gethan hätt" und die Sache selbst unter Händen genommen,
wäre mir die Sache noch schwerer geworden und hätte sich länger ver-
zogen. Zeige ich Euerer Majestät darum an, dass dieselbe von der Ur-
sache des Verzuges und von Albrechten Dürer emsigem Fleiß Wissen
habenm Auch in der Antwort des Kaisers heißt es ausdrücklich, dass
Pirkheimer den Triumphwagen durch Albrecht Dürer zeichnen ließ und
diese Antwort des Kaisers hat Dürer, als er den Triumphwagen in Holz-
schnitten herausgab, seinem vollen Inhalte nach dem Texte beigesetzt und
sich hiemit selbst als Urheber der Aquarelle von 1518 bezeichnet. Hiezu
kommt, dass Pirkheimer, der sich durch den Triumphwagen die beson-
dere Gnade des Kaisers zu erringen holfte und selbst dessen Anfertigung
überwachte, seinen Freund Dürer, wenn dies überhaupt nöthig gewesen
wäre, zur eigenhändigen Arbeit sicherlich aufgefordert hätte.
Aber viel deutlicher als Urkunden und psychologische Erwägungen
spricht das Werk. Die Ausschmückung des Wagens - man beachte die
Löwen, die Adler, die Greifen - der Kaiser, Maria von Burgund,
Margarethe, Philipp der Schöne und Johanns die Wahnsinnige, die
Allegorien der Securitas und Fidentia sind sicher Dürer's Arbeit, die
sechs Enkel, die vier Cardinaltugenden und Victoria, insbesondere das
kleinliche Wagendach weisen auf Mitwirkung von Gehilfenhänden hin,
wobei stets betont werden muss, dass diese Mitwirkung sich nur auf die
Ausführung beziehen kann, der große, freie Entwurf der Contouren
stammt von einer, von Dl.'1rer's, Hand. Zweifellos eigenhändig sind wieder
die auf den drei übrigen Aquarellen dargestellten sechs Pferdepaare der
Bespannung und der sie führenden zwölf Tugenden. Nur die stumpfen
Lorbeerkränze der Tugenden und der Pferde mögen, sowie die gerade
und straE laufenden Leitseile von Schülerhand sein, wobei man sich er-
innert, dass Dürer in der nLaurea des Kaisersu (Berlin) die stumpfen
Lorbeerblätter Hans Kulmbachs speciell verbessert bat. Für Dürer's
eigenhändige Arbeit an den drei Aquarellen der Bespannung gibt es einen
schlagenden Beweis. Die zwölf Tugenden, die die Pferde der Bespannung
führen, sowie die zwölf Pferde sind, von ganz geringfügigen noch zu be-
sprechenden Verbesserungen abgesehen, mit sclavischer Treue, Zug für
Zug im Holzschnittwerke des Triumphwagens vom Jahre 15z2f23 in der-
selben Größe wiedergegeben. Diese acht Holzschnitte galten seit jeher
und gelten noch heute als eines der Meisterwerke Dürer's. Bartsch und
andere nach ihm haben behauptet, dass Dürer die Zeichnungen hiezu
selbst auf den Holzstöcken aufgetragen habe. Nimmt man an, dass die
Aquarelle vom Jahre 1518 von Gehilfen oder Schülern herrühren, so
kommt man zu dem widersinnigen Schlusse, dass Dürer in einem Werke,
das unbestritten als eine seiner höchsten Leistungen gilt, sclavisch seine
eigenen Gehilfen und Schüler copirt habe.
Thausing hat den großen Einfluss Mantegna's auf Dürer, dessen
Kupferstiche dieser in Handzeichnungen copirt (Zweikampf der Tritonen