114
auf der dazu gehörigen Unterschale der Plan von Paris und dabei: i-Ein-
zug in Paris 31. März 18141 (Nr. 495, königl. Porzellan-Manufactur,
Berlin).
Eine erinnerungsreiche Reliquie enthält überdies die Ausstellung in
einer Tasse aus dem Besitze der Königin Luise (Nr. 376, Se. Majestät
der Deutsche Kaiser). Es ist kein übermäßig prunkvolles Stück. Deckel
und Unterschale, sowie die Rückseite der Tasse sind mit grünem Eichen-
laub auf gravirtem und mit Reliefgold verziertem Grunde geschmückt.
Den Knopf des Deckels bildet der auf dem Purpurkissen ruhende Kur-
fürstenhut, die Tasse steht auf drei Löwenfüßchen und zeigt vorne eine
Schlossvedute. Die Marke ist das Scepter in Blau unter der Glasur, da-
neben der preußische Adler und K. P. M. in braunrothem Druck
(Chaffers S. 47g).
Ludwigsburger Porzellan ist nur in wenigen Stücken vorhanden
und diese stammen aus dem letzten Decennium vor Aufhebung der Fabrik
im Jahre 1824. Es sind drei kraterförmige Vasen mit Goldornamenten
auf weißem Grunde. Eine davon mit zwei runden Medaillons mit alle-
gorischen Darstellungen, reliefartig auf gelbem Hintergrunde gemalt, die
zwei anderen mit je zwei grauen Pinselzeichnungen, Hunde, Ziegen und
Schafe in gelbgrundirten, rechteckigen Feldern. Alle drei Stücke tragen
in Gold die Marke C. A. M. zum Monogramrn verschlungen, darunter die
Jahreszahl 1813, eine Marke, die in den Markenverzeichnissen nicht vor-
kommt und jene Stücke bezeichnet, die von der Königin Charlotte Mathilde
selbst decorirt wurden (Nr. 226 und 227, Se. Majestät der König von
Württemberg). Die zwei andern hierher gehörigen Stücke sind Biscuit-
Büsten: König Wilhelm und Königin Wilhelmine von Württemberg
(Nr. 410 und 411, Mus. vaterl. Alterthümer in Stuttgart).
Von den nichtdeutschen Erzeugnissen sind vor Allem die Porzellan:
aus Sevres und die Wedgwood-Arbeiten hervorzuheben. Zu den älteren
Stücken aus Sevres zählt ein Schreibzeug in Form eines Körbchens
(Nr. 514) und eine hübsche, decorirte Tasse (Nr. 512) vom Jahre 1780,
Beides in päte tendre. Das Hartporzellan ist vor Allem durch mehrere
Stücke vertreten, die als Geschenk der Kaiserin Maria Louise an die
Gemahlin des Feldmarschalls Fürsten Karl von Schwarzenberg unser
besonderes Interesse erwecken. Es sind zwei Tassen mit Unterschalen
und eine Kaüeekanne. Einen dunkelgrünen Grund beleben gravirte Gold-
ornamente, auf der Kanne sind überdies zwei Bildnisse, Kaiser Franz
und Kaiserin Marie Louise, bezeichnet nLe Guay d'apres lsabeyv, auf
den Tassen Kaiser Karl V. und die Kaiserin Maria Theresia. Die Marke
ist die von 1811 (Nr. 1838, Fürst Karl von Schwarzenberg). Am Aus-
gange des Empirestils, in Form und Decor bereits den Uebergang in
die folgende Epoche andeutend, steht ein prächtiges Kaffeeservice vom
Jahre 1820 (Nr. 469, Graf Hugo Abensperg-Traun). Es besteht aus
zwei Kannen, Zuckerdose und 12 Tassen mit Untertassen. Die Grund-