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Volltext: Die Sammlung antiker Vasen und Terracotten im K. K. Oesterreich. Museum

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I. Gefässe: E) Spätere, nichtattische Gattungen. 
E) Die späteren, nichtattischen Gattungen des rothfigurigen 
Stiles. 
Böotisch. 
Nr. 447. Kleiner Krater in Kelchform wie 
Taf. VIII, Nr. 445. .4) Bakchische Scene, 
B) Zwei Mantelfiguren. Unter der Dar 
stellung bis zu den Henkeln reichendes 
Kyma von sog. Eierstab. Der Firniss 
dünn aufgetragen, fast grünlich. Flüch 
tig. Aus Theben. H. o’2, Samml. Blum- 
Blankenegg. (8007.) 
A) Mänade mit weissem Körper, das Haar 
im Nacken herabfallend, um den Unterleib ein 
Gewand, nach r. sitzend, in der L. Tympanon; 
sie dreht Kopf und Oberkörper nach 1. und erhebt 
einen Stab mit dickem Ende nach einem sie an 
fassenden Silen mit Thierfell über dem 1. Unter 
arm; r. sitzt Eros, ein kurzes Gewand über dem 
höher gestellten r. Bein. Sein 1. Arm berührt 
das 1. Knie, der r. verschwindet hinter dem 
Tympanon der Mänade. Die Figuren ohne 
Terrainangabe sitzend. B) Einer Stock auf 
stützend. Ball als Füllung. 
Etruskisch. 
Nr. 448. Stamnos oder Olla wie Taf. VII, 
Nr. 339, jedoch der Fuss reicher geglie- 
gliedert, zweimal absetzend und gekehlt. 
Die Henkel strickförmig gewunden, an 
den Ansatzstellen in plastische Drachen 
vorderleiber mit Bart, Stachelkamm und 
Kiemenflossen endigend, stark fragmen- 
tirt, ehemals bemalt. A) und B) Dar 
stellungen • aus der Unterwelt, unten 
abgeschlossen durch umlaufendes Band 
von Mäandergliedern und Feldern mit 
Diagonalen, oben durch Eierstab und 
Stabkyma; unter den Henkeln grosses 
Palmettenornament, an der Lippe lau 
fender Hund. Weiss als Deckfarbe; die 
Innenzeichnung darauf in verdünntem, 
goldgelbem bis braunem Firniss. H. o’34. 
Samml. Castellani. (4642.) 
A) Leierspielende Figur, nackt bis auf hohe 
Schnürstiefel, auf einem Mantel nach links sitzend, 
den r. Fuss auf einen Stein gestützt; weisse 
Körperfarbe und weiblicher Schmuck — Diadem, 
Ohrgehäng, Hals- und Armband —, die Formen 
der (nicht ganz intakt erhaltenen) Brust dagegen 
männlich (Orpheus?). Von 1. u. r. ein Charon 
herantretend, der zur R. bärtig, mit Thierohr, 
wildem Gesichtsausdruck und zwei weissen 
Schlangen im Haare, der zur L. weiss, weiblich, 
mit kurzen Haaren in verdünntem Firniss, die 
Form des Ohres unbestimmbar; beide in ge 
gürtetem Chiton (der des männlichen weiss, mit 
Ringelchen und Kreuzen verziert) und Schuhen. 
Um beide Arme des weiblichen Charon’s ringelt 
sich je eine weisse Schlange, deren eine sie 
gegen die sitzende Figur erhebt; in gleicher 
Weise droht derselben der männliche Charon, 
an dessen r. Arm sich eine mehr drachenartige 
Schlange mit Kamm bäumt; mit der L. schultert 
er einen Doppelhammer. 
B) Gegen einen nach links sich in die Höhe 
bäumenden weissen Drachen mit Bart, Kamm, 
dreifach gespaltener Zunge und Schuppen geht 
ein Jüngling, nackt bis auf weissen petasosartigen 
Hut mit Kinnband und Schuhe, mit hoch 
geschwungener Doppelaxt los, während er mit 
der L. seinen Mantel zum Schutze vorhält. R. 
ein zweiter auf einer weissen, schneckenförmi 
gen Erhöhung stehender Jüngling in gegürtetem 
Chiton, weissen um den 1. Arm gerafften Mantel, 
Schuhen und weissen Hut, der das Thier mit 
einer kurzen Lanze in den Hals sticht, so dass 
die Spitze wieder heraustritt und Blut aus der 
Wunde fliesst. 
Das Ornament unter den Henkeln wie bei 
den späteren attischen Vasen (vgl. Nr. 368); 
nach r. und links zweigt je eine grosse Palmette 
ab. Palmettentheile und glockenartige Blüthen 
als Zwickelfüllung. 
Abgeb. Annali dell’Inst. 1879, tav. d’agg. V, 
p. 305 ff. (Körte.) — Brunn, Bulle», dell’Inst. 
1865, p. 220.
	        
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