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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XII (1897 / 12)

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gereiht (Fig. t); eine Perlenschnur, bestehend aus je drei runden und je 
einer länglichen Perle (Fig. z); ein einfacher Blattkranz, bestehend aus 
der Länge nacheinander gereihten Lor- 
beerblättchen (Fig. 3); ein einfacher 
Lorbeerzweig mit doppelständigen Blät- 
tern (Fig. 4); ein einfaches Flechtband, 
abwechselnd aus Gold und Silber(Fig.5); 
eine Art Kyma (Fig. 6); endlich eine bei 
der Decoration der in die Böden der 
Gläser eingelassenen Glasrunde von 
Mildner oft verwendete, aus zwei bis 
vier concentrisch übereinander liegenden 
Sternen gebildete Rosette mit zwanzig 
bis vierzig Spitzen, deren jede einzelne 
zur Hälfte aus Gold, zur Hälfte aus 
_ 6_ Silber hergestellt ist. 
  
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Alle diese Ornamente sind stets mit außerordentlicher Feinheit und 
bewunderungswtirdiger Exactheit ausgeführt, desgleichen die winzigsten, 
mit freiem Auge oft kaum erkennbaren Details der genrehaften oder 
landschaftlichen Darstellungen; diese letzteren -- es sind zumeist 
Veduten von Bergwerksbetrieben und dergleichen - erscheinen daher stets 
etwas kleinlich und unmalerisch gezeichnet, während die Heiligen- 
bilder Mildner's recht bewegt und schwungvoll aussehen und die in 
bunten Farben miniaturartig ausgeführten Porträts ein tüchtiges Talent 
verrathen. 
Die Monogramme sind, der Zeitmode entsprechend, stets in 
Cursivschrift, hott und ziemlich complicirt, die lnschriften fast durch- 
gehends in__sehr feiner Cursivschrift ausgeführt. 
Bessere Stücke pflegte Mildner oft außer mit dem Zwischen- 
vergoldungsdecor auch noch mit leichten D i a m a n t g r a v i r u n g e n 
(Ranken, Steinchen, Streublümchen etc.) zu verzieren. Gläsern, die keinen 
Mund- oder Fußreifen in Zwischenvergoldung erhielten, gab Mildner am 
oberen und unteren Rande meist einen einfachen Facettenschliff; 
gewöhnlich zeigt dann der obere Rand schmale, cannelurartige Facetten, 
zwischen deren oberen Enden kleine, schematisch dargestellte Kugel- 
blümchen eingeschlitfen sind, während der unterelRand des Glases meist 
einfach geschlägelt ist. Wo sich kein in den Boden des Glases eingesetztes 
zwischenvergoldetes Rund vorfindet, tritt an seine Stelle zumeist eine ge- 
schliffene vielblätterige Rosette. ' 
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Das nachstehende, chronologisch geordnete Verzeichniss sig- 
nirter und datirter Mildner-Gläser (Nr. t bis 20), dem sich eine 
Aufzählung von Mildner signirter aber undatirter (Nr. 23 bis 24)
	        
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