Seite 58
Internationale Sammler-Zeitung
Nr. 8
nach heutigem Gebrauch geändert, die Fußnoten sind
beseitigt, das Zusammengehörige je an einer Stelle ver
einigt. Die Einleitung der alten Ausgabe, von H. Stein
feld verfaßt, ist gestrichen, da durch die Selbstbiogra
phie des Meisters und zahlreiche inzwischen erschienene
Monographien über Richter nach dieser Hinsicht Genüge
geschehen ist. Die Hineinfügung der Seiten und Blätter
zahl der Bücher, wichtig für die genaue Buchschreibung,
rührt vom Verleger des Werkes, Herrn Dr. Otto Martin,
her. Vermehrt ist die neue Auflage um 250 Nummern.
An unbekannten Nachrichten über Richter konnte Budde
die Mitteilungen des Meisters an Eduard Cirhorius be
nützen, die Hoff auch unbekannt geblieben waren; auch
Vieles von den Originalbriefen Richters an Georg Wi
gand und andere Freunde ist berücksichtigt worden.
Des Mitarbeiters Eugen Born’s Werk ist die bedeu
tende Vermehrung der Verzeichnisse der Bildnisse Lud
wig Richters. Völlig neu ist der Abschnitt: „Bücher mit
Wiederholungen Richter’scher Bilder“ von Karl Hob-
recher beigesteuert, dann der zweite ganz neue Ab
schnitt Eugen Born’s: „Auswahl von Schriften und
Aeußerungen über Ludwig Richter“, und schließlich
einen sehr wichtigen Beitrag bildet das ausführliche
alphabetische Sach- und Namenregister von Otto Martin
und K. Hobrecher, eine sehr mühsame Arbeit, aber
umso dankenswerter für den Gebrauch der Bücher.
Herrn Dr. Otto Martin, dem Verleger, gilt als Schluß
wort der Einführung der Dank des Herausgebers für
das Zustandekommen der neuen Auflage des alten Hoff,
die nun von Neuem der zahlreichen Gemeinde der
Richter-Sammler gute Dienste leisten wird.
Wenn wiederum 25 Jahre verflossen sein werden
seit Erscheinen dieses zweiten Hoff wird zweifellos
Manches heute noch Unbekannte über und von Ludwig
Richter noch an das Tageslicht getreten sein und es
wird die Aufgabe der derzeitigen Bearbeiter sein, das
Neue zu verwerten für die dritte Ausgabe; im Interesse
des Verlegers will ich wünschen, daß das in einem
kürzeren Zwischenraum geschehen kann. Viel anders
wird man in diesem Zeitpunkte auch nicht urteilen über
den Künstler Ludwig Richter; er wird wohl immer einer
der Lieblinge des deutschen Volkes bleiben, da er das
deutsche Gemüt personifiziert in seiner Darstellung.
Beim alten Hoff ging die etwas einseitige Leidenschaft
lichkeit so weit, daß ich glaube, vom innersten Herzen
gäbe er Richter den Vorzug vor Albrecht Dürer; aber
solchen Parteigängern verdanken wir die trefflichen Mono
graphien ihrer jeweiligen Meister und so wollen wir
dankbar des Alten mit ergrautem Barte, dem Schlapphut
und Havelock gedenken, der eine Figur in den Straßen
Frankfurts bildete und der so innig mit dem Kunstleben
der Vaterstadt verwachsen war. Professor Budde kann
sich seiner so verdienstvollen Arbeit erfreuen, der Dank
der Richter-Sammler gebührt ihm.
Die DfliffiardenauRtion im ‘Dorotheum.
(Schluß.) *
Bei der Versteigerung der Sammlung Z. im Wiener
Dorotheum wurden weiters gezahlt für:
Bronzestatuetten.
1. Italienische Schulen. Nr. 203 Liegende Ziege
von Riccio K 5'4 Mill. Nr. 204 Herkules, Florent. 16. J. 16 Mill.
