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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe IX (1894 / 4)

was die neuere französische Kunst auf diesem-Gebiete geleistet hat. Roty 
braucht den Vergleich mit Millet nicht zu scheuen. Eine {Perle jenes dem 
Künstler eigenthümlichen, dem Medaillenstil so sehr entsprechenden alle- 
gorischen Genres ist der Revers der Medaille auf Chevreuil, den Doyen 
der Pariser akademischen Jugend. Es kann nichts Anmlillhigeres geben, 
als diese rührende zarte Mädchengestalt voll liebenswürdige: Realistik, 
- die Personiäcation der Jugend - und die unnachahmliche Feinheit 
ihres "Bewegungsmotives, wie sie still und freundlich schüchtern ganz 
nahe an den glten Herrn im Lehnstuhl herantritt. 
Ich kann mir nicht versagten. zwnßcblusse noeh siumßl zu wieder- 
holen, iwas ich schon am Beginne dieses Vortrages gesagt habe: Freuen 
wir uns der Tüchtigkeit des fremden Künstlers, können wir es doch 
neidlos thun, da wir einen Scharf den Unsern nennen. Wenn wir 
dessen: Medaille auf Gottfried Keller u) betrachten, so gewinnen wir 
die Ueberzeugung, es mit einer Künstleriudividualität zu ythun zu haben, 
welche mit ganz anderem Empfinden begabt, in Stil und Technik yer- 
sehieden, dem Vergleich mit dem französischen Meister durchaus nicht 
aus dem Wege zu gehen hat. Wenn aber die Medaille trotzdem noch 
ein Stiefkind des Publicurns ist, so kommt einem unwillkürlich der Stoß- 
seulfzer auf einer Medaille Johann Ernstens von Sachsen-Eisenach in Erin- 
nerung, welcher in .nai,ver Treuhergigkeit besagt: 
Gott besser' die Zeit und die [Leuth 
Angelegenheiten des Oesterr. Museums und der mit 
demselben verbundenen lnstinute. 
AIISZSIOhIIIIIIEGII. 56. k. u. k. Ayostplische Majestät haben mit 
Allerhöchster Entschließung vom 18. Februar d. J. allergnädigst zu ge- 
statten geruht, dass der Professor an der Kunstgewerbeschule des k. k. 
Oesterr. Museums für Kunst und Industrie in Wien Wilhelm Hecht 
das Ritterkreuz des königlich rumänischen Qrdens "Stern vqn ßutxvyänienn 
annehmen und tragen dürfe. 
Se. k. u. k. Hoheit der durchlauc-htigste Herr Erzherzog Rainer 
hat in seiner Eigenschaft als Protector des Wiener Kunstgewerbe-Vereines 
mit höchster Entschließung vom 9. v. M. dem Custosadjuncten am k. k. 
Oesterr. Jißuseum und Sqhriftführer des Wiener lKunstgeyeqhe-Vereines 
Dr- Eduard LeiSChing für seine außerordentlichen Verdienste um den 
Wiener Kunstgewenhe-Verein die von diesem Vereine gestiftete Medaille 
"für Verdienste um das Kunsthandwerk-r verliehen. 
Gumtorlum. Se. k. u. k. Hoheit der durchl. Herr Erzherzog Rainer 
hat in höchstseiner Eigenschaft als Protector des k. k. Oesterr. Museums 
für Kunst und Industrie den Präsidenten des -Wiener Kunstgewerbe- 
Vereines kais. Rath Alois -Hanusch und den Ministerialrath im k. k. 
Handelsministerium Dr. Georg Ritter von Tlhaa zu Curatoren dieses 
Museums zu ernennen Ibefunden. 
") Des lPoclrgt ist nuth einer Zeichnung A. -B0qklin's ausgeführt. 
hhrg. 1894. 8
	        
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