sätzen von A. Lobmeyr, so wie die von Koch effectvoll componirten
Figuren an einem Tafelaufsatze von Ulrich in Betracht zieht, nimmt
man wahr, dass diesem Fabricationszweige eine ganz besondere Aufmerk-
samkeit von jenen Industriezweigen zugewendet wird, welche Bronze nur
gewissermassen als Beiwerk benützen.
Bei der Pianofortefabrication und der Kunsttischlerei, allerdings weniger
als es in Frankreich der Fall ist, kommt gleichfalls Bronze bei uns viel-
fach in Anwendung.
Als Bronzefabrikanten im grossen Style treten diesmal Hollen-
bach's Erben, Hanusch, J. Grüllemayer und F. Hagemayer auf;
Hollenbach's Erben mit einer grossen Anzahl von vorzüglich gearbei
teten, meist für den besseren l-lausbedarf berechneten Gegenständen: Can-
delaber, Steh-, Wand- und Hängeleuchter, Rosetten u. s. f. So gross die
Anzahl dieser Gegenstände ist, so geben sie ebenso wenig ein vollstän-
diges Bild von dem Umfange der Fabrication von Hollenbach's Erben,
als die Gegenstände, welche Hanusch ausgestellt hat.
Bei Hollenbach muss speciell die Aufmerksamkeit auf die mattver-
goldeten Figuren an den grossen von Th. Hansen gezeichneten Bronze-
candelabern gelenkt werden - es ist das erste Mal, dass diese, sonst
nur von Franzosen geübte Technik in so glänzender Weise zur Ausstel-
lung kam. _
Bei den Bronzearbeiten, welche Hanusch an dem k. Tafelaufsatze,
W von Storck entworfen, im figuralen Theile von König modellirt -
ausgeführt hat, ist vor Allem auf eine vollendete Durchführung bis in
die kleinsten Details Gewicht gelegt worden. Mit Recht wurden im Aus-
stellungskataloge die Namen der Arbeiter, welche dabei mitgewirkt haben,
genannt, - denn eine in gleich vollendeter Weise durchgeführte Bionze-
arbeit ist bisher nicht gemacht, ist vielleicht auch nie noch gefordert wor-
den. Schon lange hat im Geschäftsverkehre die Firma Hanusch den Ruf
grosser Präcision und Genauigkeit, ein Ruf, der dazu beigetragen hat, ihren
Bronzeartikeln eine grosse Exportfähigkeit zu sichern. Von Hollenbach's
Erben und Hanusch sind reiche Bronzelüsters ausgestellt, theilweise in Ver-
bindung mit Email, theilweise auch unvergoldet.
Die Firmen J. Grüllemayer und'F. Hagemayer sind diesmal,
wenn wir nicht irren, zum ersten Male in grösserem Massstabe aufgetreten.
Was auch immer gegen Einzelnes von stylistischem Gesichtspunkte gesagt
werden mag, Vieles darunter, insbesondere der Amor mit dem Schwan
(von O. König modellirt), die beiden von Hauser entworfenen Salontisch-
chen, von Grüllemayer ausgeführt, und der Tafelaufsatz von F. Hage-
mayer sind in ihrer Art so gute Arbeiten, so anerkennungswürdig im
Streben, dass sie besonders hervorgehoben zu werden verdienen.
Aber allerdings - der Bronzefabrikant arbeitet nicht für sich, son-
dern für das Publicum, und das Publicum, insbesondere das vornehme,
ist voller Vorurtheile für einheimische Fabrikanten. Diese Vorurtheile lassen