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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe II (1867 / 22)

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Die Stadt Grammont erzeugt weisse Spitzen, vorzugsweise aber schwarze 
Seidenspitzen mit runden Maschen und Blumen. Die Spitzen von Gram- 
mont sind sehr wohlfeil, und machen daher, abgesehen von der besseren 
Arbeit, den französischen Spitzen aus Calvados eine bedeutende Concur- 
renz. - Die Brüsseler Spitzen, die schönsten der Welt, sind gegenwärtig 
weniger theuer als früher. Brüssel exportirt zur Zeit nach Frankreich 
allein Spitzen im Werthe von 3 Mill. Frcs. Die Fabrication der Brüsseler 
Spitzen ist in jüngster Zeit auch in dem Bezirk von Audenarde einge- 
führt worden. 
Der hauptsäehlichste Betrieb von Spitzen in Belgien ist aber der 
von Valencienne. Früher wurde diese Art von Spitzen ausschliesslich 
in der Stadt Valencienne fabricirt, heutigen Tages aber werden sie an 
verschiedenen Orten, in Ypres, Courtrai, Brügge, Gent u. s. f. gearbeitet. 
Die Industrie der Valenciennespitzen hat sich insbesondere nach der Re- 
volution von 1830 gehoben. Frankreich verbraucht von dieser Art Spitzen 
mehr, als alle anderen Länder zusammengenommen. 
Die Spitzenfahrication beschäftigt 130.000 Arbeiter und ein Betriebs- 
capital von 50 Millionen Fres; mehr als die Hälfte dieser Summe ver- 
zehren die Arbeitslöhne. - Ausfuhr und Einfuhr von Spitzen und Tüll 
repräsentiren in dem letzten Decennium folgende Werthe (in Frcs.): 
Einfuhr: Ausfuhr: 
1855: 960.000 2,61l.000 
1862: 1,7l0.000 3,220.000 
1863: 1,692.000 ' 2,615.000 
1864: l,593.000 2,109.000 '). 
E i n f u h r : 
1856 1860 1864 
Aus England 888.120 684.155 568.464 
„ Frankreich 394.405 598.271 916.358 4 
Preussen 44.678 58.878 29.523. 
A u s f u h r Z 
1856 1860 1854 
Nach Frankreich 2,920.262 2,04021?) 970.623 
„ England 690.029 581.895 220.254 
„ Preussen 432.792 848.598 567.508. 
Die Glasindustrie ist Hir Belgien von grösster Wichtigkeit. Sie 
wird gegenwärtig in Mons, Namur, Lüttich und Charleroi geübt und vor- 
zugsweise ist es der letztere Ort, wo sich alle Materialien finden, welche 
ß) Die Abnahme der Ausfuhr in diesem Jahre ist theilweise Folge des amerikanL 
scheu Krieges.
	        
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