MAK

Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe X (1895 / 9)

472 
- Für die Zeit der Beurlaubung des Directors der Kunstgewerbe- 
schule, Hofrath Joseph R. v. Storck, wurde Professor Hans Macht mit 
der Leitung der Kunstgewerbeschule betraut. 
KUJJSiQGWOIDSSOhIIIG. Mit der Unterrichtsertheilung im technischen 
Zeichnen an der Kunstgewerheschule des k. k. Oesterr. Museums wurde 
wie im Vorjahre der Professor an der Staatsgewerbeschule im I. Wiener 
Getneindebezirke Julius Kajetan, und mit der Unterrichtsertheilung in 
der Kunstgeschichte (I. Theil) der Custos am Oesterr. Museum Dr. Eduard 
Leisching betraut. 
Der Absolvent der Kunstgewerbeschule Anton R. v. Kenner wurde 
auch für das Schuljahr t895fg6 zum Assistenten für Stillehre bestellt. 
- Zur weiteren Anschaffung von Diapositiven für den Unterricht 
in der Kunstgeschichte, welcher mit Hilfe des im Vorjahre angeschaßten 
elektrisch beleuchteten Skioptikons ertheilt wird, hat das hohe k. k. Mi- 
nisterium einen Betrag von 250 H. ö. W. neuerlich genehmigt. 
Ausstellungen im k. k. Oestarr. Museum. Die Walter Graue-Ausstellung 
(Saal IX), welche bisher von 2045! Personen besucht worden ist, bleibt bis I5. Sep- 
tember, die Ausstellung des Vereines für österreichische Volkskunde (Saal Vl), welche 
bisher von 543i Personen besucht wurde} bis 30. September geolfnet. Die Sommer- 
Ausstellung, des Wiener Kunstgewerbe-Vereines (Sale X-XIV), die bisher 11.400 Be- 
sucher zahlte, ist bis auf Weiteres an allen Besuebstagen des Museums geüifnet. Anfang 
October findet sodann die alle zwei Jahre sich wiederholende Schulausstellung der Kunst- 
gewerbeschule des k. k. Oesterr. Museums statt, welche wieder den Slulenhof. die obere 
Galerie, den Sitzungssaal, Saal lX und den Vorlesungssaal einnehmen wird. Gleichzeitig 
mit der Schulausstellung der Kunstgewerbeschule wird eine Ausstellung der Werke des 
vor einigen Wochen verstorbenen Professors für Bildhauerei, August Kühne, veranstaltet, 
welche sarnmtliehe plastische Arbeiten, kunstgewerbliche Entwürfe und hinterlusene 
Skizzen dieses ausgezeichneten Künstlers enthalten wird. 
Hierauf beginnen die Vorbereitungen für die Wiener Congress-Ausstellung, welche 
Anfang Januar eroßnet werden soll. 
Besuch des Museums. Die Sammlungen des Museums wurden im Monat 
August von 4855, die Bibliothek von 87a Personen besucht. 
Litteratur- Bericht. 
Die Behandlung der Farbenlehre beim Unterrichte in gewerblichen 
Schulen zum Zwecke der praktischen Anwendung im Gewerbe. Zwei 
preisgekrönte Abhandlungen von Dr. Adolf Claus, Zeichenlehrer in 
Breslau, und Chr. Paul Gehler, Seminarlehrer in Grimma. Dresden, 
Verlag der Gewerbeschau. Minden St Wolters, o. J. 8". 4.4 S. 50 Pfg. 
Diese beiden kleinen Schriften sind geeignet, die Aufmerksamkeit auf sich zu 
lenken, da sie Grundsatze vertreten, deren weitere, mittelbare Folgen vielleicht bedeu- 
tender sind, als es auf den ersten Blick erscheinen mag. Diese Grundsatz: naher zu be- 
trachten, ist vielleicht umsomehr gerechtfertigt, als sie durch die im Titel angefnhrte 
Preiszuerkennung oEentliche Zustimmung von fachmännischer Seite erfahren haben. 
Das Bestreben moderner Kunstreform äußert mit Vorliebe negative Grundsltze. Völlig 
im Sinne eines solchen Bestrebens ist es auch gelegen, wenn der Verfasser des zuerst 
genannten Aufsatzes den mepbistophelischen Ausspruch: 
-Grau, theurer Freund, ist alle Theorie, 
Und grün des Lebens goldner Baum- 
in vollem Ernste zum Motto erwählt. Dieses Motto könnte mit der gleichen Berechtie 
gung auch dem zweiten Aufsatze vorangestellt werden, denn beide Schriften tragen in 
gleicher Weise die Tendenz zur Schau, der wissenschaftlichen Beweisführung auf dem 
Gebiete der physikalischen Farbenlehre, soweit die Praxis daraus Nutzen ziehen soll, 
jegliche Bedeutung abzusprechen. Die empirische Anwendung einer Anzahl von Farben,
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.