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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe X (1895 / 9)

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aoll für den Schüler rzunlchst Nebensache sein, die Hauptsache bleibt die saubere, 
gleichmäßige Ueberführung der Farbe auf das Papier mittelst des Pinaelsc. Sobald der 
Anfang des Malens gemacht wird, erhalten die Schüler aus dem vom Lehrer zubereiteten 
Vorrathe dünnflüssiger Farbe entsprechende Quantitaten in ihre Napfchen und beschaf- 
tigen sich nun damit, Iden Pinsel gleichmäßig zu füllen, ohne Unterbrechung zu arbeiten, 
die Umrisse genau au beachten und die Farbe gleichmäßig und sauber aufzutragenu. 
wSind die Schüler bereits etwas fortgeschritten, so kann ihnen das Verdünnen der 
Farbe mit Wasser und später auch das Einreiben der Farbe selbst überlassen werden: 
Offenbar um von der Praxis in ihrer reinsten Form so wenig als möglich abzugeben, 
sollen die Schüler zunächst nur Abstufungen einer und derselben Farbe, höchstens Zu- 
sammenstellungen verwandter Farben benützen. Nachdem die hier angeführten Uebungen 
ausschließlich mit Benutzung lasirender Farben gehörig vorgenommen sind, erweitert 
sich im zweiten Jahre (l) das Programm durch die nunmehr gestattete Verwendung 
deckender Farbstoße. Doch soll auf dieser Stufe des Unterrichts noch durchaus nicht 
verlangt werden, v-dass der Schüler allein, ohne Hilfe des Lehrers eine bestimmte Farbe 
im Ton treffe und wiedergeben. 
Als Aufgabe der dritten Stufe (im dritten Jahre?) wird das Verwaschen be- 
zeichnet; hier soll der Schüler die umatten Uebergange der Farbtöne: kennen lernen. 
lm dritten oder vierten Zeichenjahre (l) endlich mag der Schüler versuchen, 
einen gegebenen Farbenmn nachzuahmen. Erst jetzt kann, nach des Verfassers Aus- 
spruch, -die Kenntniss der Farben und deren Mischung so weit fortgeschritten sein, dass 
der Schüler anfangen darf, selbständig mit derselben umzugehen. Dieses Farbenlreffen 
wird eine längere Uebung erfordern und überhaupt auf der Schule nicht von jedem 
Schüler vollkommene Sicherheit darin erreicht werden; als Ziel aber muss es geltenu. 
So weit gehen im Wesentlichen die Grundzüge der empfohlenen npraktischenu 
Farbenlehre. 
Ob nach einer solchen, zwar wenig intensiven, dafür aber desto mehr in die Lange 
gezogenen Propldeutik den Schülern überhaupt noch Zeit und Fähigkeit verbleibt, 
weiters noch die nFarbenlehre im engeren Sinne: zu pflegen, dürfte wohl anzuzweifeln sein. 
H. Macht. 
Bibliographie des Kunstgewerbes. 
(Vom 15. Juli bis 15. August 1895.) 
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