Ebenholz und aus Stahlprismen vervollständigen den freundlichen Ein-
druck dieses wirklichen Boudoir-Möbels.
Wenn auch nicht mit der eleganten Erscheinung und sorgfältigen
Durchführung des eben besprochenen Tischchens vergleichbar, so doch
verwandt mit diesem ist der Pulttisch aus Mahagoni mit Ebenholz-
einfassungen (Nr. 4.25) in dem schon genannten Arbeitszimmer des Kaisers
Franz. Die Schreibplatte dieses Pulttisches, der durchbrochene und mit
Stegen verbundene Stützen hat, lässt sich durch einen Mechanismus
in verschiedener Höhe einstellen. Eine um ihre Längsachse drehbare
Klappe in derselben ist außen mit grünem Tuch bespannt und zeigt
auf der lnnenseite, die sich aber auch nach Außen kehren lässt, unter
Glas die damalige kaiserliche Familie in Tuschzeichnung.
Da wir uns nun einmal mit unseren Betrachtungen in dem Kreise
jener Arbeiten befinden, die nicht französischen Ursprunges sind _odcr
zu sein scheinen -, so dürften hier auch die Möbel zu nennen sein,
welche in dem sogenannten Liechtenstein-lnterieur exponirt, und den
fürstlichen Schlössern Feldsberg und Eisgrub entnommen wurden. Wir
können nicht mit Sicherheit behaupten, dass dieselben Wiener Arbeiten
sind, aber wir schließen dies aus der Art der Ausführung der Bronze-
beschläge. Die Stühle, die Etagere, sowie das Tischchen (Nr. 1876,
1877 und t87g) sind einfachere Arbeiten, reicher dagegen in seiner Aus-
stattung ist der Consolkasten aus Mahagoniholz mit weiBer Marmor-
platte und mit mancherlei Goldbronzeverzierung (Nr. 1878). Das Innere
desselben enthält mehrere große Schubladen. Offenbar, um mit diesem
Kasten nicht den Eindruck einer Comrnode hervorzurufen, wurde der-
selbe außen mit zwei Thliren versehen, welche in geschlossenem Zu-
stande die Schubladen verdecken. Die Kasten-Seitenwände haben keinen
Beistoß erhalten und die Thüren bewegen sich derart in den Zapfen-
bändern, dass nichts von dem lnnenraume des Möbels verloren geht.
Eine beachtenswerthe Construction.
An dieser Stelle kann nun auch ein Tisch aus Mahagoni mit Gold-
bronze-Montirung und mit fast noch Louis XVL-artigen Formen (Nr. 59,
Herr Nicolaus Durnba), genannt werden, der in seinem mächtigen Innen-
raume, hinter weit nach unten reichenden mehrfach gegliederten Zargen,
ein Musikwerk birgt. Ferner wären hier anzuflihren jene mit rothem
Atlas bezogenen und mit Goldbortcn besetzten Armstlible und Sessel
(Nr. 34 u. 77, Graf Franz Lamberg, Steyr) aus Mahagonibolz, die
dadurch besonders charakteristisch sind, dass das Metallbeschläge nicht
mehr in Guss hergestellt, sondern gepresst oder gestanzt erscheint. Mit
gestanzten Metallbeschlägen versehen, sind außerdem mehrere Einrich-
tungsstlicke aus Eibenholz, nämlich zwei Sessel (Nr. 43) und ein
dazugehöriger viereckiger Spiegelrahrnen (Nr. 739). Die Rücklehne
der Sessel und ebenso die Bekrönung des Rahmens sind in Stabwerk
durchbrochen hergestellt. Diese letztgenannten Möbel zeigen - so will uns