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stark vertreten sind, Alles, was zu einer gediegenen und billigen Tspetendecorstion noth-
wendig ist. und fehlen nur die grossen Wsnddecors, welche als Specislität einiger Pariser
Hänser gedruckt werden. In Oestsrreich stehen vier Fabriken auf der Höhe. dass sle tech-
nisch ein gedle eues Fshricst liefern. Von diesen hatten Spörlin und Zimmermann das
Verdienst, die apetenfabriention in Oesterreich einzuführen und in Paris auf der letzten
Ausstellung allein und swsr würdig zu vertreten. Walzen und Model, verschiedene Papiere
Rohstoße und Muster dieser Fabrik dienten sur Erklärung des Vortrages.
Da die rein technische Seite der Fshricstion Zweck der Vorlesung war, so berührte
Prof. Exner nur sehr kurz die künstlerische Ausbildung und wies nur darauf hin, dass
man im Gegensatz zu früheren Jahrzehnten wieder der Farbe ihr volles Recht lasse und
dass angesehene Künstler sowohl früher wie heute es nicht verschmiihten, für diesen Ar-
tikel zu componiren, z. B. Schinkel, Violet le Duc, Owen Jones etc.
Da zum ersten Mole im Museum ein Kunstindustriezweig technologisch besprochen
wurde, so betonte der Vortragende mit Recht, dass man Leih und Seele im Kunstgewerhe
oder Handwerk, Fabrication und Kunst, die leider heut sehr selten in einer schaffenden
Kraft vereinigt sind, nicht an der Stätte trennen dürfe, wo der Fortschritt oder die kunst-
industrielle Revolution zum Besseren Zweck der Bestrebungen sei, und dass sowohl der
idealen Kunst wie der nüchtern im Staube und Dunst der Fabriken nach Billigkeit und
Msssenproductinu ringeuden Technik die Aufmerksamkeit geschenkt werde; letztere wurde
dem interessanten Vortrsge auch mit reichem Beifalle zu Theil ü).
Kleinere Mittheilungen.
(ll. Ferstels Proiect zum Neubau des üsterr. Museums) wurde
am 30. December dem h. Ministerium des Inneren übergeben. Se. k. H0-
heit, der Erzherzog Rainer, Protector des Museums, leitete die Eingabe
mit einer ausführlichen Denkschrift ein, in welcher die Dringlichkeit des
Neubaues besonders betont und jene Momente besonders hervorgehoben
wurden, welche bei dem Plane für den Neubau des Museums massgebend
gewesen sind. Dieser Denkschrift lagen eine eingehende Baubeschreibung
des Projecles vom Architekten H. Ferstel und die Voten des Auf-
sichtsrathes der Kunstgewerheschule und der Direction des Museums bei."
Eine vollständige Abschrift dieser Eingaben wurde gleichzeitig dem
h. Ministerium für Unterricht und Cultus zugemittelt.
In dem nächsten Hefte der Mittheilungen werden wir eine ausführ-
liche Beschreibung des Projectes unseren Lesern mittheilen.
(Geschenke an das öslerr. Museum.) Architekt Prof. Gottfried
S ein per inZürich hat dem Museum ein umfassendes Manuscript nldeales
Museum für Metallotechnik" zum Geschenke gemacht. Der be-
rühmte Verfasser hat dasselbe in London im Jahre 1852 verfasst, wo es
als erster Anhalt für die Anschaiiungen im S denbam-Museum diente.
Es ist in englischer Sprache abgefasst und ent ält 198 Folioseiten.
Ferner ist dem Museum Voll Prof. Dr. F. X. Neumann eine
Reihe von Ta etenmustern der Firma. Leroy 81. Bezault, von der.
Tapetenfabrik eegers in Paris durch Vermittelung des Herrn Professors
Exner eine Suite von Tapetenmusteru, und von Herrn Prof. J. Klein
ein Holzleuchter aus dem XV. Jahrh. aus der Holzkirche zu Kauinitz
zum Geschenke gemacht worden.
(Neu ausgestellte Gegenstände.) Am 18. Denember: Ein Gipssbguss der
sitzenden Victoris von Rauch; die Porträtbiiste des Prof. Blnas, mndellirt von Riepel
in Wien; zweiFigursn, ,Swanhilde" und „dcr Fischerknsbe", modeliiit von Mentzel in
') Die Vortrige du Herrin Prof. Dr. J. G l I I0: luul W. lila! I wcrdpulk lpilßl In exlinsn bringen.
Ü!