kommen tractabel und nach dem Auftrocknen stets reiner, intensiver und
leuchtendecseien als alle übrigenii. Wahrscheinlich hat diese irgendwo
citirte Stelle die Verwechslung verschuldet.
Welhnaohts-Ausatelluug des bosnlsohen Kunatgawarbas. Wie alljshrlich
hat die Verkaufstelle der bosnisch herzegowinischen Regierungs-Ateliers auch in diesem
Jahre ihre Raume zu einer wohl arrangirten Weihnachts-Ausstellung umgewandelt. Eine
reiche Auswahl incrustirter und tauschirter Gegenstände, die durchsichtigen bosnischen
Seidengewebe und bunten Teppiche sind zur Besichtigung ausgelegt und abermals sind
neue charakteristische Variationen der edlen, alten orientalischen Farben-Zusammen-
stellungen und Ornamentirungsweisen vorhanden. Die Ausstellung ist täglich bei freiem
Entree von g Uhr Früh bis 7 Uhr Abends geöffnet, an Sonn- und Feiertagen bis 3 Uhr
Nachmittags, und dauert bis zum l. Januar.
Zum Neubau das Nordböhmisohen Gewerbemuaeume In Reloheuberg.
Arn zo. November d. J. hat die Jury in Wien über die eingereichten 29 Concurrenz-
arbeiten ihr Unheil abgegeben. Fast slrnmtliche Proiecte waren, da sie die festgesetzten
Kosten oEenbar überschritten, dem Bauprogramm gemaß von der Pramiirung im Voraus
ausgeschlossen, und da auch die vier in dieser Beziehung nicht zu beanstandenden Ar-
beiten (mit dem Motto: i-Kunstgewerbeu [gedruckt], nKunSt und Gewerbes, nSignal-
scheibe- und aAltstt-iac) bei der engeren Prüfung namentlich in künstlerischer Hinsieht
nicht Stand hielten, beschloss die Jiiry, von einer Preisvertheilung überhaupt abzusehen.
Dagegen empfahlen die Preisrichter, den vollen, zur Preisvertheilung bestimmten Betrag
von 10.000 Kronen zum Ankauf von solchen Entwürfen zu verwenden, die den größten
künstlerischen Werth besitzen und mit gewissen Modißcationen bei der endgiltigen Ab-
fassung dea Bauplanes zu Grunde gelegt werden konnten. In erster Linie wurde bean-
tragt, die Arbeit mit dem Motto: Tuchmacherstele mit Blumenvase um gooo Kronen
anzukaufen, sodann das Project mit dem Motto nStella- um den gleichen Betrag. Um
zooo Kronen soll der Entwurf uSemper aliquid haeret- kaußicb erworben werden,
schließlich zum Preise von je tooo Kronen die Concurrenzarbeiten mit den Kennwerten
nViribus unitis- und oKunst und Gewerbe-i. Die Curatoriumssitzung des Nordbohmischen
Gewerbemuseums in Reichenberg vom a9. November liat nach Einsichtnahme in samml-
liche vorliegenden Plane, die in der nächsten Zeit in Reichenberg zur dtfentlichen Aus-
stellung gelangen werden, der Entscheidung der Juroren beigestimmt und dieselbe zum
Beschluss: erhoben. Außerdem hat das Curatorium das Project mit dem Motto: oArs
patrum nobis exemplum- um den Betrag von tooo Kronen angekauft.
Der Silberaohatz von Besen-Reale wurde am zz. v. M. im Louvre zum ersten
Male der allgemeinen Besichtigung zuganglich gemacht. Nachdem der aus 4x Obiecten be-
stehende Silberschatz gründlich gereinigt worden, zeigen sich die einzelnen Stücke so gut
erhalten, dass sie auch dem Laien einen hochst erfreulichen Anblick gewähren. Die am
gleichen Fundorte entdeckten Münzen tragen die Bildnisse der Kaiser Nero bis Vespasian,
was eine hinlänglich sichere Datirung der Werke erlaubt. Das bestausgeführte Stück ist
ein großer Teller (patera) mit der Relieibüste der Stadtgottin Alexandria mit halb grie-
chischen, halb ägyptischen Attributen. Ein Spiegel, dessen Rückseite eine Rcliefbuste der
Ariadne zeigt, tragt den latinisirten Namen eines griechischen Künstlers :M(arcus) Do-
mitius Polycnosa. Auch er deutet darauf hin, dass wir es hier mit griechischem lmport
nach Süd-Italien zu thun haben. Ausgesprochen römischen Charakter tragt nur eine
patera mit der außerordentlich scharf und realistisch behandelten Portratbüste eines al-
teren bartlosen Mannes mit ungewöhnlich großen, weit abstehenden Ohren. Wir haben
da wohl das Bildniss des Besitzers des Schatzes vor uns. Das Gegenstück dazu, eine
patera mit Frauenltopf tvermutlilich seine Gattin), ist am gleichen Orte gefunden worden,
aber in's Britische Museum gewandert. Das Eigenthümlichste an der ganzen Sammlung
sind jedoch zwei grelle Trinkbecher, die mit Skeletten geziert sind. über welchen eine
Roseu-Guirlande hinlauft. Ans angebrachten lnschriften sehen wir, dass dieser antike
Todtentauz ironisch gemeint ist. Die Gerippe tragen die Namen berühmter Dichter, wie
Sophokles, Euripides, Archilochos, Menander; großer Philosophen, wie Zeno und Epikur,
und beliebter Mimen, wie Monin-ios. Die Philosophen streiten sich über den beigefügten
Ausspruch Epikur' - IDCF Zweck des Menschen ist die LLISII. Ein Hblenspielendes Skelett
tragt die Aufschrift: iiFreue dich, indem du dieser Zeit der Verwesung gedenkstl-
Weltausstellung in Paris. Wie bekannt, ist der österreichischen Regierung die
offtcielle Verständigung von dem Stattfinden einer Weltausstellung in Paris im Jahre
1900 sowie die Einladung zur Mitwirkung der 6sterreichisch-ungarischen Monarchie an
diesem Werke bereits zugekommen. Dem an die Wiener Handels- und Gewerbekammer