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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Ungarn, Band 1

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Gemeinde hinab vor das Haus des Weinbergbesitzers, wv es bei reichlichem Abendbrvd 
und Wein den Lohn einer ganzen Jahresarbeit genießt. 
Ist die Lese im Weinberge beendet, so beginnt im Kelterhause erst recht die wichtigste 
Arbeit, die Aufarbeitung der Trauben. Ist das Jahr günstig gewesen und enthalten die 
Trauben reichlich geschrumpfte Beeren, so werden diese schon bei der Lese von den 
abgeschnittenen Trauben abgepflückt und in besondere kleine Gefäße gesammelt. Hierauf 
schüttet man die Trockenbeeren in kleinere hohe Bottiche, die man unten anbohrt und mit 
Weinlesezug, den Berg hinab, in Tokaj. 
einem Hahn versieht; durch das Eigengewicht der Beeren heransgepreßt, sickert MIN der 
Saft in ein untergestelltes kleines Gefäß. Dieser Saft ist die Tokajer Essenz, welche so 
viel Zucker enthält, daß sie syrupdick ist und erst im Verlauf mehrerer Jahre zu genieß 
barem Weine ausgähren kann, dann aber freilich an Süße und Bouquet so vollkommen 
ist, daß sie, als das edelste der Getränke, den Verkoster förmlich bezaubert und den 
reeonvalescenten Kranken völlig gesund macht. Überdies hat die Essenz auch einen solchen 
Gehalt au Phvsphvrsäure, daß sie um ihrer oftbewährten Heilkraft willen auch von hervor 
ragenden ausländischen Ärzten voll Anerkennung empfohlen wird. 
Den eigentlichen süßen Ausbruch bereitet man, indem man die im Bottich 
gebliebenen Trockenbeeren und den Most der nicht geschrumpften gewöhnlichen Beeren 
vermengt, und zwar kann man ihn dicker oder dünner bereiten, je nachdem man einem
	        
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