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nennen wir in der leichten venetianischen Art eine grössere Anzahl Ge-
fässe aus Glasfabriken Palästinsüs, ferner opalisirende Gläser, bemalte
Gläser, bemalte Milchgläser, verschiedenartige ältere farbige Gläser, end-
lich eine Reihe von Doppelgläsern, eines in das andere geschoben, aus
dem 18. Jahrhundert, bei denen die häufig hlos aus Gold oder in Farben
ausgeführte Malerei sich wie in sicherem Verschluss zwischen den beiden
Gläsern belindet.
Zum Schluss hätten wir noch der farbigen Fenstermslereien zu ge-
denken, der eigentlichen Glasmalerei. Eine vollständige Sammlung dieser
Art ist dem Museum allerdings dringend nothwendig; es wer bisher aber
noch nicht möglich, dieselben in einigermassen befriedigender Weise zu-
sammenzubringen. Das Beste, was vorhanden ist, sind einige deutsche
und Schweizer Gläser in der miniaturaitigen Weise der zweiten Hälfte
des 16. Jahrhunderts und andere einfachere mit Schwarzloth und ein
wenig Gelb von tüchtiger Künstlerhand ausgeführte Tafeln aus der Zeit
Dürer's und Burgkmairs. Freunde des Museums könnten sich durch Er-
gäuzung dieser Sammlung ein grosses Verdienst erwerben.
Die „Bieliogravuref von E. Baldus in Paris.
Von einer neuen Vervollkommnung der photographischen Repro-
duction habe ich heute zu berichten, einem Fortschritte, der mir so be-
deutend scheint, dass vielleicht durch ihn binnen Kurzem ein grosser
Thcil der photographischen Production ein wesentlich verändertes Aus-
sehen erhalten dürfte. Die nHeliogravure", so heisst die neue Erfindung,
von der wir hier reden wollen, und die wir - da ein deutscher
Name dafür noch nicht vorhanden ist - mit diesem Compositum aus
Griechisch und Französisch benennen müssen, besteht in ihrer Wesenheit
darin, dass durch eine photographische Aufnahme direct eine zum Drucke
taugliche Metallplatte hergestellt wird, in ähnlicher jedoch weit vollkom-
menerer Weise, als man bisher durch Üebertragung von Photographien
auf Steinplatten die bekannten Photo-Lithographien erzeugte. Das Ver-
fahren, vielleicht Fachmännern nicht ganz neu, scheint mir doch in der
Anwendung und Vollendung, die ihm der Pariser Photograph E. Bsldus
gegeben hat, so bedeutend und zukunftsreich, dass die Sache einer ein-
gehenderen Betrachtung werth sein dürfte.
Die photographische Wiedergabe von Werken der Kupferstecher-
und Holzschneidekunst war in der bisher geübten Weise immer nur eine
unvollkoinmene zu nennen. Auf einer mit einem gleichxnässigen kalten
Glanze überzogenen Fläche unterschieden sich die schwarzen von den
weisscn Stellen nur durch die Färbung des Papiers, was aber dem
Kupferstichc Kraft, Glanz und Relief verleiht, das plastische Auiliegen