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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe II (1867 / 23)

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Ich stimme mit dem Referenten mit dem Beisatze, schnurgerade um einen Platz zu 
bitten und einen solchen zu bezeichnen. 
Ich glaube, man wird uns Gewerbetreibenden, wenn wir auch nur Zehngnlden-Miinner, 
aber dennoch Steuerträger sind, schon etwas zu Liebe thun. Andere Zeiten, andere Sitten. 
Die Zeit ist vorüber, wo die Gewerbslents sitzen bleiben müssen, wir müssen uns mit dem 
Auslands messen. Ich bin dir den Antrag des Referenten. 
Referent. Ich werde nicht in die Details eingehen; ich will auch einige ästhe- 
tische Gründe, so ehrenwerth die Herren sind, von denen sie ausgesprochen wurden, nicht 
berühren. Aber nebenbei gesagt, scheint es mir doch nicht schön zu sein, wenn Sie das 
Gebäude mit der Stirnseite gegen die Franz Josefs-Kaserne hinstellen wollen als Gegen- 
front. Was die Aussicht auf der Terrasse anbelangt, leider ist der Park nicht weiter als 
die Stirnseite des Museums; also nimmt man ihm faetisch die ganze Aussicht. Ich muss 
Eines erwähnen, was ich vergessen habe, und was einen Einduss haben könnte, in Er- 
innerung bringen, weil hier ausschliesslicb der Standpunkt des Parkes, der in den Ressort 
der Stsdterweiterung gehört, vertreten wird. Wenn Sie den Platz verbauen lassen, so wird 
für immer die Möglichkeit genommen, die Parkanlagen von Seite der Promenirenden in 
einem Zusammenhangs benützen zu lassen. Wenn hier auf diesem Platze ein Park aus- 
geführt wird, so sind Sie in der Lage, von der Aspernbrücke bis zur Elisabethbrücke immer 
in einem Park zu gehen. Sie können wohl auf der Ringstrasse in der Allee gehen; aber 
der Park verliert für Sie dadurch. Das dürfte ein Motiv mehr sein, den Antrag der Ssction 
anzunehmen. Ich erlaube mir daher den Antrag zu empfehlen, den Herr GR. Schrank 
gestellt, und zur grösseren Deutlichkeit werde ich ihn noch einmal vorlesen. Ich glaube 
kein Vergehen zu begehen, wenn ich im Namen der Stadterweiterungs-Commission den 
Antrag des Dr. Schrank anempfehle, weil ich mir zu constatiren erlaube, dass kein ein- 
ziges Mitglied der Stadterweiterungs-Commission die Wichtigkeit, die Nützlichkeit, die 
Nothwendigksit der Erbauung des Museums verkennt. Ich glaube die Mitglieder der Stadtr 
erweiterungs-Commission werden mir beistimmen, wenn ich den Zusatzantrag des GB. 
Dr. Schrank zu dem früher gestellten Antrag beifiige. 
Er lautet: 
„Der Gemeinderath bsschliesse, sich mit der Bitte an das hohe k. k. 
Ministerium zu wenden, das k. k. Museum für Kunst und Industrie in die 
möglichste Nähe der übrigen Museen und der eigentlichen Industrie- 
bezirkeWiems zu verlegen, um in reeller und individusllsrBezishung die 
erfolgreichste Benützung dieses schönen Institutes erwarten zu könnsn."_ 
Nun kommt schlissslich der Zusatz-Antrag, den ich mir nicht erlaube zu wieder- 
holen, ihn wird der Herr Präsident zur Abstimmung vorlegen. Ich empfehle nochmals den 
Antrag, es liegt kein anderer vor, und ich glaube, er wird allen Wünschen entsprechen, 
es wird das Museum neuerdings in Anregung gebracht, es wird ein passender Platz ge- 
funden werden, die vorgeschlagenen Plätze waren nur zur Begründung des Antrages des 
Herrn Dr. Schrank zum Beweise, dass noch andere Plätze existiren, ja, wie l:Ierr GB. 
Kleyhonz erwiihnt hat, dass es noch viele Plätze gibt ausser den namhaß gemachten, 
wo das Museum hingestellt werden kann, und wo es auch dem Zweckes entsprechen wird. 
Präsident. Nach der Erklärung des Herrn Referenten schliesst sich derselbe volb 
kommen dem Schrank'schen Antrags an. Schrank hat zu dem verlesenen Antrags 
noch specisll einen Antrag gestellt, dahin gehend, dass man die Bitte an das Ministerium 
des Innern, resp. an die kaiserliche Stadterweiterungs-Commissien stellen möge, dass der 
Bau des Museums so schnell als möglich, und wo thunlich noch heuer be- 
gonnen werde. 
Präsident. Es sind folgende andere Anträge gestellt worden: 
GB. Bitter v. Wertheim hat den Antrag gestellt, dass mm sich zuerst aussprechen 
möge für den Platz, der in der verlängerten Wollzeile liegt, vis-h-vis den erbauten Zins- 
hänssrn, also vor der Franz Josefs -K.aserne, und wenn dieser nicht zu bekommen wäre, 
für den Platz neben der Stubsnthorbrücke, den auch die kais. Stsdtsrweitemngs-Commiz. 
siou bestimmt hat. 
GB. Dr. Hoffer hat sich dahin ausgesprochen, dass der Gemsiuderath petitionire, 
dass, wenn ein anderer, vollkommen tauglicher Platz fir das Museum gefunden werden 
künnte, dieser Platz jenem an der Stubentborbrücke jedenfalls vorzuziehen sei. 
GR. Back beantragt den Platz, wo früher am Franz Josefs-Quai das Treumann- 
illellter gestanden ist. 
Fortsetzung auf der Beilage.
	        
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