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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe II (1866 / 13)

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eine künstlerische Ausbildung voraussetzt, wird in Berlin auf 15.685 Per- 
sonen gerechnet, darunter (in 352 Anstalten) 682 Directionspersonale, 13.245 
männliche, 1758 weibliche Arbeiter; die Zahl der Meister und Fabrikan- 
ten in Berlin, deren Gewerbsbetrieb eine künstlerische Arbeit voraussetzt, 
ist nach dem Berliner Wohnungsanzeiger von i866 : 9537. 
Als Bausteine zu einem Central-Institut für die industrielle Kunst be- 
trachtet Dr. H. Schwabe die Wagnefsche Gelnäldegallerie, das Minu- 
tolische Institut der Vorbilder-Sammlung zur Förderung der Gewerbe und 
Kunst, worunter die (auch in der Bibliothek des österr. Museums befind- 
liche) Schrift von Dr. Samter „das Minutolische Institut der Vorbilder- 
Sammlung zur Beförderung der Gewerbe und Kunst" (Liegnitz 185i) Auf- 
schluss gibt, und die reichen Schätze der königl. Museen und der Bibliothek 
Hir das Gebiet der Kunstrlndustrie. Die Sammlungen in den letzteren 
Instituten sind unseren Lesern wohl aus eigener Anschauung hinlänglich 
bekannt; das Minutolische Institut, welches 19.000 Objecte, beiläufig nach 
demselben Systeme geordnet, welches den Sammlungen des österr. Mu- 
seums zu Grunde liegt, enthält, sollte vor dem Ausbruche des Krieges zur 
Versteigerung kommen, wird aber jetzt wohl dem preussischen Staate 
erhalten bleiben. 
Preussen soll nun nach Dr. H, Schwabe's Bericht ein Institut erhal- 
ten, das zugleich Museum und Kunstschule ist. Es fehlt nur die "organi- 
sirende Hand eines Mannes, der mit den Bestrebungen der Industrie hin- 
länglich vertraut, und von dem Ideale der Kunst geuugsam durchwärmt 
ist, um für die drängenden Forderungen der neueren Zeit eine Anstalt 
aufzubauen, welche die Industrie mit der Kunst vermählen soll." 
Dasjenige, was Preussen auf dem Felde der Kunstindustrie vorbe- 
reitet, ist für das österr. Museum ein Motiv mehr, auf der eingeschlagenen 
Bahn nicht blos auszuharren, sondern auch weitersehreitend jene Richtungen 
zu beleben, welche im Interesse des Institutes nöthig sind, jene Hinder- 
nisse zu beseitigen, die seiner weiteren Entwicklung entgegenstehen. Zwei 
Umstände sind es allerdings, von denen das Fortschreiten des üsterr. Mu- 
seums in der nächsten Zeit abhängig ist-von der Aufnahme der Schritte, 
welche die Direction des Museums im Einverständniss mit der Handels- 
kammer, dem Museum-Curatorium und dem h. Protector des Museums zur 
Gründung einer höheren Kunstgewerbeschule gethan hat, und von der 
dringend gebotenen Erweitenmg der Ausstellungs- und Vorleseräume. 
Emailstudien im österreichischen Museum. 
J. F. Die byzantinischen Bucheinbände aus der Marcianischen Biblio- 
thek in Venedig ß), welche-durch eine Reihe von Monaten im österreichi- 
") Vorziigliehe Copien dieser Einbände, vom Maler J. Schönbrunner ange- 
fertigt, sind gegenwärtig im Manußcriptennule ausgestellt. 
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