läl
und Schulen geordnet sind. Diese zwar noch sehr unvollständige Bibliothek wird indessen
von den Zeichner-n schon außerordentlich in Anspruch genommen.
Zur Gründung des Museums dienten folgende Fonds: Die Handelskammer hat
zuerst eine jetzt ganz aufgebrauchte Summe von 100 000 Fruncs verwendet. Diese Summe
kam aus einem Anlehen, welches uns den Additionnl-Centimen der Patente der drei ersten
Clnssen zurückgezahlt wird. Im Budget von 1866 sind Eir gewöhnliche Ausgaben 10.000,
Gir nusserordentliche Ausgaben 40.000 Francs, d. h. für Anschaffung neuer Objecte, ver-
anschlagt. Daher wird die Stndt, welche bis jetzt nur einen ihr von Nspoleon I. geschenkten
Teppich beigesteuert hat, dieses Museum so gut wie die schon bestehenden Museen unter-
stützen müssen; es wird auch die Regierung ihren Beitrag nicht verweigern. Bcbliesslich
wird auf Geschenke des Publicums zu rechnen sein. Unter den bisherigen Geschenken sind
die von Alexander 11., Kaiser von Russland, gesendeten Porcellnn-Snmmlungen aus St. Peters-
hurger Fabriken die bedeutendsten. Die Sammlung wird voraussichtlich mit Riesensehritten
wachsen und ihren Einfluss auf die Lyoner Fabriken bald erkennen lassen.
Das Musmnn ist seit dem Tage seiner Eröffnung susserordentlich lebhaft besucht
worden und das Publicum ist aus Leuten sller Stände zusammengesetzt. Die Zahl der-
jenigen Personen, welche im Museum selbst einen Plnt: beanspruchten, um daselbst Stu-
dien zu machen, hat im ersten Jahre 200 betragen. Der Director des Museums von Lyon,
M. Jourdeuil, hat um die Orgxnisetion desselben das grösste Verdienst.
Kleinere Mittheilungen.
(Neu ausgestellte Gegenstände. Im österr. Museum sind seit Mitte November
folgende Gegenstände neu aufgestellt wo en: Am I8. November: die Canons zu den
Frescogemälden im Treppenhause des Pesther Redontengebliudes von den Malern Than
und Lotz in Pesth; ein Crueilix aus Elfenbein, Eigeuthum des Herrn Schlossko; gothi-
sehe Schlosserarbeiten; ein Antipendium aus der Kunstaustalt für Weberei und Stickerei
von C Giani in Wien; numismatische Manuscripte mit Zeichnungen, Eigenthum des Herrn
Dr. Scbleeinger weisses Wiener Porzellan; endlich mehrere Porzellangegenstände aus
der Fabrik von M. Fischer in Herend, Geschenk des letztgenannten Herrn an das Museum.
Am 21. November: Ein Modell des Panzerschilfes "Erzherzog Ferdinand Max"
in vollständiger Ausrüstung. Dasselbe ruht auf einem Stück des in den Grund gebohrten
italienischen Panzerschides um d'Italia", und ist in dem Schiffbau-Etablissement des
Herrn Joseph Ritter v. Tonello in Triest ausgeführt und von Letzterem Sr. Majestät
dem Kaiser gewidmet worden. - Ferner: ein Carton, gezeichnet von H. Schwach
nach dem in der Domkirche zu Graz befindlichen Wandgemälde: „Das göttliche Straf-
gericht" (um 1490); Sclunuckgegenslände und Verzierungen von Graburnen, letztere in
Kiew gefunden, Eigenthum des Herrn Pfarrers Wallner aus Herzogenburg; eine silberne
Uhr, gefunden auf dem Schlnchtfelde bei Mohac z, Eigenthum des Herrn Dr. Kolat-
schek; zwei Miniaturporträte, Kaiser Leopold H. und seine Gemalin, Eigenthum des
Herrn Neumayer; moderne chinesische Arbeiten, Eigenthum des Herrn Gustav West-
phal, und ein chinesischer Hausaltar, sogenanntes Josshaus, Geschenk des Herrn R. v.
Frauenfeld.
Am 24. November: Eine Reihe von kirchlichen Gewändern, verfertiget von den
Schwestern des Ordens zum armen Kinds Jesu in Döhling, ausgestellt im Auftrage Sr. Emi-
nenz des hochw. Hon-n Cardinal Fiirsterzbischofes von Wien; ferner eine bemalte
Terraeottabüste aus dem IG Jahrhunderte und Miniaturen, Eigenthum der k. k. Hof-
bibliothek; zwei Portrlitbiisten in Elfenbein vom Bildhauer Fraenzel, und zwei Aqua-
relle (Copien nach Harniltnn und Ruysdael) von Alex. Kaiser.
Am 1. December: Eine Suite von Möbel-Photographien aus der betreffenden
Vorlagensammlung des Museums; eine Aqnarellcopie nach Rubens' Gemälde: „Die vier
Welttheile," von Göstl; zwei Albnms aus Holz geschnitzt vom Bildhauer A. Heinz;
Emailphowgmphien auf Porzellangeschirren vom Photographen Julius Leth; ein Teppich,
gestickt von Frau Anna Fis eher; das Panorama von der Spitze des Grossglookners, nach
der Natur gemalt von M. Pernh art, chromolithog-raphirt von C. Grefe.
Am 7. December: Die Canons zu dem Votivfenster, welches aus Anlass der Ge-
nesung des Bürgermeisters Dr. Zelinka von der Gemeinde Wien in der Stephanskirche
errichtet wurde. Dieselben sind entworfen vom Dombsumeister Prof. Schmidt und von
Prof. Klein. - Ferner: ein altdentsches Altarbild aus der zweiten Hlilfte des 15. Jahr-
hunderts; architektonische Studien von Ludwig Kraus; ein arabischer Zeltteppich aus
Marokko und ein arabisches Kleidungsstück, Eigenthnm des Herrn Karl Both.
(Aus der Gypsgiesseroi des Museums) sind wieder einige neue Gypsgiisse nach
Ornamenten aus der Alhambra hervorgegangen, welche im Museum klutiich zu haben sind.