Waare, welche zwischen :Fayencen und Porcellanen eine Art Mittelstellung-einnimmt: Wir
meinen das Wedgwoodgeschirr der berühmten Fabrik Etruria iirßnßlilld, welche In der
zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts eine so grosse Rolle spielte und heute ihre alten
Weisen wieder aufleben lasst. Wir finden ihre verschiedenen Arten: das blaue Glßdil"
mit weissen Reliefs, des schwarze. das gelbe, rothe u. s. w. Unter diesen Arbeitm sehen
wir eine Fässern Anzahl österreichischer Imitationen, zumal von der Fabrik von Frei",
alles altere Arbeiten. Oben ist in diesem Fach noch verschiedenes anderes Thongesehirr
vereim
ihr Nr. 16 treten wir den Porcellanen noch naher; esßmhäil 5395 F841 43455541"?
arbeiten (unglasirtq Porcellan) verschiedener Länder und Fabriken: von Kopenhagen in
Statuetten Thorwnldsemscher Werke, von Schweden (Gustavsberg) in Blumenkbrbßn von
der allqrzartesten, fast unbegreiilichen Ausführung, von Fuiglandiin gelblichen, so nannten
Rarianstpif, von der Wiener Fabrik; auch einige spanische Bisqlmßrbgiten sind bu-
In Nr. i7 beginnt das europiische Porcellan natürlich mit Metssen, wo dIE-FIÜII"
dung oder yieiiuehr die erste Fabrication stattfand. Dae ganze Fach ist nur mit Meilsner
Arbeiten angeßiillt, an denen wir so ziemlich ihre verschiedenen Charakterzüge nach
Epochen und Arten verfolgen können.
Nr. 18 ist Sainmelkasten; er enthält die Arbeiten der übrigen europäischen
Fabriken mit Ausnahme der französischen, welche in dem folgenden Kasten Aufnahme
gefunden. Der Inhalt von Nr. i8 vertheilt sich auf England (insbesondere auf Minton, auch
altere Arbeiten), die Berliner und Nyrnphenburger Fahiik und einige anderedeutache. 3115
Kopenhagen, Doccia, Sevillii, Stockholm.
Der französische Kasten Nr. 19 enthält eine Reihe treftiicher Arbeiten von Sevres
verschiedener Epochen, darunter ein Deieuner, welches dem Fürsten Metternich gehörte,
und ein Caifeeseryice, Eigenthum des Herzogs August von Sachsen-Coburg. Verse "edene
Teller und zierliche Tassen von Sevres sind sehr beachtenswerth, desgleichen aber auch
ändere franzöeiche Arbeiten, wie eine ganze Reihe Tassen von Dihl im Geschmack des
mpire.
Der folgende Kasten jenseits der Thure zur Rechten (Nr. eo und Nr. zi) ist dem
orientalischen Pnrcellan gewidmet, d. h. dem von China und Japan, wozu einiges im
siamesischen Geschmack getreten ist. Viele der hier aufgenommenen Gegtmstande stammen
von der letzten ostasiatischen Expedition und wurden durch Herrn von Scherzer besorgt.
Auch die chinesischen Steingutarbeiten (Craquele-Gefasse) sind dem orientalischen Porcellan
angefügt, sowie die vortrcßllchen Nachahmungen von Fischer in Herend.
Von den Kasten in der Mine des Saales sind zwei (die beiden äusseren) unfertig,
weil noch nidit mit Glas geschlossen; der eine ist bestimmt, grdssere Porcellannrbeiten
aufzunehmen, der andere wird den Arbeiten der Wiener Fabrik. die noch nicht ausgestellt
sind, gewidmet sein. Des Kastens in der Mitte mit den antiken Gefassen haben wirbereits
gedacht. Von den zwei anderen grossen Kasten ist der eine vollstindi mit echten italieni-
schen Majoliken (fast slmrntlich i6. Jahrh.) angefüllt. zu denen nur einige Nachbildungen
von Ginori in Doccin getreten sind, der andere enthält Erzeugnisse der modernen, in Eng-
land und Frankreich wieder aufgelebten Mnjolilten- und Fayenee- Industrie. Unter ihnen
ragen die Nachbildungen der Palissyarbeiten hervor; auch einige Imitationen der Henri-
deuxAWure sind heachtenswerth. _
Der auf Postamenten frei stehenden Terracottnbüsten ist ebenfalls bereits edncht
worden; viele einzelne Gegenstände, z. B. Arbeiten und Nachbildungen der della obbia,
haben noch hier und da Aufstellung gefunden, während ln den Ecken dieses grossen Saales
die Sammlung llterer Ofenkncheln Platz erhielt. Die glasirten Fliesen haben aus Mangl
an Rauin in den Glassaal hinüber wandern müssen. r
Puhlloatlouu von lelmnvmngon
nach eingelegmz Mannorornamenien des Mittelalters und der Renaismnve und nach
ßrorqeu der Antike und Renaissance.
Es liegen uns über diesen Gegenmnd folgende zwei Berichte des Herrn Professor
Val. Teirieh vor, weiche unseren Lesern von hier-esse sein dfxrlten.
l. Eine Snmmiung einfacher doch mustergihiger Flachornnmente in zwechmissig
grossem Maßstabe und vorzugsweise bestimmt für den Elementnr-Zeichenunterricht an
Bürger, Real- und Gewerbeschulen sei Gegenstand dieser Publicuiion. Sie hine gewisser-
massen eine Vorstufe zu bilden für die Benmzung der vom Gefertigten herausgegebenen
lnmsiqorgmpenxe, die theilweise, namentlich jene mit fvguralen Demik, vom Sdhürer eine
gewisse Fertigkeit im Zeichnen verlangen.