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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe IX (1894 / 11)

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Weyeregg und Seefeld-Steinbach schon frühzeitig zur Entwicklung. Erst im letzten 
Drittel gewinnt die Ostseite des Sees alpinen Charakter durch das Herantreten des bis 
1.690 Meter sich erhebenden Hochleckengebirges (westlicher Theil des Höllengebirges), 
welches seine westlichen, unten von waldbedeckten Hängen begleiteten Abstürze demselben 
znkehrt. Am südlichen Ende der letzteren, dort, wo der aus dem tief eingeschnittenen alpinen 
Weißenbachthale kommende Äußere Weißenbach durch seine Kiesablagernngen gleichfalls 
ein Stück des Sees allgemach in Land umgewandelt hat, findet sich einer der beliebtesten 
Ausflugs- und Aufenthaltspunkte der Sommergäste des Salzkammergutes, das reizend 
gelegene Weißenbach. Hinter dem Thale der in den Attersee mündenden Mvndseer- 
See-Ach und jenem des Äußeren Weißenbaches, welche beide, einer gemeinsamen Bruch 
linie des Gebirges angehörend, rechtwinkelig gegen die Längsaxe des Attersees verlaufen, 
wird das Südende des letzteren durch schroffe, von den: Unteren und dem wildromantischen 
Oberen Burggraben durchbrochene Kalkmassen von 800 bis 1.405 Nieter Höhe begrenzt, 
hinter welchen als Culminationspnnkt des südlichen Hintergrundes der Schafberg 
(1.780 Meter) mit seinem dem See zngekehrten senkrechten, theilweise sogar überhängendeu 
Gipfelabsturz anfragt. Außer den bisher genannten Uferpunkten mögen schließlich von 
dem westlichen buchtenreichen Gelände das von Sommergästen gleichfalls stark besuchte 
Unter-Ach, dann Nußdorf und schließlich der hart am See sich erhebende, durch den 
schönen Ausblick ans das Höllengebirge ausgezeichnete Ort Attersee genannt werden. 
Der Attersee hat wie alle größeren Seen des Traungebietes während der letzten 
Deeennien, von wo an Jahr um Jahr die Zahl der Sommergäste stetig wuchs, bedeutend 
an Belebtheit zugenommen, namentlich seit ein stattlicher Dampfer denselben nach seiner- 
ganzen Länge mehrmals im Tage durchkreuzt. 
Ein Vorzug des Attersees gegenüber dem Traunsee darf nicht übergangen werden, 
es ist seine herrlich blaue Farbe, die namentlich bei heiterem, windstillem Wetter voll znr 
Geltnng kommt. Traun- und Attersee sind nicht nur die größten, sondern auch die tiefsten 
Seen des Traungebietes; der letztere erreicht nordwestlich von Weißenbach mit 171 Meter 
das Maximum der Tiefe. 
Dem Zuflnßgebiete des Attersees gehört der drittgrößte See Oberösterreichs, der 
Mvndsee an (Flächenraum 14'4 Quadratkilometer, Länge 114 Kilometer, größte 
Breite 2-6 Kilometer, Maximaltiefe 67 Meter, Meereshöhe 479 Meter). Sein Abfluß, 
die See-Ach, mündet nach 2 5 Kilometer langem Laufe bei Unter-Ach in das erstgenannte 
um 14 Nieter niedriger gelegene Hauptbecken. 
Abweichend von dem Traun- und Attersee, welche beide ziemlich geradlinig von Süd 
nach Nord verlaufen, nimmt der verkehrt 8-förmig gekrümmte Mondsee eine südöstliche 
und in seinem unteren, schmal anslansendeu Drittel eine rein westöstliche Richtung an.
	        
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