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nWas die Alten sungen, pfiefen auch die Jungenu, die freie Wiedergabe
eines Familienconcertes von Jordaens aufweist.
Von Schlesien aus fand, wie es scheint, bereits zu Anfang des
18. Jahrhunderts die Fabrication der zwischenvergoldeten Doppelgläser
Eingang in die damals im Zenithe ihres Glanzes stehende Glasindustrie
Böhmens. Während nun die schlesischen Doppelgläser dieser Art bisher
kaum mit einzelnen Glashütten in sichere Verbindung zu bringen sein
dürften, lässt sich wenigstens eine Reihe böhmischer Doppelglasfabricate
auf einen bestimmten Erzeugungsort zurückführen, auf die Glashütte
Gutenbrunn") im Bezirk Öaslau.
Diese Glashütte scheint - nach dem Decorationsstil ihrer Erzeugnisse
zu schließen - vornehmlich in den ersten Decennien der Theresianischen
Epoche die Doppelfabrication betrieben zu haben; ihr entstammende
Arbeiten aus österreichischem Privatbesitz führte die im Jahre 1888 im
k. k. Oesterr. Museum für Kunst und Industrie abgehaltene Maria
Theresien-Ausstellung in ziemlich reicher Anzahl vor u); auch die
beiden in den kunstindustriellen Sammlungen des Allerh. Kaiserhauses
befindlichen Doppelgläser mit Zwischenvergoldung (Kunsthistorisches Hof-
Museum, Saal XX, Vitrine XI), deren eines zwischen Ornamenten das
Wappen des r762 verstorbenen Patriarchen von Aquileia, Daniele Del-
fino, trägt und angeblich von Maria Theresia diesem Kirchenfürsten
geschenkt worden war, sind Arbeiten von Gutenbrunn in Böhmen.
Mit dem Absterben des Rococostiles verlor sich auch die Fabrication
der Doppelgläser in der bisher geübten Art der durchgehenden Deco-
rirung derselben mit Zwischenvergoldung; der von Frankreich aus in
unsere Länder eindringende Louis XVL-Stil verbot in seinen weniger
üppigen Decorationstendenzen die Ueberziehung ganzer Flächen mit
ornamentalen und figürlichen Darstellungen und das Medaillon in zarter
ornamentaler Umrahmung beginnt nun, seine Rolle zu spielen. Hatte man,
wie wir gesehen haben, bereits seit längerer Zeit am Boden der Doppel-
gläser golddecorirte und mit einer Folie von rubinrothem Lack versehene
Glasrunde angebracht, und hatte man überdies schon frühzeitig bei der
Decoration einfacher Gläser, bei welchen das Verfahren der durchgehenden
Zwischenvergoldung zu kostspielig gewesen wäre, sich häufig damit be-
gnügt, dieselben durch Einkittung solcher Glasrunde in die Mitte der
Mantelfiäche zu verzieren, so gewinnt nun, namentlich seit dem immer
weiteren Umsicbgreifen der Silhouetten, die sich ja an Glasgefäßen
trefflich anbringen ließen, indem man in dieselben ein auf der Innenseite
den Schattenriss auf Goldgrund tragendes Medaillen aus farblosem
Glase einsetzte, das Medaillen in der Decoration des Glases eine jeden
u) Nicht zu verwechseln mit der im Folgenden zu besprechenden Hütte von
Gutenbrunn in Niederösterreich.
13) Vergl. im Kataloge dieser Ausstellung die Nummern 361, 371, 383, 386.