Nr. 207 Simson zerreißt den Löwen, Ital. 16. J., Art des Bertoldo
K 25'5 Mill. Nr. 210 Herkules im Kampf mit dem nemäischen
Löwen K 3'2 Mill. Nr. 215 Faun, Ital. 16. J., K 5 8 Mill. Nr. 218
Jüngling, sich das Schwert in den Leib stoßend, Ital., 2. H. 16. J.
K 9'5 Mill. Nr. 222 Apollo, Ital., Ende 16. J., Art des Tavagni
K 10 Mill. Nr. 223 Großer Muskelmann, Ital., 2. H. 16. J., Art
des Francavilla 25 Mill. Nr. 228 Apollo, Venezian. Mitte 16. J.,
Art des Cataneo 8'5 Mill. Nr. 230 Leuchterfuß, Venez., 2. H.
16 J. K 2 Mill. Nr. 240 Tintenfaß, Venezianisch, 16. J., Art des
Sansovino K 4 Mill. Nr. 241 Jugendlicher Bacchus, Venez. um
1560, von Alessandro Vittoria ? K 61 Mill. Nr. 247 Vase, Art
des Roccatagliata K 4'6 Mill.
2. Deutsche, flämische und französische
Schulen. Nr. 251 Landsknecht als Leuchterträger K 10 Mill.
Nr. 256 Weibl. Figur, Deutsch ? um 1600, K 700.000. Nr. 258
Neptun, Oesterr., 1. H. 18. J. K 4 2 Mill. Nr. 265 Kopie nach
dem Reiterstandbilde des Gattamelata von Donatello in Padua
K 65 Mill. Nr. 266 Kopie nach dem Reiterstandbilde des Collerni
von Verochio—Leopardi in Venedig 5 Mill. Nr. 267 Raub der
Proserpina bez. Tom. Campolo 16 Mill. Nr. 268 Thronende Ma-
donna mit dem Kinde und Engeln, Stil der ital. Renaissance
K 4 Mill. Nr. 270 Bronzegruppe, sig. Rancoulet K 5 Mill, Nr. 273
Türklopfer in Lyraform, Art der venez. Hochrenaissance K P2
Mill. Nr. 275 Springender Ziegenbock, Ital. K 350.000. Nr. 276
Miniaturgruppe, sig. J. Sc Anno K 80.000.
Plaketten.
Nr. 204 Hutagraffe mit venez. Wappen, Venedig, 2. H.
16. J., K 600.000. Nr. 296 Diana und Endymion, Ital. 17. [.,
K 900.000. Nr. 297 Herkules und Omphale, Ital. 17. J. K 1 Mill.
Nr. 303 Raub der Sabinerinnen, Niederl. um 1600 K 400.000.
Nr. 304 Christus als Schmerzensmann. Niederl. 17. J., K 450 000
Nr. 308 Frühling und Sommer, Franz. 17. J., K 350.000. Nr 312
Der Zorn, Deutsch, 1. H. 16. J., Peter Flötner K 600.000. Nr. 314
Kain beweint den erschlagenen Abel. Nürnberg, Mitte 16. J.
K 500.000. Nr. 317 Triumphzug von Diana, Deutsch, 2. H. 16. J.’
Schule Flötners K l'l Mill. Nr. 321 Runde Schüssel Nürnberg,
um 1550 K 5'6 Mill. Nr. 327 Triumphzug der Demut, Deutsch,
2. H. 16. J. K 300.000. Nr, 329 Der Sündenfall, Deutsch, 16. J.,
K 800.000. Nr. 333 Abschied des Adonis von Venus beim Auszug
zur Jagd von Paul Flindt K 55 Mill. Nr. 335 Pferd, von einem
Löwen überfallen, Deutsch, 17. J., K 300.000.
*) Siehe Nr, 7 der „Internationalen Sammler-Zeitung“.
Email- und Metallarbeiten des 13.—16. Jahrhunderts.
