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gläser vor. Die Höhe der Gläser beträgt durchschnittlich io bis m, der
Durchmesser etwa 7 Centimeter.
Die Decoration der Mildner-Gläser besteht durchgehends aus einem
oder zwei sich gegenüber stehenden, ovalen Glasmedaillons, die, der
Krümmung der Mantelfläche des Glases entsprechend, schwach gebogen,
der Höhe nach in die Mitte der an den betreffenden Stellen um die Dicke
des Medaillons vertieften MantelHäcbe, außen, eingekittet sind; diesen
Medaillons an der Vorder- und eventuell auch an der Rückseite ent-
sprechen meist, außen am Boden derselben, auf die gleiche
Weise eingekittete Glasrunde; bei reicheren Exemplaren
kommt noch ein auf die nämliche Art angebrachter Mund-
reifen und häufig auch ein ebensolcher FuBreifen hinzu,
so dass der Durchschnitt eines solchen Glases sich in der
nebenstehend dargestellten Art erweist").
Das technische Verfahren, das Mildner bei der Zwischen-
vergoldungs-Decoration dieser eingesetzten Medaillons etc. anwandte, war
folgendes: Zuerst wurde, wie bereits erwähnt, die betreffende Stelle der
Mantellläche, an welcher das Medaillon eingesetzt werden sollte, durch
Ausschleifen in entsprechender Form ausgehöhlt, und diese Höhlung mit
Blattgold oder, wie zumeist, mit Blattsilber versehen; hierauf brachte
Mildner durch Radirung auf dem Metallüberzug die beabsichtigte Zeich-
nung oder Inschrift an, letztere natürlich in Spiegelschrift, da sie von
innen aus gelesen werden sollte; nun überzog er das Medaillen (be-
ziehungsweise den anzukittenden Mund- oder Fußreifen, oder das ein-
zukittende Bodenrund), auf der nach innen kommenden Fläche gleichfalls
mit Blattgold, radirte in dieses die Zeichnung oder Schrift (diese wiederum
in Spiegelschrift) ein (beziehungsweise wurde, wenn die Zeichnung oder
Schrift, und nicht der Grund, golden erscheinen sollte, dieser weg-
gekratzt und die Darstellung in Gold stehen gelassen), worauf er mittelst
eines Anstrichs mit transparentem, blutrothen (eventuell auch grünen)
Lack") der in Gold hergestellten Decoration eine Folie gab. Setzte er
nun das Medaillou ein, so hob sich an der Außenseite des Glases die
Decoration in Gold von rothem Grunde (beziehungsweise umgekehrt) ab,
an der Innenseite erschien die Zeichnung oder Inschrift roth auf Silber
oder Gold (beziehungsweise umgekehrt); beide Metalllagen waren
vor jeglicher Abnützung vollkommen geschützt, da sie nach innen
lagen. - (Die nebenstehende Zeichnung eines Durchschnittes durch
ein von Mildner mit Zwischenvergoldung decorirtes Medaillen und
1') Die ein- und angekineren Theile sind scbwnrz, die durchschninenen
Wendungen des Glnses selbst punktirt, die Dicke derselben selbstversmndlieh in ver-
grbßenem Maßsube dargestellt.
17) Der roihe Lack Mildnefs dürfte aus einer entsprechend verdünnten (d: sonst
nicht trnnsluciden) Druchenblut-Lßsung bestehen.