Behlndlung der lundschlftlichen Hintergründe und der Stalfage als den geborenen
Deutschen. Im Uebrigen aber ist Flötner neben Holbein ein Hauptvertreter oiener vollen
und consequenten Aufnahme der modernen Formen, er fasst in seiner Person wie in
einem Brennpunkte alle Bestrebungen zusammen, die für die Kunst der neueren Zeit
charakteristisch Sindt.
Der Einluse, den Italien auf unseren Meister ausgeübt hat, ist unverkennbar,
wogegen seine Stellung zu den zeitgenössischen deutschen Künstlern (Bildhauern wie
Malern) eine durchaus selbstlndige genannt werden muss; am ehesten noch berührt er
sich mit den Nürnberger Kleinmeistern (besonders mit H. S. Beham), aber mehr inhalt-
lich als formell. Mit den Vischer, besonders dem jungem Peter Vischer, scheint er in
Verkehr gesunden zu sein. Viele Nachahmer hat er als Medsilleur gehabt; auch seine
Plaketten haben Nachahmung gefunden; besonders hat er auf die Kupferstecher und
Holzlchneider Einfluss ausgeübt, wie z. B. auf Virgil Solis und Jost Ammann, die in mehr
oder weniger freier WeiseOompositionen Fl0tner's nachgestochen. Geradezu epochemachend
wirkte er als Ornamentiker. nWas seiner Kunst an monumentalem Charakter abgeht,
das ersetzt er durch die geradezu einzig dustehende Vielseitigkeit seiner Begabung und
seines Schaßens- Nirgends ist er Cüpill, überall der selbständig schalfende Künstler, der
den anderen die Wege weist, die er selbst gebahnt hat; er ist ein Bahnbrecher der Ree
naissance, der Benvenuto Cellini der Deutschem-
Diesen Mann in seiner ganzen Vielseitigkeit erfasst, sein Werk durch gewissen-
haftes Studium uns erschlossen zu haben, ist das bleibende Verdienst Konrad Lange's.
Karl Domnnig.
l
nDie Technologie der Drechslerkunsn von Professor Eduard Hanausek.
Dieses von der Handels- und Gewerbekammer für da: Erzherzogthum Oeiterretch unter
der Enns im Jahre 1884 herausgegebene tremicbe Buch (vgl. i-Mittheilungene 1884, p. 4x)
ist soeben in zweiter, vermehrter und durch u; Abbildungen erginzter Auflage er-
schienen (Commissions-Verlag von C. Geroldß Sohn).
Bibliographie des Kunstgewerbes.
(Vom 15. September bis 15. October 1897.;
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Gids op den weg der schoone kunsten
vor umbnchtslieden en kunstminanrs bij-
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Gietmann, Gerh. S. J. Grundriss der
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und zum Selbstunterricht. Mit 3 Abbild.
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