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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XII (1897 / 7)

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tektonischen Umgebung harmonirend zu schaffen. Leichte Zierglieder 
aus Metall erhöhen noch den vornehmen Charakter der Gesammt- 
wirkung. 
Wir gelangen von dem Vorhause in einen achteckigen, durch eine 
Glaskuppel erhellten Raum, durch dessen gerade vor uns liegende, offene 
Seite das Treppenhaus sichtbar wird. Dieses Octogon ist gänzlich mit 
Email verkleidet. Der Wandschrank erinnert im Allgemeinen an Platten- 
mosaik. Das stets gedämpfte Licht ließ wohl keine andere Art der 
Ausstattung zweckmäßig erscheinen. Die aus geradlinig begrenzten 
geometrischen Figuren zusammengesetzten Musterungen der einzelnen 
Wandfelder wirken hauptsächlich durch die Harmonie der Farben- 
zusammenstellung. ln der Mitte des Octogons steht ein kleiner Spring- 
brunnen. Seine ziemlich weit ausladende Schale und andere domi- 
nirende Theile seines Aufbaues sind von der Farbe hellen Achats; 
gewisse '_Einzelheiten erinnern an schönen rothen Marmor, den ge- 
schätzten rosso antico. 
Noch erregen in diesem Raume vier freistehende Candelaber unsere 
Aufmerksamkeit. Von reich gegliedertem Aufbau und trefflicher Färbung, 
zählen sie zu den besten unter derartigen Beleuchtungsgegenständen. 
Ein dunkles Kobaltblau und ein gelblicher Bronzeton ist an ihnen vor- 
herrschend. Einzelne ihrer Bestandtheile sind aus ciselirtem und vergol- 
detem Metall. Es braucht kaum besonders erwähnt zu werden, dass 
sowohl der Brunnen als auch die Candelaber in der gleichen, hier be- 
sprochenen Technik ausgeführt sind. 
Es würde nur ermüdend wirken, hier die Beschreibung einer Reihe 
der vorhandenen, zur Besichtigung durch das kunstliebende Publicum 
bestimmten Räumlichkeiten noch fortsetzen zu wollen. Die verschieden- 
artig ausgestatteten Gemächer sind ohne Ausnahme geeignet, auf die 
Vortheile der zu demonstrirenden Technik, auf die unübertreßliche Dauer- 
haftigkeit des Materials und auf den Reichthum der coloristischen Mittel 
in überzeugender Art hinzuweisen. Die praktischen Vortheile in Verbin- 
dung mit den künstlerischen zeigen vielleicht am augenfälligsten ein 
Badezimmer und ein Rauchsalon. Der Feuchtigkeit widerstehend und 
der Verunreinigung durch Rauch keinen Halt bietend, können in beiden 
Räumen die Wände und der Plafond mit Schwamm und Seife voll- 
kommen gesäubert werden, so oft es noth thut. 
Andere noch zu besichtigende Innenräume bergen übrigens manch' 
schönes Stück mobilen Charakters, decorativ sehr wirksame Gefäße und 
Geräthe, Vasen, Blumentöpfe, Wandschirme und vieles Andere, was 
Zeugniss für die Vielseitigkeit der benützteit Technik gibt. 
Zahlreiche Varianten solcher Gegenstände, wie die soeben an- 
geführten, linden sich in der schon erwähnten, rechts vom Vorraum 
gelegenen Sammlung fertiger Arbeitsstücke. Der geräumige Saal, in dem 
diese untergebracht ist, zeigt an der dem Eingange entgegengesetzten
	        
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