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k. u. k. Hoheit die Frau Herzogin Adelgunde von Modena am 5.,
I5. und 28., Se. känigl. Hoheit der Prinz-Regent Luitpold von Bayern
am 28., Ihre kgl. Hoheit Prinzessin Gisela von Bayern mit Sr. kgl.
Hoheit dem Prinzen Georg am 25., Ihre kg]. Hoheit die Prinzessin
Therese von Bayern am 15., Se. kgl. Hoheit Prinz Friedrich
August von Sachsen am 23. und Ihre kgl. Hoheit Frau Herzogin
Maria Theresia von Württemberg 'am 5. v. M. die Ausstellung
besucht.
Die Ausstellung wurde bisher von 93.000 Personen besucht und
wird Sonntag den 14. Juni geschlossen.
MOSREIIGI Krönungsbeoher. Im Saal I wurde der i-Moskauer
Krönungsbecherß, -ein Geschenk der Actiengesellschaft der Emaillirwerke
und MetalIwaaren-Fabriken nAustria- an das Museum, ausgestellt; die
Gesellschaft hat bekanntlich in der kurzen Zeit von acht Wochen
600.000 Stück solcher emaillirter Becher aus Eisenblech für die Krönungs-
feier des Kaisers Nikolaus II. von Russland hergestellt.
Besuch des Iuseums. Die Sammlungen des Museums wurden im Monat
Mai von 11.703, die Bibliothek von x08; Personen besucht.
Litteratur - Bericht.
Magdeburgs Bau- und Kunstdenkmäler. Serie ll. Bau- und Kunstdenkv-
mäler der Renaissance und des Barock. 4.0 Tafeln nach photogra-
phischen Aufnahmen von E. v. Flottwell. Berlin, Schuster St Bufleb.
gr. Fol. M. 32.
Vierzig Lirhtdruclte zur Serie ll vereinigt, bilden vorllufig Alles. was von dieser
Publication vorliegt. Den lnhalt der noch ausstehenden l. Serie durften vermuthlich die
Kunstdenkmäler des Mittelalters bilden. Wann ihr Erscheinen in Aussicht genommen
ist, ob die Publication mit zwei Serien ihren Abschluss findet, ob ein Text beigegeben
wird, und wer ihn, wenn dies der Fall ist, verfassen soll, alle diese wichtigen Angaben
sucht man vergeblich.
Die Lichtdrucke dagegen sind tadellos ausgeführt, und das große Format gestattet eine
außerordentliche Klarheit im Detail. Sie umfassen namentlich zahlreiche vornehme Bürger-
häuser des I7. und 18. Jahths., Baruckbautett, die den Typus des deutschen Renaissance-
Hauses mit seiner schmalen Front und dem steilen Giebel beibehalten, und öffentliche
sowie Privatgebttude, die sich in palutartiger Anlage behäbig ausbreiten, wie namentlich
die Bauten am Domplatze und das prachtige Rathhaus. Minder bedeutend, aber immerhin
In beachtenswerther Weise ist das Patrizierhaus der deutschen Renaissance reptlaentirt.
Etwa ein Dutzend Blauer sind architektonischen Details, Giebeln, Erkern. Thoren u. dgl.
gewidmet.
Von besonderem Interesse sind schließlich dit- Kanzel und die Epitaphien des
Domes, üppige Sculpturwetke des t6. und t7. Jahrhs. mit einer an Dietterlin's Art er-
innernden Architektur. Das letzte Blatt fuhrt uns das hübsche und originelle, wenngleich
durch Restaurirungen aus unserem Jahrhundert in der Gesammtwirltung einigermaßen
beeinträchtigte Kaiser-Otto-Denkmal auf dem Alten Markt vor, dessen Seulpturen dem
13. und dessen Architektur dem t7. Jahrh. angehoren. Fa.