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gereiht (Fig. t); eine Perlenschnur, bestehend aus je drei runden und je
einer länglichen Perle (Fig. z); ein einfacher Blattkranz, bestehend aus
der Länge nacheinander gereihten Lor-
beerblättchen (Fig. 3); ein einfacher
Lorbeerzweig mit doppelständigen Blät-
tern (Fig. 4); ein einfaches Flechtband,
abwechselnd aus Gold und Silber(Fig.5);
eine Art Kyma (Fig. 6); endlich eine bei
der Decoration der in die Böden der
Gläser eingelassenen Glasrunde von
Mildner oft verwendete, aus zwei bis
vier concentrisch übereinander liegenden
Sternen gebildete Rosette mit zwanzig
bis vierzig Spitzen, deren jede einzelne
zur Hälfte aus Gold, zur Hälfte aus
_ 6_ Silber hergestellt ist.
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Alle diese Ornamente sind stets mit außerordentlicher Feinheit und
bewunderungswtirdiger Exactheit ausgeführt, desgleichen die winzigsten,
mit freiem Auge oft kaum erkennbaren Details der genrehaften oder
landschaftlichen Darstellungen; diese letzteren -- es sind zumeist
Veduten von Bergwerksbetrieben und dergleichen - erscheinen daher stets
etwas kleinlich und unmalerisch gezeichnet, während die Heiligen-
bilder Mildner's recht bewegt und schwungvoll aussehen und die in
bunten Farben miniaturartig ausgeführten Porträts ein tüchtiges Talent
verrathen.
Die Monogramme sind, der Zeitmode entsprechend, stets in
Cursivschrift, hott und ziemlich complicirt, die lnschriften fast durch-
gehends in__sehr feiner Cursivschrift ausgeführt.
Bessere Stücke pflegte Mildner oft außer mit dem Zwischen-
vergoldungsdecor auch noch mit leichten D i a m a n t g r a v i r u n g e n
(Ranken, Steinchen, Streublümchen etc.) zu verzieren. Gläsern, die keinen
Mund- oder Fußreifen in Zwischenvergoldung erhielten, gab Mildner am
oberen und unteren Rande meist einen einfachen Facettenschliff;
gewöhnlich zeigt dann der obere Rand schmale, cannelurartige Facetten,
zwischen deren oberen Enden kleine, schematisch dargestellte Kugel-
blümchen eingeschlitfen sind, während der unterelRand des Glases meist
einfach geschlägelt ist. Wo sich kein in den Boden des Glases eingesetztes
zwischenvergoldetes Rund vorfindet, tritt an seine Stelle zumeist eine ge-
schliffene vielblätterige Rosette. '
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Das nachstehende, chronologisch geordnete Verzeichniss sig-
nirter und datirter Mildner-Gläser (Nr. t bis 20), dem sich eine
Aufzählung von Mildner signirter aber undatirter (Nr. 23 bis 24)