marschall Fürsten Karl Philipp von Schwarzenberg enthält. Sie sind
von dem Enkel des Feldmarschalls dem Fürsten Karl von Schwarzenberg
aus dem Schlosse Worlik in Böhmen für die Ausstellung überlassen
worden. Zwei Aquarelle (Nr. 1825) zeigen uns die frühere Verwendung
mehrerer der ausgestellten Möbel in der Wohnung des Fürsten als Bot-
schafter zu Paris in den Jahren 1810 und 1812. Die Armstühle,
Sesseln und Tabourets, die Tische, der Secretär und der
Schreibtisch mit pultartig verstellbarer Platte, särnmtlich aus dunklem
Mahagoniholze mit bescheiden vertheilten Goldbronzebeschlägen (Nr. 1827 '
bis 1832) dürften wohl zweifellos damals in Paris hergestellt und erworben
worden sein; es sind sorgfältig gearbeitete Möbelstücke. Der durch seine
Construction interessante Büchertisch (Nr.t833) mit x-förmig gebil-
deten Beinen scheint dagegen nicht französischer Herkunft zu sein, denn
das verwendete Materiale ist Eschen- oder Ulmenholz, das im Inneren des
Tisches naturfarbig belassen, auf den äußeren Flächen desselben jedoch
mahagoniartig geheizt und polirt ist. Bei den Franzosen war die Ver-
wendung des Mahagoniholzes keine Rarität, sie hätten also nicht noth-
wendig gehabt, solches durch Beizung zu imitiren, findet sich ja doch
bei dem besseren französischen Mobiliar dieser Zeit sogar Mahagoniholz
im lnnern, bei Schubladen etc. verwendet, am häufigsten allerdings
Eichenholz, wie auch die anderen Möbelstücke zeigen. Die Platte des
Büchertisches lässt sich pultartig verstellen und außerdem mittels einer
Kurbel in verschiedene Höhe bringen. Zwischen Platte und Schubladen
enthält der Tisch aber auch noch einen ausziehbaren Theil, der sich
aufklappen, somit beträchtlich verlängern, und ebenso wie die Tischplatte
pultartig in verschiedenen Schräglagen einstellen lässt. Die ausziehbaren
Träger für die Verlängerung sind nicht in Holz hergestellt, sondern der
Raumersparniss wegen in geschrniedetem Eisen.
Hier lässt sich nun ein zweifellos nicht französisches Möbelchen
einreihen, das seiner liebenswürdigen Erscheinung wegen nicht vergessen
werden darf. Es ist das dem Oesterr. Museum gehörige Damen schreib-
tischchen (Nr. 76) von dem Wiener Meister Holl. b
Die Füße sind ebenso wie bei dem vorgenannten Büchertische
x-förmig gestaltet, jedoch mit elegant geschwungener Verspreizung. Der
halbcylindrische Verschluss des Aufsatzes ist um seine Achse drehbar und
öffnet sich automatisch beim Herausziehen der kleinen Schreibplatte. Den
inneren Verschluss des Aufsatzes bilden kleine Thüren mit Aquarellen
unter Glas, während Schublädchen und geheime Fächer denselben füllen.
Alles ist zierlich und nett gearbeitet und man vermeint ein sogenanntes
Meisterstücklein aus ehrsarner Handwerkszeit vor sich zu haben. Auch
dieses Möbel hat wie der vorher besprochene Tisch ein mahagoniartiges
Aussehen, aber dasselbe ist nicht durch Beizung erzielt worden, sondern
der Wiener Meister hat das heimische Zwetschkenholz als Material be-
nützt und dasselbe naturfarbig belassen. Einige Randeinfassungen aus