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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe VIII (1873 / 89)

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Aussehen von Arbeiten aus lapis lazuli trugen, ergaben sich bei der che- 
mischen Prüfung als opake, mit Kobalt gefärbte Glasflüsse. In die Ziegel- 
form aber wurde die Glasmasse gegossen und so als Rohmaterial zur 
Bereitung der Farbe in den Handel gegeben. Der Verfasser schliesst 
hieran sehr eingehende Untersuchungen über den (mmpeipoä und den 
KÜGVOG der Griechen, worunter der Lasurstein zu verstehen ist. Theo- 
phrast unterscheidet ägyptischen, cyprischen und den skythischen; seine 
eigentliche Heimath, in der er am reichlichsten vorkommt und woher- 
man ihn auch in späteren Zeiten bezog, ist die Tartarei. Derselbe Schrift- 
steller kennt auch jene porcellanartigen blauen Ueberzüge von Thonar- 
beiten, welche die Aegypter erfunden haben sollen, GlasHüsse oder Smalte, 
die er mit dem Namen xüavoG xurö; bezeichnet. 
Mafek, der zweite, nicht metallische Körper, welchen die Inscriptionen 
so häufig und zwar in Einer Reihe neben den kostbarsten Metallen auf- 
führen, ist wieder ein Collecrivbegritf für verschieden grüne Mineralien 
und deren künstliche Nachbildungen, gleichwie xesbet solche von blauem 
Tone bezeichnet. Wir Enden damit den Smaragd, den Malachit, das 
Kupfergrün, Berggrün, grünes Glas und grüne Farbe gemeint. Felsen- 
stelen auf der Sinaihalbinsel haben auf ihren Inschriften diesen Namen, 
auch als rnefke-t und mefaket, unter den Ptolomäern erscheint daneben 
noch ein zweiter Ausdruck: heb. Auf Grabgemälden erblickt man den 
Körper in Gestalt von grünen, in Körben bewahrten Stücken, ein Baum, 
ein Wasserbecken soll daraus gefertigt sein, doch kennt Lepsius keine aus 
diesem Stoffe bestehenden Amulete. Als Ornament erscheint es z. B. an 
einer Harfe nebst Gold, Silber, xesbet und Edelsteinen. Die Göttin Ha- 
thor wird noch häufiger grün als blau gebildet und hat dann den Bei- 
namen die mafekfarbige; im British Museum befindet sich ein schöner 
Hathorkopf von Stein, überzogen mit einer grünen Glasur. 
Auch mafek wie xesbet wird als echtes und unechtes in den Inschriften 
unterschieden, in Ziegelform aufgeschichtet ist es ohne Zweifel gleichygvie 
dieses ein künstlicher, zur Farbebereitung gehöriger Glasfluss, dessen 
färbenden Stoff der gestossene Malachit oder das Kupfergrün bildet. Die 
Sinaihalbinsel führte bei den Aegyptern den Namen des Mafeklandes, hier 
fanden sich zahlreiche kupferhältige Mineralien, namentlich die beiden in 
Rede stehenden, welche als xesbet und mafek in den Inschriften vor- 
kommen. Die Griechen verstehen unter ihrem xpuoo xoMa dasselbe, wie 
das ägyptische Wort mafek bezeichnet. Indessen dürften noch zahlreiche 
andere Mineralien von grünem Tone wie der Smaragd, der grüne Jaspis, 
der grüne Feldspath und Granit darunter verstanden worden sein. Von 
der grössten Bedeutung war jedenfalls die künstliche Erzeugung der so 
gefärbten Flüsse, denn aus ihnen bereitete man die den Malern dienen- 
den Farbstoffe. Die Schwierigkeit der Bereitung verlieh ihnen den hohen 
Wertb und somit die Stelle zwischen Gold und Silber in den Inschriften. 
Men endlich wird als Material zur Anfertigung von Geräthen an-
	        
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