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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe II (1867 / 23)

Beilage zu Nr. 23. 
GB. Dr. H offer. Ich bitte um's Wort zur Fragestellung. Es ist richtig, dass die 
Anträge so gestellt wurden, aber wie es in der Debatte geht, wenn mnn von dem Punkte 
ausgeht, das Gute zu erreichen, so ist es auch hier gelungen, eine Form zu linden, mit 
der sich der Herr Antragsteller, ein geehrten Mitglied an meiner Seite links, und dann 
jenes Mitglied, welches gegen den Herrn Referenten gesprochen hat, einverstanden erklären 
werden, welche dnbin fuhrt. . . . 
Pr äsident. Ich kann einen neuen Antrag auch der Form nach nicht stellen lassen. 
Ich kann nur die alten Anträge in jener Form, in der sie gestellt waren, zur Ab- 
stimmung bringen. 
Es wurde nicht gesagt. dess ich einen der Anträge unrichtig formulirt hätte, es 
wäre nur möglich gewesen, so lange die Debatte noch im Flusse war, einen Vermittlungs- 
antrag zu stellen, jetzt ist es zu spät. 
Weitere liegt der Antrag Schrank's vor, der von dem Herrn Referenten verlesen 
wurde, dahin gehend, dass man sich verwenden möge, dass das Museum an einem 
Platze, wo möglich in der Nähe der sndereu beiden Museen und in der 
Nähe der Stadt Wien nur Errichtung kommen möge. Ich bringe diesen Antrag 
zuerst zur Abstimmung. Die Herren, welche daiiir sind, bitte ich sich zu erheben. 
Wird genehmigt. 
Präsident. Der zweite Theil des Antrages ist, die Gemeinde möge eine Pe- 
titiun überreichen, dass der Museumban möglichst schnell begonnen werd e. 
Einverstanden. 
Kleinere Mittheilungeu. . 
(Die Donnefschen Bruuuenliguren auf dem Neuuiarkte.) Der 
Director des Museums hat unter dem 24. Juli an den Bürgermeister der 
Haupt- und Residenzstadt Wien, Herrn Dr. Zelinka, we en Herstellung 
von Gypsabgüssen nach den Rafael Donnefschen Brunnenäguren auf dem 
Neumarkte folgendes Schreiben gerichtet: 
„Unter den Brunnen Wiens aus der älteren Zeit nimmt der Blei- 
brunnen auf dem Neumarkte das grösste Interesse in Anspruch, sowohl 
dadurch, dass er uns ein Vollendetes Kunstwerk repräsentirt, als auch 
deshalb, weil er von dem hohen Stande der damaligen Technik des Blei- 
sses in Oesterreich ein vorzügliches Zeugniss ablegt. Sind schon alle 
ääerke von Rafael Donner, diesem grössten Vaterländischen Bildhauer, 
von echtem wahren Kunstgehalte erliillt, so sind es doch insbesondere 
jene Figuren des Brunnens auf dem Neumarkte, die uns von dem Geiste 
und dem Compositionstalente des Künstlers die beste Vorstellung gehen 
und den Beschauer mit wahrer Bewunderung erfüllen. Alle Freunde der 
Kunst haben es daher mit lebhafter Freude begrüsst, dass der löblicbe 
Gemeinderuth die Erhaltung dieses YVerkes neuerlich zum Gegenstande 
seiner Sorgfalt gemacht hat und hegen nur den aufrichtigen Wunsch, 
dass in dieser Richtun noch mehr veranlasst werden möge, als bis jetzt 
möglich war. Jedenfa ls erscheint es aber von der grössten Wichtigkeit, 
dass wenigstens Hi! die Reproducirung dieses Kunstwerks in thuulicbst 
kurzer Zeit Sorge getragen werde, da. nach dem einstimmigen Ürtheile 
der Fachmänner, je länger damit gesäumt würde, desto rascher die De- 
pravirung der Figuren fortschreiten dürfte. Gypsahgüsse nach Donner- 
schen Werken fehlen bis jetzt in allen Museen und wird deren Abgang 
überall bedauert. 
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