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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe III (1868 / 29)

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Nach der mittleren Längenachse schliessen sich an diesen Hofraum zu beiden Sei- 
ten je ein grosser Saal von 82 Quadratklafter Grundfläche an, welche von oben beleuch- 
tet sind. Jeder dieser Säle ist um eine KlaRer breiter und um eben dasselbe Muss 
auch länger als der grosse Saal im gegenwärtigen Museumslocale. Durch diese Dimen- 
sionen ist auch eine solche Höhe bedingt, dass diese Mittelsäle summt ihren doppelten 
Glssdecken die beiden an den Aussentracten angelegten Geschosse überragen, wodurch 
sich ein hssilikenartiges Profil ergibt. 
Während der mittlere Hof bestimmt ist zur Aufstellung der iiguralen Plastik und 
grossen Gruppen, soll der links gelegene grosse Saal mit Oberlicht die architektonische 
Ausstellung. der rechts gelegene Saal die Ausstellung textiler Gegenstände aufnehmen. Alle 
diese Zwecke erfordern grosse und insbesondere hohe Räumlichkeiten, so dass in der einen 
Abtheilung beispielsweise grosse architektonische Fragmente und ganze Bauwerke, wie 
allenfalls das Lisikratesmonurnent, such Säulen und Hsnptprofile - in der andern Gobelins, 
Cartons u. dgl, zur Ausstellung gelangen können, fiir welche grosse Wanddiichen und das 
Deckenlicht unerlässliche Anforderungen bilden. 
Alle anderen Ausstellungslocalitäten gruppiren sich um diese Centralräume herum, 
haben Seitenlicht und eine lichte Höhe von 20 Fuss, während die Mittelsäle bis an die 
untere Glasdecke eine liebte Höhe von 7 l], Klafter erhalten würden. 
Von diesen sechs Ausstellungsränmen mit Seitenlicht haben die vier an der Lang- 
seite der beiden grossen Mittelschulen liegenden ßume ein Flächenmass von je 47 Qua- 
dratklafter und sind jene auf der linken Seite des Hofes gelegenen fiir Keramik und für 
die moderne Kunst (d. h. für wechselnde Ausstellungen moderner Industrieerzeugnisse), die 
zur Rechten gelegenen für Gold, Elfenbein, Email, dann für Glas und verwandte tech- 
nische Zweige bestimmt. Die beiden äussersten Flügel des Gebäudes schliessen die Stirn- 
seiten der ehsn genannten vier Säle, sowie der beiden Mittelsäle e und 1' und bieten eine 
benutzbare Grunddlicbe von je S7 Quadratklafter. Der zur Linken gelegene dieser beiden 
Säle ist als Fortsetzung der keramischen Sammlung bezeichnet, der rechtsgelegene für 
Eisen, Bronze- und Metallwaaren bestimmt. 
Diese beiden Säle mit einer Tiefe von 5'], Klsfter sind im Projecte allerdings mit 
einer Holzdecke u. zw. als Pfostenhoden mit Kreuzverbindung angegeben; sie können jev 
doch auf Wunsch such gewölbte Decken, nämlich tiache Tonnen auf Eisenträger erhalten. 
Jene früher erwähnten vier mit den grossen Mittelsiileu parallel liegenden Ausstellungs- 
räume sind hingegen für alle Fülle mit Tonnengewölhen bedeckt und nachdem die sämmt- 
liehen Eingangsthiiren in dieselben aus Eisen herzustellen projectirt sind, so wie auch die 
Fenster mit eisernen Balken verschlossen werden müssen, so können diese vier Siil c 
mit einem Gesammtdlichenmass von IEO Quadratklafter als vollkommen feuer- 
und auch ein bruchsicher gelten; und werden demnach alle Werthgegcnstliuds 
vornehmlich in diesen vier Räumlichkeiten aufzustellen sein. 
Die Lage und der Zusammenhang dieser neun Ausstellungslooalitäten mit einer 
benutzbsren Gessmmtdiiche von 694 Quadratklafter dürfte durch den Plan und die gegebene 
Beschreibung hinlänglich erläutert sein und es kommt nur noch zu erwähnen, dass man 
bei der Anlage bemüht war, die Achsen dieser Säle bezüglich einer wünschenswerthen 
symmetrischen Disposition und wegen erloichterter Aufsicht mit den Achsen des Arcaden- 
hofes in Uebereinstimmung zu bringen. 
In dem rückwärtigen Tracts des Mittelbnues, u. z. in der Hauptachse des Gebäudes 
liegt die dreiarmige Stiege mit I9 Fnss Breite des mittleren Armes und mit 8 Fuss brei- 
ten Seitenarmen. Diese Arme correspondiren mit der Achsentheilung der Hofarcaden und 
bedingen hierdurch eine analoge Achscnbildung in der rückwärtigen Facade, welche auf 
diese Art von den übrigen Facaden abweichend behandelt werden musste. In den Seiten 
der Haupttreppe liegen, u. z. rechts zwei Bureaux, links ein Dienerzirnmer und die Aborte. 
Die eben erwähnte engere Achscnstellung und die kleinen Dimensionen der diesen Achsen 
entsprechenden Localitäten gestatten in diesem rückwärtigen Theile des Mittolbaues eine 
Untertheilung des Erdgeschosses durch ein Zwischengeschuss, so dass diese sämmtlich im 
Erdgeschoss-Grundrisse angegebenen Localitäten noch einmal in einem Mezzanin 
gewonnen werden, welches von dem Ruheplatze der Haupttreppe zugiingig ist. 
Der erste Sto ck ist durch die Haupttreppe für das Museumspuhlicum und durch 
die an dem Vestibule gelegene Stiege für die Schule zugängig. Beide Stiegen münden in 
den Corridor des grossen Hofes aus, welcher an der linken mit der Hauptachss des Ge- 
blindes parallelen Seite durch Gitter in solcher Weise abzuschliessen ist, dass die Schule 
von den übrigen Musenmslocalitäten abgetrennt werden kann. 
1m Sinne dieser Trennung sind demnach folgende für die Museumszwecke angeord- 
neten und also von der Heupttreppe zugängigen Lovalitäwn des ersten Stockes zu be- 
trachten:
	        
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