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der in verführerischer Fülle zu Gebote stehenden Mittel farbig ausge-
stattete Facade spricht klar und überzeugend für die Vortheile, die durch
die Verwendung von emaillirtem Metall in der Architektur erreicht
werden können. Emaillirtes Eisen, und um dieses handelt es sich hier
mit nur verschwindend seltenen Ausnahmen, ist hiezu in allen seinen
verschiedenen Herstellungsweisen sehr verwendbar. Aus iiachen, recht-
eckigen, quadratischen oder sonst polygonen Platten, verschiedenartig
glatt emaillirtem oderimit Schmelzfarben decorirtern Eisenblech lassen
sich Wandverkleidungen der verschiedensten Wirkung herstellen. Die
farbigen Azulejos der Alhambra und anderer Baulichkeiten Spaniens
finden auf diese Weise eigenartige Rivalen. Stilvolle Zierformen, end-
lose Flüchenornamente, Füllungen, Friese u. s. w. finden sich; auch
gepresst und emaillirt, mit discret wirkender Vergoldung versehen und
sonst noch in verschiedener Weise behandelt. Farbenprächtige, schön
gezeichnete Rosetten beleben an passender Stelle manches Detail des
Baues. Ein gewisses Ornament fällt durch den Umstand auf, dass es
trotz seiner verhältnissmäßig großen Dimension eine bemerkenswerthe
Zierlichkeit zeigt: durchbrochenes Blattwerk, farbig, mit vielen spielenden
flimmernden Lichtern, bedeckt gewisse Flächen der Profile. Schmlickende
Zuthaten finden sich, deren Aussehen (eigenartig und anziehend zugleich)
sie von allen bisher gebräuchlichen Zierformen der Bautechnik unter-
scheidet. Wir sehen z. B. auf dem mit Backsteinen verblendeten Mauer-
werk eines kleinen Nebenbaues ein fein stilisirtes, sich rankenartig über
die Fläche ziehendes Ornament; hell, entschieden, doch harmonisch
polychromirt. Die gebotene Kürze der Schilderung gestattet nicht, die
architektonischen Einzelheiten des Baues näher zu besprechen. Es sei
im Allgemeinen nur erwähnt, dass noch gar manche Baubestandtheile
der Betriebsanlage in der hier zu betrachtenden Technik in gllicklichster
Weise ausgeführt sind. Selbst das gemusterte Dach und die verzierten
Giebelspitzen zeugen für das schöne Verfahren.
Wir treten nunmehr in ein Vorhaus, durch das wir links zur
Schreibstube, rechts zu den Sammlungen des Hauses gelangen. Die
Ausschmiickung dieses Raumes mag vielleicht der Bestimmung nach zu
kostbar erscheinen, doch wir erinnern uns, dass ja auch diese kleine Halle
in erster Linie eine Probe der im Hause gepflegten Kunst sein soll. In
den Feldern, die sich zwischen einer nicht allzu reichen, doch schön
durchgebildeten Architektur ausbreiten, befinden sich Gemälde, Email-
gemälde auf Eisenplatten, die, sowie alle anderen zum Schmucke der
Wände und der Decke dienenden farbigen Theile, in den Mörtel einge-
lassen sind.
Die zur Verfügung stehende reiche Palette ermöglichte es dem
ausübenden Künstler, diese Gemälde in eminent coloristischer Weise
durchzubilden. Es war die Gelegenheit vorhanden, jede gewünschte
Stimmung zu erreichen, insbesondere auch alles Ornamentale der archi-