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Erwähnt sei noch einer deissig gearbeiteten Guldstickerei des Fr]. I-Iibler in Graz.
Die Ausstellung wurde Dienstag den April geschlossen. Der Besuch war im Allge-
meinen ein befriedigender. (Aus der Grazer Tagespost.)
(Gcwerhemuseum in Berlin.) Der zur Gründung eines solchcn Museums am
18. Decbr. v. J. susammengetretene Verein hielt am 2b". März. d. J. die erste Generalver-
sammlung. Der damals niedergesetzte Ausschuss legte seinen aus dreirnonatlicher Berathung
hervorgegangenen Entwurf der Satzungen und des Planes für das Museum und die Unter-
ricbtsnnstsilt zur Beschlussfassung vor. Die Tendenz der Vorlage leuchtete schon aus der
Aufschrift der den Vereinsmitgliedern überreichten Brochnre hervor. Aus dem „Kunst-
und Gewerbernnseum" ist ein „Gewerbernuscum" geworden und wie im Namen ist auch
in dem Plane das Kunstelement nach Kräften zurückgedrängt, Die nun das Geschäiilicha
und die Verwaltungsangelegenheiten ordnenden Satzungen wurden trotz einiger lebhaft dis-
cutirten Bedenken en hloc angenommen; ebenso auf Antrag des Vorsitzenden auch die Pläne
für die Sammlungen und die Untorrichtsanstalt, obwohl sich gegen ersteren sehr wohlbegrüu-
dete Einsprache erhob und selbst der Referent beide Theile der Vorlage nur als vorläuiige
bezeichnet hatte.
{l-"reihcrgrr Alicriliuuls-llluseuln.) Vielen, welche in den letzten Jahren die
alte Bergstadt Freiberg besuchten, wird auch das Alterthums -Musenm in dem am Markts
gelegenen sagen. Kaufhause noch in angenehmer Erinnerung geblieben sein. Dieses Mu-
seum war wegen eines Umbaues, der im genannten Gebäude vorgenommen werden musste,
im vorigen Jahre gänzlich zu ecbliessen und sodann in die sehr geräumige zweite Etage
desselben Hauses zu verlegen, welches eigens dazu eingerichtet wurde. Die neue Auf-
stellung ist jetzt durch den Vorstand des Freiberger Alterthumsvereins glücklich zu Ende
geführt und die feierliche Wiedereröifnung des Museums am 24. März durch den Verein
und die städtischen Behörden erfolgt. Die schon früher sehr reichhaltige Sammlung, jetzt
suwohl dccorativ als auch systematisch gut aufgestellt, hat sich inzwischen wenigstens um
das Doppelte vermehrt, und schon der erste Eindruck, den sie macht, ist ein bedeutender:
man glaubt in einen grossen smtuengeschmückten Rittersaal einzutreten, ausgestattet mit
alten Wsifen und Fahnen, Huinpen und Pocalen, an den Säulen mit den Wappenschildern
der ehemaligen Freiberger Pstriziergeschlechter. Es verdient diese vaterländische Samm-
lung, welche regelmässig Sonn- und Feiertags, wie such Mittwochs und Sonnnbends Nach-
mittags geülfnet wird, jedenfalls die nllgemeinste Beachtung.
Kunstblättersammlung
des k. k. österreichischen Museums für Kunst und Industrie.
Photographien, Lithographien, Hnndzeiehnnngen etc.
II. Texllle Kunst.
Mitru. 12. Jshrh. Original in St. Peter in Salzburg. Photographie. (421)
Antipendium des I4. Jebrb. uns dem Domschetze von Salzburg. Lithogr. von A. Ca-
mesina. Quer-Fol. G160.)
18 Blätter Muster für Weisszengstickereien, entworfen von A. Ronssel. (875)
I4 Bl. Muster von Tapeten und Borduren, entworfen von H. Riester. (874.)
Tapetenmuster, erfunden von Gniuhnrd. Gr. Fol. (87L)
5 Curtons mit lö Photogr. von gewebten Spitzen aus der Fabrik des Herrn Faber. (884)
ll Bl. Muster für Shuwls, erfunden von Gonelle freres. Handzeiehnnngen, fünf derselben
colorirt. (am)
Muster für einen Shawl, entworfen von Gnichnrd. Colorirte Hnndzeichnung. (869)
I . Elnuil.
Emuiltufel. Der segnenrle Christus in einer Mnndola, umgeben von den Symbolen der
Evangelisten. I2. Jnhrh. Original in Voran. Phot. (419)
Reliquiensehrein. I2 Jahrh. Original in Klosterneubnrg. Phot. (429)
Reliquienkistchen, Orig. im Dome zu Prag. 13. Jnhrh. Anf. Phon (745)
Schale, Knpferemsil mit der Erhöhung der Schlange. Von J. Courtois. Original im Be-
sitze des Fürsten Liechtenstein. Phot. (43L)
- - Rückseite von 431. Phot. (432)
- - der Diann von Poitlers. 2 Bl., Vorder- und Rückseite. Mit der Darstellung des
Trinmphes Amors über Diana. Von Pierre Raymond. 1558. Orig. in der k. k. Schatz-
kammer. Phot. (llO9.)