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und ornamentaler Tafelwerke ohne Zweifel von bedeutender Wichtigkeit
werden. Das Feld der Ausbeute und Verwendung ist überhaupt unabseh-
bar gross und letztere wird wohl auch nicht lange auf sich warten lassen.
Baldus selbst beschäftigt sich mit der Herausgabe von zwei Publi-
cationen, die binnen Kurzem erscheinen werden: einer Sammlung von
Ornamentstichen des 15. bis 18. Jahrhunderts und einer Auswahl der
hauptsächlichsten Werke Marc Antons und seiner Schule.
Der beste Erfolg ist ihm, einem deutschen Lnndsmanne, als Lohn
seiner, wie er mich versicherte, beinahe zehnjährigen Experimente zu
gönnen, wie ich denn auch hode, die Aufmerksamkeit der Fachinteres-
senten nicht vergebens auf diesen Gegenstand gelenkt zu haben.
F. Lippmann.
Kleinere Mittheilungen.
(Curatoren und Correspondenten des Museums.) Se. kaiserl.
Hoheit Herr Erzherzog Rainer hat in der Eigenschaft als Proteetor des
k. k. öst. Museums für Kunst und Industrie dem Herrn ersten Obersthof-
meister Sr. Majestät des Kaisers, Consiantin Prinzen von Hohenlohe-
Schillinlzsfiirst und dem Herrn k. k. Oberstkämmerer, FZM. Franz
Grafen Fnlliot de Crenneville das Ehrenamt eines Curators, ferner
dem Herrn kais. österr. Gesandten am kais. französischen Hofe, Richard
Fürsten v. Metternich, das Ehrenamt eines Correspondenten des üst.
Museums verliehen.
(Zeichner des Museums.) Mit Bewilligung des h. k. k. Ministeriums
des Unterrichts wurde dem Architekten Herrn Valent. Teirich der Titel
eines „Zeichners des österr. Museums" für die Dauer seiner Verwendung
im Museum von der Direction desselben verliehen.
(Der Aufsiehtsrath der Kunslgewerheschule) hielt im Laufe
dieses Monats mehrmals Sitzungen, um alle jene Angelegenheiten zu
berathen, welche demselben statutenmässig zugewiesen sind. Dahin ge-
hören die Vorberathungen über die provisorischen Loealitäten, über die
Besetzun der Fach-Professuren, über die Lehrmittel und die lnstructionen
für den ehrkörper. - Die Zahl der Schüler wird allem Anscheine nach
eine sehr grosse werden, wenn wir nach den vorläufigen Anmeldungen
schliesen können, die im Museum gemacht wurden.
(Besuch des Museums.) Die Anstalt wurde im Monate October von 9996
Personen besucht.
(Geschenke an das Museum.) Von dem Bibliotheknr des Stiftes St. Florian,
P. Czerny, eine Reihe von älteren Bucheinbänden (I6. und 17. Jahrh.); - von dem Gal-
Vsnoplastiker Herrn Franchi in London 6 Gypsabgiisse von Basreliefs.
Von Herrn L. Bösendorfer, k. k. Hof-Clavierfahriksnt, ein kunstvoll gearbeiteten
Clavier, das eine Zierde der Pariser Ausstellung war.
(Die auf der Pariser Weltausstellung ungeknuften Dhiecle) kommen in
den Kronländern in Folge von Anmeldungen in den Handelskammern in Briinn, Prag,
Innsbruck, dem Gewerheverein in Graz, den Gewerbevereinen zu Wien, und zu Rudolplis-
heim zur zeitweiligen Ausstellung.
(Die lloltorpäsche Sammlung von Drucklnllislen.) Die Holtorpsehe Samm-
lung von Druekinitialen des 15., lii. und I7. Jahrhunderts umfasst 12,500 Stück. Die-
selbe ist die Frucht langjährigen Samnielfleisses; die Originale sind Druckwerken ent-