Nr. 100, zart abgetönt grundirt, mit roth gemalten Figuren, ferner Nr. 122,
eines der interessantesten Stücke, dessen Fond guillochirt und mit Bieder-
farbigem und gemustertem, translucidem Email ausgestattet ist. (Auf dem
Deckel von Perlen umgeben das unter Fondant ausgeführte Bild einer
Hirschiagd.)
A Ohne Malerei, nur ornamental mit Pique-Ernail ausgestattet ist eine
elliptische Dose des Fürsten Adolph Joseph zu Schwarzenberg (Nr. 120).
Bei dieser vereinigen sich die einfachsten Decorationsmotive zu einem
Ganzen von so vollkommener Wirkung, dass wohl kein ähnliches Stück
von gleicher Schönheit entgegengesetzt werden kann. Auf dem Deckel
befinden sich einzelne in Silber gefasste Rauten. Eine runde Spielduse aus
demselben Besitzstande ist mit farbig emaillirten Reliefornamenten umsäumt.
(Blauer translucider Fond, auf dem mit Perlen besetzten Deckel ein
Gemälde.) - Bei anderen Dosen ist ein mehr oder weniger figurenreiches
Gemälde auf dem Deckel als die Hauptsache und daher in möglichst
unbeengter Ausdehnung behandelt, so bei Nr. 109, mit der Allegorie der
entliiehenden Zeit (Graf Karl Zierotin) oder bei Nr. 101, mit Jupiter und
Hebe (Dr. Figdor). - Eine kleine längliche Dose (Nr. 118) aus dem
Königl. Kunstgewerbe-Museum in Berlin ist mit Pique-Email, landschaft-
lichen Darstellungen und allegorischen Figuren auf allen Seiten decorirt. -
Pique-Email ohne darliberliegendem Fondant weist eine Dose aus der
Sammlung Lanna auf, deren Deckel eine Landschaft unter Fondant trägt.
Auf den Rändern ciselirte Ornamente in Roth- und Grüngold (Nr. 105).
- Unter den nur plastisch verzierten Dosen ist eine aus dem Museum
des Königreiches Böhmen (Nr. 103), dem Grafen Bubna anlässlich der
Wiederherstellung des Freistaates Genf von diesem Staate und der Stadt
Genf geschenkt. Darauf ein fein durchgeflihrtes, figurenreiches Relief
in Gold.
Auch bei den Taschenuhren finden wir die schönsten Stücke
mit Pique-Email ausgestattet. Blau emaillirt mit Malereien unter Fondant
(weibliches Brustbild, Putten etc.) mit Pique-Email. Perlen und Brillanten
geschmückt ist eine Uhr der Sammlung Lanna (Nr. 114, bez. John).
Eine Taschenuhr von Leonard Bordier, in radialer Anordnung mit
Streifen in Pique-Email und Reihen von Perlen verziert (Nr. 92) ist aus
dem Besitze des Fürsten Adolf Joseph zu Schwarzenberg. - Hieher
gehört auch Nr. 94, Taschenuhr aus dem Nordhöhrnischen Gewerbe-
Museum in Reichenberg, mit einem Gemälde: Muse den Pegasus fütternd.
Eine englische Taschenuhr (Repetiruhr) mit zwei Mänteln, mit
türkischem Zifferblatt (Nr. 117) ist in bekannter Anordnung gleichzeitiger
Erzeugnisse über und über mit Etnailornament und Darstellungen in
Emailmalerei unter Fondant bedeckt. Auf den beiden größten Flächen
ein fein durchgehildetes Bouquet und eine Landschaft (S. v. Metaxa).
Historisch bedeutsam sind die beiden Taschenuhren Nr. 318 u. 387
(Graf Anton Prokesch-Osten und Baron Nathaniel Rothschild); die erste,