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zum Zweck der grösseren Verbreitung der betreffenden Anschauungen; 5) eine Bibliothek
mit Lesezimmer. Die Bibliothek muss nach einem vorher festgestellten Plan mit besonderer
Rücksicht auf den vorliegenden Zweck angelegt werden. Es ist dabei besonders auf Er-
werbung der grösseren und darum theueren Werke Deutschlands und besonders des Aus-
landes zu sehen, welche der Einzelne sich nicht auf eigene Kosten anschaden kann, was
bei billigen Werken sehr wohl der Fall ist. Die xMittel dafür müssen möglichst reichlich
bemessen werden. Das Lesezinimer muss möglichst bequem eingerichtet sein; 6) die Idee
eines Versuchs-Laboratnriums ist sehr gut. dürfte aber praktisch schwer auszuführen sein.
Dasselbe würde sehr viel Geld kosten, ohne den rechten Zweck zu erfüllen. Sollte es für
alle vorkommenden Fälle ausreichen, so müsste dasselbe mit einer unendlichen Fülle von
Maschinen, Instrumenten und Apparaten aller Art ausgestattet werden, die zum grosseu
Theil vielleicht nie gebraucht werden. Der durch dasselbe zu erlangende Zweck liesse sich
leichter durch Vermittelung des Bureaus, durch schon bestehende Laboratorien an ver-
schiedenen Etablissements erfüllen. 7) Die Förderung des gewerblichen Unterrichts
durch Prämien, Stipendien, Coucurrenz-Ausstellungen etc. dürfte dieser Anstalt am Besten
fern bleiben, da andere Anstalten dafür schon genügend sorgen oder noch sorgen werden.
Ausserdem bietet ja der Ankauf hervorragender und mustergiltiger baierischer Erzeugnisse
für die Sammlung schon eine Ermunterung und ehrenvolle Auszeichnung für Einzelne.
S) Die Gründung technischer Fachschulen scheint bei der Fülle technischer Lehranstalten,
welche in Baiern existirt, und besonders mit Rücksicht auf die berühmte, jetzt zu so
grossem Umfang gelangte Kunstgewerbeschule zu Nürnberg iiberdüssig. Sollten sie von
Nutzen sein, so müssten sie besser und vollkommener eingerichtet werden, als alle schon
bestehenden und würden dann sehr viel Geld kosten. Einzelne kleine Schulen zu gründen,
kann man den kleinen Städten überlassen. Die Mittel des Museums müssten auf den
Hauptzweck, Anlage der Vorbilder-Sammlung, möglichst concentrirt werden. 9) Vorträge
geeigneter Persönlichkeiten über verschiedene Themata aus dem Gebiete der Kunst und
Industrie, namentlich im Anschluss und zur Erläuterung der Sammlungen, sind gewiss
sehr nützlich. 10) Ein Bureau scheint nothwendig. Doch ist die Zahl der Beamten An-
fangs möglichst zu beschränken. Agenten erscheinen nicht nothwcndig, da in den be-
tredenden Füllen der Director sehr leicht mit den betreffenden auswärtigen Persönlichkeiten
sich in Verbindung setzen kann. Ausserdem liisst sich dazu in trefliichster Weise auch
du zu gründende Journal benützen. 5. 3 u. 4. Die Hilfsnnstalten, Schreinerei, mechanische
Werkstätte, photographische Anstalt und Gypsgiesserei, scheinen sehr wohl entbehrlich,
Die Erfahrung hat gezeigt, dass solche Anstalten sehr theuer sind. Man erreicht denselben
Zweck ebenso leicht und gut und vielleicht viel billiger, indem man die batredenden Ar-
beiten bei selbstständigen, ansserhalb der Anstalt stehenden Personen anfertigen lässt. ä. I2.
Der Beitrag von I0 B. für ein Mitglied erscheint mit Rücksicht darauf, dass das Museum
gerade den Handwerkern zu Gute kommen soll, zu hoch. Die Benützung des Museums
muss, soll es nutzbringend werden, so viel als möglich erleichtert werden.
Kleinere Mittheilungen.
(Personalien) Der Minister für Cultus und Unterricht hat an
Stelle des Ministerial-Seeretärs Dr. G. Tliaa den Schriftsteller Bruno
Buc her zum rov. Secretär des k. k. Museums für Kunst und Industrie
ernannt; derselbe übernimmt auch mit der vorliegenden Nummer die
Redaction der „Mittheilungemä
Regierungsrath v. Eitelberger, Director des k. k. österr. Mu-
seums, und Prof. Dr. Exner in Marißbrunn, Correspondent dieses Insti-
tutes, wurden in die Jury der Allgemeinen deutschen Industrieausstellung
in Wittenberg gewählt.
(Der n. 0. Gewerbeverein) hat einen Vereinspreis von 100 fl.
der Gesellschaft zur Beförderung der Kunstgewerbeschule zur Verfügung
gestellt.
be hülesucll des Museums.) Die Anstalt wurde im Monate Mai von 8984 Personen
suc t.