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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe V (1869 / 50)

w MITTHEILUNGEN wg"- 
Fünfter Jahrgang. de, 15. Novbr. 1869. 
k. k. österr. Museums fiir Kunst 81 Industrie. 
(Monatschrift für Kunst 81, Kunstgewerbe.) 
(Am 15. eines jeden Monats erscheint eine Nummer. - Abonnementspreis per Jahr 3 ü. ö.W. 
Redacteur Bruno Sucher. Expedition von C. GerolcYs Sohn, Man abonnirt im Museum, 
bei Gernld K: Camp, durch die Postanstalten, sowie durch alle Bnch- und Knnstlzanälnngen.) 
In n 1 n: 1mm Fihchung Alter Kunstgegenstände. - m: imxe Oßnlrllß u spann dkirrhltectnre zu um. 
- Zelchen- und Fuhlchulen. - Anmeldnnßeu zur Auutellung van xsn. ä Büvher- Revue. - 
Vorlesungen im Mumm, - Kleinere Mittheilnngen. 
(Hierzu eine nOilIlgF in du Stärke einen nimm Drilckhogens.) 
 
 4 ' "aüeber Fälschung alter Kunstgegenstände. 
Zu keiner Zeit hat die Werthschätzung alter Kunstsachen und der 
Eifer, sie systematisch zu sammeln, jene Höhe erreicht, wie heutzutage. 
Es gab wohl Epochen, in denen Gegenstände dieses oder jenes Kunst- 
zweiges mit tieberhafter Sucht gesammelt und mit fabelhaften Preisen 
gezahlt wurden, wie chinesisches Poreellan im vorigen Jahrhundert oder 
zu Zeiten Bilder einzelner Meister - es waren dies aber vorübergehende 
Erscheinungen, welche} dieselbe Mode, die sie auf die Tagesordnung 
brachte, auch wieder früher oder später von ihr absetzte. Was aber 
heutzutage die_Werke der alten Kunst so kostbar macht, ist einestheils 
die in den gebildeten Schichten der Gesellschaft sich verbreitende Kunst- 
kenntniss und anderntheils die Einsicht, dass die Zahl der uns erhaltenen 
Reste nur eine beschränkte, unveränderliche, ja selbst durch fortwährend 
wirkende Zerstörung im Abnehmen begriffene ist. Nur ein völliges Ver- 
kennen der factischen Verhältnisse könnte die in den für Kunstwerke 
erzielten hohen Geldpreisen sich materiell ansdrückende Werthschätznng 
einer wiederum vorübergehenden Modelaune zuschreiben. Seit einer 
langen Reihe von Jahren lässt sich in dieser Beziehung eine durch die 
ieweiligen äusseren Verhältnisse bedingte, bald schnellere bald lang- 
samere, immer aber stetige Progression nachweisen. Die Preise, die 
gegenwärtig unter gewissen Bedingungen fir Kunstsacheu gezahlt werden, 
sind jedenfalls mehr als das doppelte, in manchen Fällen auch weit mehr 
als das üinffache dessen, was derselbe Gegenstand vor 20 bis 25 Jahren 
gegolten hatte. 
Diese Nachfrage und der hohe Preisanbot haben eine Erscheinung 
hervorgerufen, die der Liebhaberei an alten Kunstsachen noch nach einer 
andern als der pecuniären Seite hin eine Schranke setzt: es ist dies die 
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