der That nicht viel mehr bekannt war als das, was durch Doppelmayr in wenigen
Zeilen über ihn berichtet wurde.
Die wichtigsten der vorhandenen Edelzinn-Arbeiten erfahren eingehendste sachliche
Kritik und endgiltige Bestimmung. Hierbei finden die Hauptwerk: der beiden vorgeführten
Meister ihre richtige Zuweisung, bisher irrthürnlich ihnen Zugeschriebenee" seine Aus-
scheidung. Was außerdem in einem besonderen Theil des zweiten Abschnittes sowie
im Anhange enthalten ist, birgt eine Geschichte des Edelzinns in Nürnberg in der Zeit
des I6. und I7. Jahrhunderts. Die vorzüglichen Tafeln enthalten Abbildungen nach den
Originalen der bedeutendsten deutschen und auBerdeutschen Sammlungen, worunter die
des Verfassers durch viele der hervorragendsten Werke vertreten ist. M-t.
i!
Porträttnedaillen des Erzhauses Oesterreich von Kaiser Frie-
drich III. bis Kaiser Franz II. aus der Medaillensammlung des Allerh.
Kaiserhauses, herausgegeben mit Genehmigung des hohen Oberst-
kämmereramtes Seiner k. u. k. Apostol. Majestät von Karl Domanig.
50 Tafeln in Lichtdruck von Max lade, Wien, Gilhofer und Ransch-
burg. Fol. VII, 40 S., fl. t5.-.
Den höchst verdienstlichen, 'in Form von Alhums mit erläuterndem Text er-
schienenen drei Veröffentlichungen über einzelne Abtheilungen der kunsthistorischen
Sammlungen des Allerh. Kaiserhauses (Waffensammlung von Boeheim, Arbeiten der
Goldschmiede- und Steinschlifftechnik von llg, Antikensammlung von Schneider) hat
sich vor einiger Zeit eine vierte zugesellt, welche die überaus reichhaltige Sammlung
von Portratmedaillen des Erzhauses Oesterreich im Hofmuseum zum Ge-
genstande hat. Der Bedeutung dieser Sammlung, welche hinsichtlich ihrer Kostbarkeit
und Vollständigkeit wohl von keiner anderen erreicht, geschweige denn übertroEen
wird, entspricht auch die in dem vorliegenden Werke gebotene, sorgfältige Auswahl.
Nicht weniger als 359 Porträtmedatllen, von der ältesten bekannten Medaille auf ein
Mitglied des österreichischen Herrscherhauses, der auf Kaiser Friedrich lll. von Giovanni
de Candida aus dem Jahre 146g angefangen bis auf Kaiser Franz, sind in Originalgrbße
wiedergegeben und in einer Vorzüglichkeit der Reproduction, welche nichts zu wünschen
übrig lasst. Die Anordnung der Stücke ist die genealogische. der knappe Text zu den
einzelnen Medaillen enthält nebst den auf die dargestellten Persönlichkeiten bezüglichen
Daten Angaben über die Entstehungszeit, den bekannten oder muthmaßlichen Ver-
fertiger, das Metall und die Herstellung (ob Guss, Prägung etc.). Ein Verzeichniss der
in dem Werke genannten Angehörigen des Erzhauses Oesterreich und ein Register der
Medailleure ermöglichen es Jedermann, sich in dem schonen Buche nach allen Richtungen
hin rasch zurecht zu finden; so entspricht dieses auf das Beste seiner zweifachen Auf-
gabe: dem Historiker und Sammler ein bequemes, verlässliches Nachschlagebuch, dem
Künstler eine leicht zugängliche, brauchbare Vorbildersammlung zu sein. R-r.
Die vAllgemeine Geschichte der bildenden Künste: von Professor
Dr. Alwin Schultz (Berlin, Historischer Verlag Baumgartel) [siehe uMittheilungen-t
N. F. V, 394] ist bereits bis zur 1B. Lieferung vorgeschritten. Der IV. Band des Werkes,
die Kunstgeschichte der Neueren und Neuesten Zeit, wird in den kürzlich erschienenen
Lieferungen 16 und t7 fortgeführt, und zwar behandeln diese die Geschichte der Bau-
kunst im 18. und 19. Jahrhundert. Eine große Zahl vorzüglicher Abbildungen erleichtert
in ganz hervorragender Weise das Verstandniss des behandelten StoEes. Lieferung 18
setzt die Geschichte der Kunst des Alterthums fort und beginnt die Darstellung der
wichtigsten aller Kunstepochen, der Kunst Griechenlands.