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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe X (1895 / 1)

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dieselben Verwaltnngsformen wie das französische Kaiserreich. Dabei kam es vor Allem 
auf Erzielung möglichst großer Staatseinkünfte an und darum war das Finanzsystem im 
hohen Grade ausgebildet. Die Steuern und Abgaben der neuen Regierungen waren hoch 
und zahlreich. Die Gesammteinnahmen des Ärars im Etschdepartement allein betrugen 
in der kurzen Zeit über sechs und eine halbe Million und dazu hatten die Gemeinden 
noch hohe Lasten zur Tilgung ihrer Schulden zu tragen. Geringer waren die 
Änderungen und Auflagen in dem Baiern verbliebenen Antheil. Dieser bildete den Jnn- 
kreis und wurde von einem 
» Krciscvmmissiir verwaltet. Tie 
Zahl der Landgerichte wurde 
auf dreißig festgesetzt, dagegen 
alle Patrimonialgerichte aufge 
hoben und ihre Agenden jenen 
zugewiesen. Die Innsbrucker 
Universität wurde zu einem Ly- 
ceum degradirt. Im Militär- 
Wesen war das Wichtigste die 
Durchführung der Cvnscription. 
Die erhöhten Staatsauslageu 
zwangen die baierische Regie 
rung auch zur Erhebung neuer 
Steuern, wenn sie gleich Tirol so 
rücksichtsvoll behandelte, als es 
die Zeitverhältnisse nur immer 
gestatteten. 
Als Kaiser Franz sich den 
Verbündeten gegen Napoleon 
angeschlossen hatte, rechnete er 
im Kampfe gegen diesen auch auf 
die Mithilfe Tirols. Darum sandte Erzherzog Johann den General vvn Fenner und den 
zum Hofcommissär bestimmten A. von Roschmann mit ein Paar Bataillonen ins Pusterthal, 
die den Anstoß zur Erhebung des Landes geben sollten. Fenner rückte ohne Hinderniß 
bis gegen Bruneck vor, aber erst als er in dem hitzigen Gefecht vvn Wielenbach (Octvber 
1813) den General Bonfanti geworfen, schlossen sich den kaiserlichen Truppen Schützen- 
Feldmarschall-Lieutenant Franz Philipp Freiherr von Fenner. 
und Sturmcompagnien an. Nun ward die Mühlbacher Klause erstürmt und der Feind 
zum eiligen Rückzug nach Wälschtirol genöthigt. Die siegreichen Angriffe Fenners und
	        
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