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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe X (1895 / 8)

Angelegenheiten des Oesterr. Museums und der mit 
demselben verbundenen Institute. 
Ernennung. Se. k. u. k. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erz- 
herzog Rainer hat mit höchster Entschließung vom 28. Juni d. J. in 
höchstseitier Eigenschaft als Protector des k. k. Oesterr. Museums für 
Kunst und Industrie den Hofrath d. R. Jakob Ritter von Falke zum 
Mitgliede des Curatoriums der genannten Anstalt ernannt. 
Personalnachrieht. Der Directur des k. k. Oesterr. Museums, 
Hofrath Bruno Buch er, hat am zg. Juli einen Urlaub von sechs Wochen 
angetreten. 
Ausstellung des Vereinen für österreichische Volkskunde. Donnerstag den 
11. v. M. wurde im Saale Vl des Museums von Seiten des vor wenigen Monaten ge- 
gründeten Vereines für österreichische Volkskunde eine Ausstellung eröffnet, die eine 
ansehnliche Menge österreichischer Volkstrachren, bäuerlicher Stickereien und sonstiger 
Producte des l-laustleißes, volksthttmlichen Hausrsth aller Art, eine große Anzahl von 
Photographien und zwei vollständige Einrichtungen oberbsterreichischer Bsuernstuben 
mit bemalten Möbeln aus dem I8. Jahrhundert umfasst. Kurz nach ihrer Erbßnung 
wurde die Ausstellung durch eine Collection gulizischer und huzulischer Custüme verv 
mehrt, welche Se. Excell. Freiherr v. Gautsch dem Vereine zum Geschenke gemacht hat. 
Besuch des Museums. Die Sammlungen des Museums wurden im Monat 
Juli von 3420, die Bibliothek von 894 Personen besucht. 
Litteratur- Bericht. 
Die Kunstdenktnale des Königreiches Bayern vom elften bis zum Ende 
des achtzehnten Jahrhunderts. Beschrieben und aufgenommen im Auf- 
trage des kgl. Staatsministeriurns des Innern für Kirchen- und Schul- 
angelegenheiten. Erster Band: Die Kunstdenkrnale des Regierungs- 
bezirkes Oberbayern. Bearb. von Gustav Bezold und Dr. Berthold 
Riehl, unter Mitwirkung anderer Gelehrter und Künstler. gr. 8". 
Mit einem Atlas von 150-170 Lichtdruck- und Photogravure-Tafeln. 
München, Jos. Albert. i.--to. Liefg. M. g. 
Die Bestimmung dieses Werkes ist in der Einleitung seines ersten Bandes zum 
Ausdruck gebracht. Die umfangreiche. innerhalb eines Zeitraumes von 20-25 Jahren 
abzuschließende Publication will iAufschluss geben über den dermaligen Bestand an 
Kunstdenkmalen im Königreiche Bayern vom Anfange des Mittelalters bis zum Ende des 
18. Jahrhunderts. Sie ist ein kunstgeschichtliches Quellenwerk nach der gegenständlichen, 
nicht nach der urkundlich litterarischen Seite hinu. Hiebei ist jedoch das vorgeführte 
Material insofern: als eine Auswahl zu betrachten, als, den festgestellten leitenden Ge- 
sichtspunkten entsprechend, den in das Inventar aufzunehmenden Objecten eine ungewisse 
künstlerische oder historische Bedeutung- beizumessen sein muss. Dass hier, sowohl 
subiectiv als obiectiv, die Grenzen niemals vollig genau und unverrückbar gezogen werden 
konnen, ist selbstverständlich; doch wird die Bedeutung dieses Umstandes dadurch ab- 
geschwächt. dass, wie schon bei Beginn des Unternehmens zu Tage tritt, die Tendenz 
obwaltet, die gestellte Aufgabe in relativ weitester Grenze zu erfassen. Hiebei wird sogar 
im Allgemeinen noch über den ministeriellen Auftrag hinausgegangen, als auch mehrere 
königliche Schlösser und Hnfkirchen, ferner verschiedene in Privatbesilz befindliche 
Schlosser und sonstige Denkmale berücksichtigt werden, obwohl sich der igenannte 
Auftrag nur auf Ohjecte bezieht, die in öffentlichem Besitze stehen. Falls minder 
wichtig erscheinende Gegenstände nur summarisehe Behandlung erfahren, wird diese 
oftmals durch ausführliche Hinweise auf die vorhandene einschlägige Litteratur ergänzt. 
OelTentliche Sammlungen des Staates, über die besondere Kataloge vorhanden sind, 
bleiben überhaupt ausgeschlossen.
	        
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