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bei jeder Gelegenheit als warmer Freund und treuer Berather des Mu-
seums erwiesen, das dem Verblichenen stets ein dankbares Andenken
bewahren wird.
Neu ausgestellt. lrn Säulenhofe: Antependium, entworfen von Hofrath R. v. Storck,
die Figuren von Professor Karger, ausgeführt unter der unmittelbaren Leitung der Frau
Amulie von Seim-George von Züglingen der k. k. Fachschule für Kunststiekerei, Widmung
des k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht an den St. Veits-Dom in Preg; Wand-
schirm, Lnck-lncrustation. iapanisch; Satzuma-Vnse und zwei japunisehe Emnilvasen mit
Blumen, Vögeln etc. in Zellenschmelz.
Besuch des Museums. Die Slmmlungen des Museums wurden im Monat
Juli von 2994, die Bibliothek von 990 Personen besucht.
Litteratur- Bericht.
Die Kunstsammlung des Herrn Wilhelm Peter Metzler in Frankfurt
am Main, erläutert von Heinrich Frauberger. Frankfurt a. M., Jos.
Baer S: Co., 1897. Fol. 68 S. Text. 62 Taf. M. 60.
Der bekannte Frankfurter Kunstfreund und Sammler Bankier Metzler hat seine
mit liebevoller Sorgfalt aufgestellte Antiquitaten-Sammlung mit Unterstützung des Di-
rectors des Düsseldorfer Kunstgewerbemuseums mit einem in seiner Art mustergiltigen
Katalog versehen. Anders sind die Anforderungen, die man an den Katalog einer olfent-
ltchen Sammlung stellt, anders die, mit denen man der Bearbeitung einer Liebhaber-
Sammlung entgegentritt. Wenn hier die Person des Besitzers mit ihren speciellen Nei-
gungen und Wünschen in den Vordergrund tritt, so ist dies insoferne ein Vortheil, als
die Arbeit auf solche Weise individuelles Leben erhält, und manches charakteristische
Detail, das sonst unbeachtet bliebe, zu entsprechender Bedeutung gelangt. Eine solche
ganz von subjectiver Anschauung durchdrungene, dabei aber keineswegs unwissenschaft-
lich behandelte Arbeit haben wir in dem Kataloge der Metzlefschen Sammlung vor uns.
Schon die 'vom Besitzer selbst verfasste Einleitung bietet eine Menge des Anregenden,
indem hier erzahlt wird, wie derselbe dazu gelangt ist, eine derartige Sammlung anzu-
legen. Wir sehen den Weg, den ein Kunstsammler gegangen, dem sein Beruf wenig Be-
ziehungen zur Kunst mitgegeben, der aber unabhängig genug war, um nach Lust und
Neigung seine Entscheidungen zu treffen und auf Grund eines gesunden Kunstinstinctes
den richtigen Weg gefunden. Anknüpfend an eine 1862 nach Oberitalien unternommene
Reise ist auf solche Art allmalig eine durchaus werthvolle und schone Kunstsammlung
entstanden. Sie besteht im Wesentlichen aus Gefaßen für kirchlichen Gebrauch aus
Silber und Kupfer, Gegenstanden aus Eisen und Stahl, Fayencen und Majoliken, Emsillen,
Glasern und Porzellanen. Hiezu kommen noch verschiedene Kunstobiecte anderer Art,
die sich nicht in die angeführten Gruppen eintheilen lassen.
Eigenartig wie die Einleitung ist auch der Katalog selbst, der in mehrere Capitel
getheilt, und in Form eines zusammenhängenden Textes abgefasst ist, was das Nach-
schlagen erheblich erschwert. Diese seltsame Durchführung des im Uebrigen mit großer
Genauigkeit abgefassten Textes lasst sich wohl aus dem Wunsche des Besitzers erklären,
seine Sammlung als ein abgeschlossenes Ganzes hinzustellen. Muatergiltig ist also diese
Publication nicht im gewöhnlichen Sinne, sondern nur insoferne, als durch sie die Lebens-
arbeit eines begeisterten, leidenschaftlichen Sammlers mit großer Anschaulichkeit
litterarisch Gxirt wird. Seinen Hauptwerth erhält der Katalog durch die zahlreichen,
vortrefflichen Abbildungen. Nach dieser Richtung ist der Herausgeber mit grosser
Opulenz vorgegangen, 95 Textillustrationen, 60 Lichtdruektafeln und eine Chromo-
lithographie, darstellend eine große Limoges-Tafel, t: Bilder nach der Kleinen Passion
Dorers von Jean Penicaud I. aus dem Anfange des I6. Jahrb., bilden ein glänzendes
llluatrationamaterial, wie man es sich besser nicht wünschen kann. Der Katalog ist
zunächst für die Kinder, Verwandten und Freuhde des Sojahrigen Besitzers der Sammlung
hergestellt worden. Blos ein Bruchtheil der in soo Exemplaren hergestellten Aullage ist
in den Handel gekommen.
s
Les Della Robbia. Par Marcel Reymond. Florence, Alinari Freres.
Editeurs, 1897. 8".
Jede neue kritische Untersuchung und Sichtung der herzerfreuenden Arbeiten der
genannten Kanstlerfamiliewird stets unser lebhafteatea lnteresse erwecken. Barbet de
Jouy, Bode sowie Cavallucci und Molinier schufen bleibende Robbia-Mono-