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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe X (1895 / 9)

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Auch für Kunstindustrielle hat Kühne in früheren Jahren gear- 
beitet, so für Lobmeyr, Schütz (Cilli), l-lanusch und Lux. 
Schon im Jahre 1875 erhielt Kühne für seine hervorragenden 
Leistungen auf der Weihnachts-Ausslellung des k. k. Oesterr. 
Museums das Anerkennungsdiplom desselben. Im Jahre 1893 wurde 
er anlässlich des 25jährigen Bestandes der Kunstgewerbeschule von 
Sr. Majestät dem Kaiser mit dem Ritterkreuze des Franz Joseph- 
Ordens ausgezeichnet. 
An Wien und Oesterreich hing Kühne mit allen Fasern 
seines Herzens und ward nicht müde, die Schönheiten seiner 
zweiten Heimat zu preisen; er fühlte, dass er nur auf österrei- 
chischem Boden hatte werden können, was er geworden war. 
Kühne, welcher bereits im Jahre 1886 eine lebensgefährliche 
Krankheit zu überstehen hatte, ward im verflossenen Winter von 
einer schweren Lungenentzündung auf's Krankenlager geworfen 
und es zeigten sich erschreckende Anzeichen einer vorgeschrit- 
tenen Tuberculose. Kaum so weit genesen, dass er das Kranken- 
bett verlassen durfte, nahm er seine Lehramtsthätigkeit wieder 
auf. Bald erkrankte er auf's Neue und konnte auch im Gebirge 
und in Gleichenberg keine Heilung mehr finden. Auf der Rück- 
reise von dort begriffen, entschlief er am Morgen des 15. August 
in Graz ohne Kampf. Er hatte den Tod kommen sehen und den 
Wunsch ausgesprochen, am Sterbeorte begraben zu werden. So 
ist er am 17. August in der steierischen Landeshauptstadt, um- 
geben von nur wenigen Freunden, bestattet worden. Wer ihn 
kannte, schätzte und liebte ihn. Vor Allem im Oesterr. Museum 
und in der Kunstgewerbeschule wird sein Andenken nie erlöschen! 
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Am Samstag den 17. August d. J. hat in Graz das Leichen- 
begängniss des am 15. d. M. daselbst verstorbenen Bildhauers 
und Professors der Wiener Kunstgewerbeschule, August Kühne, 
stattgefunden, an welchem in Vertretung des k. k. Oesterr. Mu- 
seums und der Kunstgewerbeschule Professor Macht, ferner der 
Director des Joanneums Professor Lacher, Professor Leinauer und 
die Professoren der Grazer Staatsgewerbeschule theilnahmen. Der 
Sarg war mit vielen prachtvollen Kränzen, darunter solchen des 
Oesterr. Museums und der Kunstgewerbeschule, sowie der Grazer 
Staatsgewerbeschule, geschmückt. Die Beisetzung erfolgte auf dem 
evangelischen Friedhofe. Das Oesterr. Museum und die Kunst- 
gewerbeschule hatten Trauerfahnen gehisst. 
 
 
  
 

	        
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