eine Leuchtkraft von 25 Normalkerzen und sind dieselben mit mattem
Glase ausgestattet. lm Sitzungssaale wurden -die bereits vorhandenen
beiden Luster mit je 5 Glühlampen zu 25 Normalkerzen adaptirt. Im
Vorlesesaale sind an der Decke vertheilt 8 kurzstielige Luster (cuivre poli)
mit 9 Glühlampen ebenfalls zu je 25 Normalkerzen Lichtstärke und im
Saal IX fünf bronzirte Luster mit je 4 Glühlampen zu 16 Normalkerzen.
Dermalen können daher in den fünf Räumen t69 Glühlampen in Benutzung
genommen werden. Durch eine besondere Leitung wurde Vorsorge ge-
troffen, dass im Vortragssaale Demonstrationen mit dem elektrisch be-
leuchteten Skioptikon vorgenommen werden können.
Neu ausgestellt. lm Siulenhofe sind die dem Museum von Herrn M. Arthur
Ritter von Schnapper und Frau Emilie von Schnapper leglrten Goldschmiedearbeiten,
Porzellane und Spitzen ausgestellt; im Saale Vll Lichtdrucke nach dem von Dombau-
meister Prof. J. C. Raschdortf unter Mitwirkung von Prof. C. Raschdortf entworfenen
Modell für den Berliner Dombau.
Besuch des Museums. Die Sammlungen des Museums wurden im Monat
Februar von 5520, die Bibliothek von 167i, die Vorlesungen von 458 Per-
sonen besucht.
Vorlesungen. Am 4. Februar sprach Univcrsitats-Dacent Dr. Rudolf Heberdey
über die nAusgrabungen in Ephesusa. Die österreichischen Ausgrabungen in Ephesus,
nach WoocPs Unternehmung 1864-1874 die ersten an dieser uralten Culturstltte. be-
gannen 1895 mit einer durch die Liheralitat R. F. Mauthner v. Markhofs ermöglichten
Versuchsgrabung, welche Hofrath Benndorfhnd Geheimrath Dr. Carl Hermann im Mai
und Juni dieses Jahres durchführten. Während die Arbeiten am Artcmision nur negative
Resultate lieferten, zeigte sich eine dreiwöchentliche Grabung im Gebiete der lysimachischen
Stadt, an der Stelle, wo die ltgora zu vermuthen war, so vielversprechend, dass das
Unternehmen im Frühling t896, diesmal auch mit Unterstützung von Seiten des Staates,
wieder aufgenommen wurde. ln zwei Campagnen (April-Juni und September-November),
an deren zweiter außer Hofralh Benndorf und dem Vortragenden auch Professor G. Nie-
mann und J. Dell als Architekten, Hauptmann A. Schindler für topographische Aufnahmen
und Dr. W. Reichel als Archaolog sich betheiligten, wurden nach Trockenlegung des
Terrains durch einen 2 Kilometer langen Entwasserungscanal verschiedene Theile einer
ausgedehnten viereckigen (Markt-D Anlage aus fruhromischer Zeit aufgedeckt, darunter
vor Allem ein 16 X 32 Meter messender Prunltaaal mit reicher Marmorincruatation aammt-
licher Wände und einem bisher einzig dastehenden Fußboden aus kostbaren, geometrische
Ornamente bildenden Marmorplatten an der Stidseitc, ein funfsauliges Propylaion an der
Ostfront. Am großen Hafen wurden Quaianlagen bloßgelegt, welche durch den bizarren
Grundriss besonders architektonisches lntensse bieten, aullerdem ein Theil der 1 Meter
über der antiken liegenden römischen oder byzantinischen Niederlassung in der Nahe
der erwähnten Marktanlage. An Einzclfunden sind hervorzuheben: die etwas überleben:-
große Bronzestatue einea nackten Junglings, wahrscheinlich eines sich salbenden Athleten;
in Stücken nahezu vollständig gefunden; von besonderer Schönheit ist der untadelhalt
erhaltene Kopf, der das Werk einem griechischen Künstler nachprsxitelischer Zeit zu-
weist; die Marmorstatue eines nackten Knaben, der eine gefangene Ente zu Boden drncltt,
ein dem bekannten Werke des Boethos verwandtes Motiv; zahlreiche Theile eines
Thymiaterions aus Bronze mit Doppelherrne des Herakles .und der Omphale, an Pom-
pejanisches erinnernd; zwei Bronzestatuetten, Herakles mit einem Kentauren ltampfend,
vielleicht zu vorigem gehörig; Fragmente einer Basaltgruppe, dar-stellend eine Sphinx mit
Lowenleib und mächtigen Flügeln, die sich über einen auf dem Rücken liegenden nackten
Jüngling gelagert hat; endlich eine Reihe wohlerhaltener ldeal- und Portratltopfe von
Statuen, deren Körper in Fragmenten vorhanden sind, an deren Zusammensetzung noch
gearbeitet wird.
Am lt. Februar hielt Custos Dr. Carl Masner einen Vortrag über -Die modernen
Bilderbücher und Bilderbogen für die Jugendu.