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Am 27. Februar: „Der Zinsgroschen", Carton vom Historienrnaler J. Frankl;
ein Gipsmodell, „Sapphü, vom Bildhauer Carl Kollermsnn; Stufe (Bordüren, Borden
und Gallone) nach Motiven aus den Sammlungen des Museums und nach Zeichnungen der
HH. Riglsr und Fisehbach in Wien, Brangwyn in Brügge, Pngin inLondon aus-
geführt in der Kunstanstalt üir Weberei und Stickerei von C. Gian i in Wien ; Points
Imperiales, eine neue Art Kunststickerei mit Mustern, erfunden und nach Zeich-
nung des Herrn Fischbach ausgeführt "von Frl. Therese Mirani, Eigenthum Ihrer
kais. Hoheit der Frau Erherzogin Sophie; eine Decke von Nankinstoif mit Ornamenten in
Farbe und Gold gemalt, Eigenthum des Herrn Grafen Ferrari; eine neue, die dritte,
Serie von den fiir die Pariser Ausstellung bestimmtenIGlnsgegenständen der Firma J. E: L.
Lohmeyr und eine neue Serie von Glasgegenstönden von Heinrich Ullrich, ebenfalls
für die Pariser Ausstellung bestimmt; eine Büste Boielllieu's, bestimmt für das neue Opern-
haus, ansgeüihrt vom Bildhauer Silhernagel; neue Fayenoen von Pull in Paris; ein
Teppich nach einem Carton von Vermeyen, [aus dem kais. Teppichdepöt in Schönbrunn;
zwei Holzselinittliguren von M. Schön oder aus seiner Schule, 15. Jahrhundert; ein Kreuz
mit Email aus dem 15. Jahrhundert; endlich die Zeichnung eines Benaissance-Thürchens
in Eisenstadt aufgenommen vom Architekten Kastner. .
Am 3. März: Blumen-Aquarelle von .1. Alt, sen.; ein Teppich nach persischen
Muster von Philipp Hass k Söhne; ein gesticktes Bahrtuch, verfertigt von A. Flor,
Goldsticker, Eigenthum des Vereins vom heil. Georg; eine Dose in Goldemail aus der Zeit
Ludwig XIV., Eigentbnm des Herrn Lippmann; eine Reihe von landschaftlichen Studien
aus Griechenland vom Landschahsmaler J. Hoffmann, und ein moderner Buchdeckel
ausgeführt nach einer Zeichnung des Architekten Hausen.
Am 5. März: Ein grosser Salonspiegel mit Goldrahmen, entworfen und ausgeführt
von Kölbl und Threm; ein Wandleuchter für den Hofsalon des neuen Opernhauses,
entworfen vom Architekten Storck. ausgeführt von Hanusch, Ernailarbeit von Chadt;
ein Pannesu (Wandflillung), ebenfalls für den Hofsalon des Opernhauses , entworfen vorn
Architekten Storch, Seidenweberei von Bujatti, Stickerei von Giani; eine neue Serie
von Glasgegenstiinden der Firma J. d: L. Lobmeyr.
(Geschenke an das Museum.) Von Dr. Carl v. Lützow: Buchdeckel zur Zeit-
schrift fiir bildende Künste, nach der Zeichnung von Theophil Hsnsen ausgeführt von
R. Genhold in Leipzig; Dr. F. K. Hillardt, sein Werk: Geometrische Tafeln für den
Elementar-Unterricht, Wien 1866, im Commissious-Verlage bei Seidel 8x Sohn; von Frl. v.
Kudriaffsky eine Sepiazeichnung von S chindler d. i; von der photographischen Gesell-
schaft in Wien zwei Photogalvanogrsphien von Paul Pretsch.
Durch Vermittlung des Correspondenten des Museums, Herrn Prof. Dwoiaöek,
wurde dem Museum eine Suite von daürten Glas ge genständen ßlterer und neuerer Zeit
aus dem Besitzthurne der hervorragendsten Firmen von Steinschönau und I-Iaida geschenkt,
wodurch es möglich sein wird, die Geschichte der Glasraffinerie in den genannten Orten
übersichtlich zusammenzustellen und eine Vorstellung von den Geschmacksrichtungen zu
geben, welche in den oh sehr entfernten Gegenden herrschen, nach welchen die deutsch-
böhmischen Glasraffineurs ihre Arbeiten senden. Als Geschenkgeber wurden uns bezeichnet:
Reinhold Palme, Hegenbart, Joseph Janke. in Baida, Franz Kittel k. Comp., Fla-
vian Horn, Ignaz Ullrnsne in Stcinscbönau. Drei Objecte aus den Jahren 1760-1800
hat Herr Dwoi-acek in Meistersdorf, dem Sitze der Glasschneider, erworben. Diese Glas-
gegenstände, welche das Museum den genannten Herren verdankt, haben nebst dem Ver-
dienste der Angabe des Datums nnd der Firma auch das ganz specielle Interesse, dass
überall das Land (Syrien, Spanien, Marocco, Egypten u. s. f.) genannt wird, fir welches
es gearbeitet wurde, und dass mehrere der ältesten Firmen, wie Georg Anton J anka
(um 1720) zur Vertretung kommen,
(Von dem Areliitekten- und lugenieurverein für Böhmen) ist an das
Museum das Ersuchen um Zumittelung von kunstvollen Eisen- und Broncearbeiten, Glü-
sern, Stoffen und seltenen architektonischen Werken für die am 26., 27. und 28. Februar
statthabende Ausstellung dieses Vereines gestellt worden, welchem Wunsche unsere Anstalt
mit Vergnügen entsprochen hat.
(Verein für vnlkswirtlisehaftlichen Forlschrllt.) In der Sitzung dieses Ver-
eines vom 6. Februar hielt der Curztor des Museums Graf Edmund Zichy einen ein-
gehenden Vortrag über die Aufgabe des Museums für Kunst und Industrie, über dessen
Einduss auf Gewerbe- und Zeichenschnlen, über die Benutzung desselben durch Fabriken
und die heimische Industrie, über den Stand der Bibliothek, über die im Museum abgehal-
tenen Vorlesungen, sowie über die Publicationen der Anstalt, endlich über die Bestrebungen
des Museums wegen Errichtung einer Kunstgewerbeschule und Ermöglichung eines Neu-
baues. Redner schloss diesen Vortrag mit folgenden Worten:
„Aus dem Gesagten geht unzweifelhaft hervor, dass die Anstalt lebensfähig und