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einen Wochenlohn von 4-12 Thlr. in Aussicht stellen. Bisher zeigt aber die Erfahrung,
dass Mädchen diese schwierige Technik nur in sehr seltenen F Allen erlernen konnten.
Das Lithographiren scheint in der vielgebraucbten Arbeit der {Schrift-Litho-
graphieu (Gravirung) weiblichen Kräften sehr schwer zu fallen. Für lithographische
Zeichnung erüinet sich, je nach der Uebung und dem Geschick, eine Aussicht auf 3-6
Thaler Wochenlohn nach einjähriger Lehrzeit. Künstlerisch begabte Krafte würden nach
mehrjähriger Uebung (und an Orten namhaften Verlagsbetriehs in diesem Fache) bis auf
den doppelten Betrag für Beissige Hausarbeit kommen.
Das Porcellanmalen wird in grösserem Umfang nur an den Fabricationsorten
betrieben. ln einem Dresdener selbstständigen Porcellanmalerei-Geschaft stellte man für
weibliche Arbeit nach kurzer Lehrzeit 2-4 Thlr. wöchentlich in Aussicht. (Das knnsh
lerische Porcellanmalen erfordert dieselbe Ausbildung wie die eigentliche Malerei, die hier
nicht in's Auge gefasst wird.) -
Die vorstehenden Bemerkungen sind das Ergebniss einzelner, im Interesse der Sache
eingezogener Privat-Erkundigungen und werden mancherlei Ergänzungen und Berichtie
gungen erfahren können, deren öfentliche Aussprache nur erwünscht sein wurde. Im
Ganzen dürften sie aber ein richtiges Bild von den Aussichten für weibliche Erwerbsarbeit
im Kunstgewerbe darbieten und der Verfasser kann schliesslich nur den Wunsch aus-
sprechen, dass die wohlwollenden Bestrebungen, welche zur Gründung der Dresdener
weiblichen Gewerbe-Zeichenschule geführt haben, durch erfreuliche Erfolge in der prak-
tischen Erwerbsthatigkeit belohnt werden möchten. Die Grundbedingung hierzu wird ge-
eben sein, wenn die Schülerinnen der Anstalt sich mit Ernst und Energie einem der
praktischen Facher widmen, zu denen sie der Zeichenunterricht vorbereitet und fortbildet,
und wenn sie nicht vergessen: dass aller Dilettantismus nur Unterhaltung, aber keinen
Lohn gewahrt. (Dresd. Anz.)
-KLEINERE MITTHEILUNGEN.
(Erwerbungen und Geschenke für das Museum.) Die von Alex. Castellani
auf der Weltausstellung nngekaufte Halskette (munile, nnivwg) ist die Copie eines Monile,
das in einem griechischen Grabe auf der Insel Melos gefunden wurde. Es kam 1861
nach Paris, wo es Herr Alex. Castellani ankaufte und in dessen Besitze bis zum Jahre
1371 blieb, wo es vom britischen Museum erworben wurde. Lebarte citirt dieses Monile,
urn nachzuweisen, dass die Griechen sich des Emails bei Schmucksachen bedienten. Die
vom Oester. Museum erworbene Copie wurde in dem Atelier des Herrn A. Castellani
inv Neapel gearbeitet. Es ist die dritte Copie, die angefertigt wurde.
Das Glasetablissement von Hm. J. E. Schmid in Schüttenhofen in Böhmen hat seine
gesamrnte sehr werthvolle Exposition dem Museum zum Geschenke gemacht, welche Arbeiten
namentlich vom Standpunkte der Technik von besonderem Interesse sind. Desgleichen
haben wir für die von der Firma F. Rollinger in YVien überlassenen Geschenke unseren
Dank auszusprechen. '
Ferner wurden bisher käuflich auf der Weltausstellung erworben: Persische Metall-
gefasse von Ziegler und Wirth aus Tabris in Tauris; portugiesische Thongefasse,
Fayencen von Deck in Paris, desgl. von Minton in London und von Capeland da-
selbst; Eisengussarbeiten von llsenburg am Harz; Glasgefasse von Lobmeyr, desgl. von
Slehafifgotsche in Preussen; Emailgefässe von Pottier in Paris; tauschirte Arbeiten
aus Spanien; Porzellangeiässe von der Petersburger Fabrik, Fnyencen von Geoffroy in
Gien; Majoliken von Ginori in Doccia, Silbergeiässe von Elkington 61 Co. in London,
eine Fayencetlasche von Mortlock daselhst; siebenhürgisch-sächsiscbe Webereien von
Schacht: rus in Hermnnnstadt; Majoliken von Castellani jun.; russische Krüge; eine
Uhr von Barbedienne; Gefässe von Christoffle; Thongefasse der französischen
Colonien; eine emaillirte Silberschale von Ortschinkoff in Moskau; galvanoplastische
Arbeiten aus Russland; Teller und Glaser von Daniell 81 Sohn; russische Bauernarbeiten;
eine japanische Theekanne; tauschirte Arbeiten und Poterien aus British-lndien u. a. m.