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llistuire de In Dentelle per M" Bnry Palliser, traduit per Mm la oomtosse G"
de Clerrnont-Tonnerre. Paris, bei Firmin Didot-fr. 410 Seiten 8. mit 154 Holz-
schnitten. (B. K. 2415.)
Miss Bury Palliser hat im Jahre 1865 ein Werk über die Geschichte der Spitzen-
Industrie in englischer Sprache (B. K. 469) verölfentlicht, das viel Beifall fand und die
Gräfin Clennont-Tonnerre veranlasste, das Werk in französischer Sprache herauszugeben.
Es wird dies Buch Vielen willkommen sein, da über die Geschichte der Spitaenindustrie
seit 1722 kein selbständiges Werk erschienen ist. Der Werth der vorliegenden Arbeit
concentrirt sich in der Geschichte dieses Industriezweiges seit den Zeiten der Renaissance;
was über Nadelarbeit früherer Jahrhunderte gesagt ist, bedarf vielfach der Ergänzung.
Das Buch ist sonst sehr lehrreich, so klar geschrieben, dass auch Laien dasselbe mit
Nutzen lesen können und ist mit Holzschnitten glänzend illustrirt.
Eine Uebersetzung, theilweise Bearbeitung dieses Werkes in deutscher Sprache
wäre sehr zu wünschen.
Gntlgelrcu, Bild, Physische und chemische Beschatfenheit der Baumaterialien.
Deren Wahl, Verhalten und zweckmässige Verwendung. Berlin 18159, J. Springer.
gT. S. 692 S. und 129 Holzschnitte. (B. K. 2443.)
Der Verfasser, Architekt und ordentl. Professor an der polytechnischen Schule zu
München, wurde bei dem Unterrichts in der Bnnmaterialienkunde eine Lücke in der
Fachliteratur gewahr, da die guten Werke von den Fortschritten der Theorie und Praxis
überholt waren und die neueren nicht genügten. Er unternahm es nun selbst, die neuesten
Forschungen und praktischen Erfahrungen in den technischen Wissenschaften, so weit
als sie fair den Bautechniker nutzbringend sind, der Bsumaterialienlehre einzuverleiben.
Dass ihm dies in ungewöhnlichem Grade gelungen, dass er die Mitte zwischen dem Zuviel
und Zuwenig fast immer glücklich innegehalten, klar und fasslich vorgetragen und nicht
nur dem Schüler ein geeignetes Handbuch, sondern auch dern Architekten einen zuver-
lässigen vielseitigen Rathgebefgeliefert habe, bezeugen ihm gewichtige Stimmen von
Fachleuten. Wir dürfen unserseits hinzufügen. dass das Buch seine Leser keineswegs
ansschliesslich unter den Architekten zu suchen hat. Es ist kaum ein Abschnitt, welcher
nicht verschiedene Zweige der Knnstindustrie berührte und neben den naturhistorischen
und technologischen werden insbesondere auch die geschichtlichen Mittheilungen mit Dank
aufgenommen werden, obwohl die gelehrten Forschungen über die einzelnen Zweige der
Kunstindustrie nur unvollständig Platz fanden.
Der Vcrf. hat seinen Stoß in drei grosse Gruppen gebracht: Hauptmaterialien, Ver-
bindungsmaterialien, Neben- oder Hilfsmsterialien. In der ersten Ahtheilnng werden die
in der Natur vorkommenden Gesteine und Erden (106 S), die künstlichen, gebrannten und
nngebrannten Steine (131 8.), die Hölzer (122 5.), die Metalle (99 S.) behandelt; in der
zweiten die Mörtel (100 5.), die Kitte und der Asphalt (18 8.); in der dritten: Glas,
Wasserglas, Farbstoffe, Fimisse, Theer, Kautschuk, Guttapercha, Steinpnppe, Seile etc.,
Stroh, Rohr, Moos. Das Buch hat auch den Vorzug klaren, deutlichen Drucks a).
Vorlesungen im Iuseum.
(Ente und zweite Vorlesung des Director's v. Ei a el b s r g e r.)
Am E. October eröEnete Herr Director v. Eitelherger den Cyklus von Vorträ-
gen dieses Winters. Wie herkömmlich warf er zunächst einen Rückblick auf die Thiitig-
keit und die Erlebnisse des Institutes in dem verflossenen Jahre; er gedachte der Aus-
stellungen, an welchen sich das Museum bethoiligt hat, der Verbreitung der in den Ateliers
des Museums angefertigten Reproductionen, welche neuestens nach Warschau, Moskau und
Genf verlangt wurden, der literarischen Publicat-ionen, der Ergebnisse des ersten Jahres
der Knnstgewerbeschule etc. etc" und verweilte namentlich bei der dßnkenswertheu Un-
terstützung, welche das h. Handelsministerium den auf Hebung des Geschmacks und der
Kunstfertigkeit gerichtet eu Bestrebungen durch Stipendien, Doiationen u. s. w. angedeihen
lässt. Die Daten, welche in diesem Theil des Vortrages zur Sprache kamen, sind den
Lesern der „Mittheilungen" ohnehin bekannt, so dass wir uns mit diesem flüchtigen Resurne
') Der Redaction eingesandte literarische Neuigkeiten aus dem Gebiete der Kunst
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