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sei zweckmlissig befunden worden, die erwartete Betheiligung aber ausgeblieben. 1Von
den 42 Schülern des neuen Instituts gehörten nur 16 der Industrie an. Wie solchem
Uehelstande abzuhelfen, darüber möge die Abtheilung für Kunstgewarbe berathen und
Mittel und Wege zur Ermöglichung grösserer Betheiligung aus industriellen Kreisen inVor-
schlag bringen. (Angenomrnen.)" (W. Z.)
(Für die kunstgewcrhliche Ausstellung in Prag) hat Dr. Amhros einen
„Fiihrer' verfasst, welcher als ein Muster fiir ähnliche Arbeiten gelten kann. Von dem
Gesichtspunkte ausgehend, dass die Mehrzahl der Besucher derartiger Ausstellungen sich
weder über den Zweck derselben klar ist, noch die eigentliche Bedeutung der einzelnen
Gegenstände zu würdigen weiss, ohne besonders darauf aufmerksam gemacht zu werden,
prlicisirt der Verfasser in einer kurzen Einleitung die Bestrebungen der Gegenwart um
Geschmacksreform und die Aufgabe der kunstgewerblichen Museen, Schulen und Ausstel-
lungen, und geht dann die einzelnen Gruppen durch, den Charakter, die Technik und
Entwicklung der verschiedenen Kunstindustrien, wie textile Kunst, Lack, Email, Kern.-
mik etc. besprechend und die vorzüglichsten Objecte der Ausstellung als Beispiele heran-
ziehend. Mit einem solchen Leitfaden in der Hand muss der Besuch der so reichen
Prager Ausstellung in der That die besten Friichte tragen.
(I-"llialausslellungcn in Böhmen.) Nachdem das Museum im laufenden Jahre
mit Erfolg zwei grössere Ausstellungen in Eeichenberg und in Prag abgehalten hat, ge-
dachte die Direction im nächsten Jahre eine solche Ausstellung in Eger abzuhalten. Dort
ist eine sehr rege Betheiligung zu hotTen und ein günstiger Boden vorhanden. Insbeson-
dere die Porcellanindustrie und Thonmanufactur, die Spitzen- und Webwaaren-Erzeugung
die Anfertigung von Tischlen, Drechsler- und Bijonterie-Waaren geben zahlreiche An-
knüpfungspunkte üir nützliche Einwirkungen des Museums. Der thätige Correspondent
des Museums, Herr Prof. A. L. l-Iickmann in Reichenberg, früher Handelskammercon-
cipist in Eger, hat im September d. J. die letztere Stadt besucht und dort im Einver-
nehmen mit Herrn Bürgermeister Dr. Gscbier sich bemüht, die geeigneten Vorbereitun-
gen für ein solches Unternehmen zu treffen. Diese Bemühungen scheiterten jedoch, oh-
wobl von Seite der Stadtvertretung und der Bürgerschaft die regste Theilnahme fiir das
Project einer solchen Ausstellung besteht, in erster Linie an der Schwierigkeit, ein ge
eignetes Locale ausfindig zu machen. Aus diesem Grunde allein schon war die Vertagung
der Frage anzuratben. Die Handels- und Gewerbekammer von Egcr hat jedoch in einer
Zuschrift über diese Angelegenheit ein anderes Moment noch mehr betont, welches für die
Abhaltung der Ausstellung in einem späteren Zeitraum spricht. Die Kammer hält niim-
lich erst den Sommer des Jahres 1870 und zwar aus dem Grunde üir den geeigneten Zeit-
raum zur Ausführung einer grösseren Ausstellung, weil bis dahin die bähmische Nord-
westhahn den Kammerbezirk durchzieht, die entfernteren Gegenden desselben mit Eger
in Verbindung bringt und den betheiligten Industriellen den Besuch der Ausstellung und
die Beniitzung der gebotenen Lehrmittel erleichtert. Die Direction des Museums ist daher
der Anschauungsweise der Handelskammer beigetreten und hat die Abhaltung einer Filial-
ausstellung in Eger auf du Jahr 1870 verschoben. Um dieselbe jedoch in geeigneter
Weise vorzubereiten, gedenkt der Director des Museums, Herr Regierungsrath v. Eitel-
berger, den Kammerbezirk von Eger im Frühjahr 1869 durch mehrere Wochen zu be-
reisen, um einerseits die dort vorhandenen, im Besitze von Privaten und Stiften befindlichen
Kunstsammlungen nach Möglichkeit zu besichtigen und deren spätere Beniitzung für die
Ausstellung zu erbitten, anderseits die Industrie des Bezirkes zu studiren, um den Be-
dürfnissen derselben gemßss die Vorbereitungen für die Beschickung dieser Ausstellung
zu treßen. - Nachdem im Jahre 1869 die Ausstellung in Eger unterbleibt, soll eine
solche in Budweis oder Nauhans Eir das südliche Böhmen stattfinden.
(Personalveränulerung im ßurnu des Museums.) Herr F. Bliimmel,
Oflicial im Museum, welcher bei den Besuchern dieser Anstalt durch die ebenso anspruchs-
lose als vorzügliche Besorgung seiner Dieustesverrichtungen in freundlicher Erinnerung
steht, ist zum Oflicial mit dem Bange eines Ministerial-Concipisteu in der Cabinetslranzlei
Sr. Maj. des Kaisers ernannt worden. An seine Stelle ist Herr Andreas Blümmel,
bisher Ofiicial im Beicbskriegsministerium, ein Bruder des Vorigen, als Oflicial in's Mu-
seum getreten.