Nr. 342 Corpus Christi, Limoges um 1520 K 5’2 Mill. Nr. 343
Kupferplatte mit Halbfigur der Madonna, Limoges, 13. J., K L7
Mill, Nr. 344 Kupfernes Kreuz, Limoges, 13. J., K 7 Mill. Nr. 347
Rauchfaß, Limoges, 13. J., K 23 Mill. Nr. 353 Kleines Kupfer
kreuz, 14. J., K 12 Mill. Nr. 359 Achtseitige Reliefplatte, 17. J.,
K 1 Mill. Nr. 367 Altarleuchter, Deutsch, 15. J., K L6 Mill.
Nr. 372 Meßkelch, Deutsch, Anf. 16. J., K 6 Mill. Nr. 378 Ver
goldetes Bronzefigürchen eines trauernden Johannes K 600.000.
Glasgemälde.
Nr. 382 Gotisches Glasgemälde, darstellend einen gekrönten
Propheten in grünem Gewände, rotem Mantel, gelben Schuhen
etc., Süddeutsch, 1. H. 15 J., K 75 Mill.
Illum. Handschriften des Mittelalters.
Nr. 387 Marienpsalter des hl. Bonaventura, Lat. 16°, 1500,
K 36 Mill. Nr. 390 Liturgische Handschrift, lat. Folio, 15. J.,
K 900.000. Nr. 391 Spanischer Adelsbrief für Alvaro Munoz
2 Mill.
Varia.
Nr. 392 Silbernes Büstenreliquiar des hl. Stefan, Nürnberg,
18. J., 14 Mill. Nr. 393 Silberstatuette der Madonna mit dem
Kinde, im Stile der Augsburger Spätgotik K 2'5 Mill. Nr. 394
Terrakottaplatte mit Halbrelief: Brustbild des Kurfürsten Fried
rich II. des Weisen von Sachsen 6 Mill. Nr. 395 Terrakottaplatte
mit Brustbild der Gemahlin Friedrich II. 6 Mill. Nr. 401 Sakra
mentsgitter, Spätgotisch, Alpenländ. K 2'8 Mill. Nr. 404 Gotischer
Schloßbeschlag, Tirol, 1. H. 16. J., K 900.000.
Alte Medaillen. Nr. 406 Alphons V. von Aragon, sig.
Antonio Pisano 1449, K 600.000. Nr. 407 Leonello d’Este, sig.
Pisano, K 400.000. Nr. 408 Malatesta Novello, sig. Pisano,
K 350.000. Nr. 409 Sigismondo Pandolpho Malatesta von Matteo
del Pasti 1446, K 600.000. Nr. 410 Desgl. mit anderem Revers
K 300.000. Nr. 411 Lodovico Carbone, sig. Sperandio, K L5 Mill.
Nr. 412 Carlo Grati, sig. Sperandio, K 950.000. Nr. 413 K. Augu-
stus, sig. Christophoro di Geremia um 1450 K 800.000. Nr. 414
Pietro Bacci von Leone Leoni? K 150.000. Nr. 415 Alphonse
d’Este, um 1515 K 300.000. Nr. 416 Constanzo Sforza von Pesaro,
unbez. ital. Meister K 200.000. Nr. 418 . Papst Pius V., 1565
K 350.000. Nr. 419 Papst Alexander VII. K 800.000. Nr.422Drei-
faltigkcitsmedaille, Hans Reinhart, Leipzig 1566, K 500.000. Nr. 423
Karl V., sig. Reinhart 1537, K 100.000. Nr. 424 Religiöse Medaille,
Sündenfall, Konz. Welcz, Joachimstaler Meister K 600,000. Nr. 425
Opferung Isaaks, sig. Hans Reinhart,IK 90.000. Nr. 426 Karl V.,
Joachimstal 1547, K 150.000. Nr. 428' Stadt Wien, Salvator
medaille, Michael Hoffmann, um 1700, K 100.000. Nr. 429 Sal
vatormedaille, sig. Anton Wiedemann 1777, K 100.000 und Nr. 430
Sigismund Graf von Hohenwart-Gerlachstein, Erzbischof von Wien
K 100.000.