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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe II (1866 / 14)

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gelegt werden müssten, werden" Lehrern wie Schülern einer solchen An- 
stslt zu Nutzen kommen. Dia im Museum gebotene Möglichkeit, Ori- 
ginale benützenydie Knnsttechnik an ihnen selbst studiren zu können, 
bietet Vortheile für den Unterricht, wie es nicht leicht bei einer anderen 
Anstalt der Fall ist. Es vereinigen sich daher alle Umstände, um nicht 
bloss einem solchen Insümte eine schöne Zukunft zu prognosticiren, 
sondern dieselbe auch mit relativ geringen Mitteln in das Leben rufen 
zu können. 
M. Lalanne über die Technik der Radirung. 
(Traite de 1a grzvure h Feou-forte pur Maxim. Lslanne, Paris 1866.) 
Zur unmittelbaren Wiedergabe eines künstlerischen Gedankens durch 
eine der vervielfaltigenden Künste eignet sich unstreitig keine Technik 
besser als die Kupferradirung. Die Radirung hat den vollen künstlerischen 
Wertli der freien Handzeichnung dessen, von dem sie gemacht ist; keine 
zweite Hand braucht, wie dies beispielsweise beim Holzschnitte der Fall 
ist, vermittelnd einzutreten zwischen die Originalzeichnung und deren 
Ausarbeitung auf der Platte, um mit ängstlichem Nachfahren unvermeidlich 
einen guten Theil der Empfindung in den Linien und der Leichtigkeit 
des Zuges zu verwischen. Bei der Radirung ist der Künstler gleichsam 
„Autor und Uebersetzer" zu gleicher Zeit, ein Vorzug, den mit ihr nur 
noch die eigenhändige Lithographie gemeinsam hat; wie sehr überlegen 
aber die erstere durch den erreichbaren Glanz und die Schärfe des Stri- 
ches, durch die Klarheit bis in die letzten Details und kleinsten Dimen- 
sionen, und endlich durch die Durchsichtigkeit und leuchtende Tiefe der 
Schatten - jener ist, ist Künstlern und Kunstfreunden hinlänglich bekannt. 
Und dennoch ist diese Kunst in neuerer Zeit nicht so vielfach in Üebung 
als man nach dem modernen Bedürfnisse nach guten Illustrationen und 
der numerisch sehr grossen Production von Seite der Künstler annehmen 
sollte. Halb und halb gehört die eigentliche Malerradirung in Deutsch- 
land zu den Arts perdus, während sie in Frankreich, wo eine Zeitlaug 
die Lithographie in hohem Ansehen stand, über diese immer mehr die 
Oberhand zu gewinnen scheint. Die Franzosen mit ihrem unvergleich- 
lichen Geschicke fir die Mache haben aber auch die technische Seite, 
nämlich die Geschicklichkeit in der Behandlung der Nadel, das Aetzen 
und Drucken der Platten zur erreichbarsten Höhe gebracht, und wenn 
das alles zusammengenommen noch lange keine Meisterradirer, wie sie 
das 17. Jahrhundert hervorbrachte, noch lange keine Rembrandfs macht, 
so gestattet doch die genaue Kenntniss der Verfahrungsarten und Kunst- 
gritfe dem Künstler so zu sagen erst die Freiheit der Bewegung und 
spornt zu weiterer Ausübung. Es dürfte daher die Bekanntschaft mit dem 
kleinen Buche, dessen Titel oben angeführt ist, und das eine vollständige
	        
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