zwei Seitenaltargemälde für die Hofkirche, nämlich wDas Responsorium
des heil. Antoniusa und wMaria Hilf, von den Heiligen Bernhard, Fran-
ciscus, Dominicus und Lucas verehrte. In Vorarlberg stoßen wir auf
seine Bilder in Andelsbuch und Mittelberg; Salzburg beherbergt mehrere
seiner Werke und in Kärnten und Oberösterreich, in Graz, Prag und
Wien finden wir Jele ruhmvoll vertreten. Das größte Absatzgebiet aber
fand er in Amerika, wohin nicht weniger als 18 seiner Bilder gingen.
Die Kirchen von St. Louis, Cincinnati, Milwaukee und San Jago in Chile
zieren seine Werke.
Vom 31. Juli 1856 bis z. April 1884 gehörte Jele als Zeichen-
professor zum Lehrkörper der Innsbrucker Realschule. Tiefe Religiosität,
gewinnende Milde und unermüdlicher Fleiß waren die Hauptcharakter-
zlige des Künstlers. Staunenswerth ist auch die Anzahl der Cartons, die
er mit nimmermiider Hand für das von seinem Sohn geleitete Kunst-
institut, die Tiroler Glasmalerei, entworfen.
In seiner letztwilligen Anordnung traf Kaspar Jele die Verfügung,
dass 40 der besten Werke seiner rühmlichst bekannten Gemäldesammlung
dem vaterländischen Museum zu lnnsbruck als Geschenk übergeben werden.
Welten-Inseln: in Hannover. Am 18. v. M. ist zwischen dem Bevollmäch-
tigten Sr. kgl. Hoheit des Herzogs von Cumberland und der Provinzial-Verwaltung von
Hannover unter Zustimmung der Staatsregierung endgiltig der Vertrag wegen des
Wellen-Museums abgeschlossen worden. Derselbe bestimmt, dass das Museum in seinem
vollen Umfange einschließlich derjenigen Stücke, deren Eigenrhum bestritten ist, der
Provinzial-Verwaltung zur Aufbewahrung im Provinzial-Museum überwiesen wird, wo es
in gesonderten Raumen und mit der schon früher dem Museum überwiesenen Gemälde-
und Sculpturen-Sammlung, der sogenannten Cumberland-Galerie, dem Publicum zugänglich
zu machen ist. Durch weiteren Vertrag mit der Staatsregierung ist das Verbleiben der
werthvollen Bibliothek im Staatsarchive zu Hannover ebenfalls gesichert. Die meistens
Familienhilder enthaltende Gemalde-Galerie in Herrenhsusen wird der Herzog zum Theile
nach Wien nehmen, zum anderen Theile aber ebenfalls der Provinzial-Verwaltung
überweisen.
Alterthmner. Vor Weihnachten haben einige wichtige Versteigerungen von
Kunstsachen in Paris stattgefunden. So einer kostbaren Sammlung persischer und
persich-rnaurischer Faiencen. Drei altpersische Fliesen, zu einem Fries gehörig. er-
reichten 1500 Frcs.; eine runde Schüssel, Alt-Valencia, 1700 Frcs; ein großes Becken
mit Blltterwerlt und Rosetten, blau und gelb mit Metallglanz, Valencia, 15. Jahrhundert,
4400 Frcs.; ein kleineres Becken, mit dem Adler in den Wappen, 2105 Frcs. Von ita-
lienischen FaIencen wurden mehrere Schüsseln von Derura mit 820, 680, 1t5o und
1460 Frcs. bezahlt. Ein Elfenbeinltlstehen, englische Arbeit des 14. Jahrhs., mit Scenen
aus der biblischen Geschichte, wurde mit 2750, ein franzosisches Diptychon derselben
Zeit. aus Elfenbein und bemalt, mit 1800 Frcs. bezahlt. Unter den Linroges-Arbeiten
erzielten die höchsten Preise: Ein Diptychun, nDie heilige Jungfrau vor Gott bittend bei
dem Weltgerichtc, 1.350 Frcs.; ein Wasserbecken von Leonard Limousin (1537) mit
Bildern verschiedener Persönlichkeiten 2650 Frcs.; ein Reliquienschrein, 13. Jahrh.,
3150 Frcs. Sehr reichlich waren auch Waden vertreten. Eine deutsche Rüstun erzielte
2480 Frrs, eine andere deutsche Rüstung aus der Zeit Maximilians ging auf 100, ein
alter bayrischer Helm 1500, ein sächsischer Helm, Ende des 16. Jahrhs., 1480 Frcs.
Mehrere franzosische Degen aus dem 16. Jahrh. erzielten 1:00, 1250, 1400, 1720 Frcs.
Eine deutsche Radsehlosspistole, 17. Jahrlm, Nürnberger Arbeit, erzielte 650 Frcs.,
trotzdem dass die schonen Elfenbein-Verzierungen langst verschwunden sind; ein Rund-
sehild in getriebenem und eiselirtem Eisen mit schonen Verzierungen, zum Theile in
Silber eingelegt, 2600 Frcs; die vollständige Kopfrüstung eines Pferdes aus dem 16. Jahrh.
zzoo Frcs.
Für die Redncüon verantwortlich: J. Fohlnic: und F. Rum.
Selbuverlng du k. k. Outerr. Munumn für Kmm und Industrie.
lielilriekud vvu 0m e-uau Bob. n m".