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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe V (1869 / 51)

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Uhromollthogrsphs of the prlneipal objects o! art in the Sonth Keuslngten-Mvn- 
seum. Part II. gr. fol. London, Arundel-Society. [Bell und Daldy.] (B. K. 2166.) 
Flfty Etchlngs of objects of art in the S. Kensington-Museum. Donef by the students 
of tbe Etching class in training as art-teachers. Directed by Eich. J. Laue. First und 
second series. Fol. London, Arundel-Society. (B. K. 2508.) 
Diese neuen Pnblicationen des Science and Art Departments geben erfreuliches 
Zeuguiss eben so von der Biegsamkeit und dem praktischen Vorgehen im Kensington-Mu- 
seum und den mit demselben verbundenen Anstalten, wie von den enormen Mitteln, über 
welche jenes Institut verfügt. Das Kensington-Museum, welches bekanntlich bereits auf 
eine sechzehnjlihrige Thlitigkeit zurüekblickt, befindet sich in der glücklichen Lage, Arbei- 
ten wie die vorliegenden schon durch Zöglinge der Schulen, welche mit dem Museum in 
Verbindung stehen, ausführen lassen und sie zugleich in der splendidesten Weise ausstat- 
ten zu können. Beide Publicationen sind eben so prächtig als von praktischem Nutzen. 
Die Chrornolithogruphien stellen dar ein byzantinisches Elfenbeinklistchen aus der Kathe- 
drale von Veroli bei Rom; eine von den swölf runden, Luca della Robbis zugeschriebenen, 
Terracottaplatten mit Darstellungen der zwölf Monate, aus der Sammlung des Marchese 
Campans. in den Besitz des Kens. Mus. übergegangen, und ein Silberkästchen mit Emails 
von Jean Limousin. Die hundert Radirnngen nach den verschiedensten Kunstwerken, 
Gold, Silber, Bronze, Krystall, Elfenbein, Holz etc. bekunden einen hohen Grad künst- 
lerischer Ausbildung, da sie nicht allein Gestalt und Decoration mit grösster Genauigkeit 
wiedergeben, sondern auch das Material, in welchem das Original ausgeführt ist, aufs 
deutlichste kenntlich machen. Worauf wir aber besonders aufmerksam machen müssen, 
ist, dass die Künstler, welche diese Radirungen lieferten, Zöglinge der Classe iiir Ausbil- 
dung von Zeichenlehrern sind. 
Les seulpleurs Italiens par Ch. C. Psrkins; ouvrnge trsduit par Ch. Th. Hans- 
soullier. Zlilinde, mit einem Atlas in Quarte. Paris librairie de J. Renouard. 1869. 
(B. K. 2473.) 
Unter den neueren Werken über Geschichte der Plastik nehmen die Werke von 
Perkins (Italian seulptnrs: London, Longmau, Green d! Camp" B. K. 22H), u. Tuscan 
sculptors. 2 Binde. London 1864. B. K. 503) einen hervorragenden Platz ein. Gründliche 
Snchkennmiss und umfassende Belesenheit vereinigen sich bei ihm mit einer gesunden 
Anschauung über Plastik. Die anükisirenden Veilletliten, die in älteren Schritten über ita- 
lienische Plastik des Mittelalters häufig vorkommen, sind bei Perkius nicht zu finden. 
Haussoullier hat das erstgenannte Werk, die Italisn sculptors, übersetzt. Der erste 
Band der Uebersetzung behandelt die Schulen von Pisa, Slena und Florenz, bis zu den 
letzten Ausläufern derselben in Bsceio Bnndinelli, Tribolo und Giovanni Bologna; der zweite 
Band behandelt die Geschichte der Plastik nach Städten, beginnend mit denen A uliene, 
dann die Plastik in Neapel. Rom, den lomhardischen und anderen oberitalienischen Städ- 
ten. Ein sehr tieissig gearbeiteter Index erhöht die Brauchbarkeit der Ueberaetzung, welche 
dem geistvollen Geschichtsohreiber der Art chretien, Herrn Rio, gewidmet ist. Eine Uober- 
setzung dieses Werkes in deutscher Sprache wird wohl nicht lauge auf sich warten lassen. 
Ls Toscane au lnoyen sge, srchitecture civile et] militaire par G. Bohault de 
Fleury. Paris, bei Lacrcix, 1868-1870. Fol. l. Band. (B. K. 1676). 
Der erste Band dieses Werkes über das mittelalterliche Toskana ist so eben vollen- 
det. Er behandelt, mit Ausschluss der kirchlichen Arcbitectur, die Kriegs- und Civil- 
arehitektnr des Mittelalters in Toskana, vorzugsweise in Florenz, Pisa, Lucca und Pistoju. 
Die zahlreichen Illustrationen (Kupfertafeln und Holzschnitte) lassen in Hrn. Rohault de 
Flenry einen Anhänger der Richtung Viollet-le-Dutfs erkennen, der seinem Gegenstand 
eine hohe Begeisterung für die Kunst des Mittelalters und gründliche archäologische 
Kenntniss entgegen bringt. Ernste Freunde des Mittelalters, welche eine mehr stylgerechte 
als malerische Auffassung der Gegenstände suchen. werden an dem Werke viel Vergnügen 
haben. Die Ausstattung des Werkes ist vortreflich. 
Gesammeltes. 15 Bilder fürs Haus von Ludwig Richter. In Holzschnitt von Prof. 
H. Bürckner, K. Oertel und H. Günther. Dresden, J. H. Richter. F. (lLK. 2485.) 
Ludwig Richter, dem greisen Meister der Illustration, sind wir für eine neue Gabe 
für den Weihnachtsüsch zu Dank verpflichtet. Sie enthält I5 Bilder, dem unerschöpflichen 
Borne des Farnilien- und Kinderlebens entnommen, und reibt sich dem besten an, was der 
Künstler je geschatfen. Das Werk ist eine Zierde jedes Familientisches und wird seinem 
Urheber neue Freunde erwerben. 
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