Als bemerkenswerte Ankäufe seien hervorgehoben: De'jeuner (Tete a tete),
bestehend aus r 5 Stücken mit Malereien en Camaieux und Golddecor auf blauem
Grunde, Wiener Porzellan vom Jahre 1787, 2500 5.; Bowle und Chocoladekanne
mit hguralen chinesischen Scenen und reichem ornamentalen Decor in Gold
und bunten Farben; Meissen, um 1730, ferner SevreswPorzellan, fünf Tassen mit
Unterschalen, päte tendre, mit Malereien von Catrice, TaillandierJ-Iuny, Chauveau
pere, Evans pere, 1769 bis 1800, und Chocoladetopf, Fabrik Rudolstadt, um x70o,
erworben auf der Auction Blome in München, Gesammtpreis 2118 5.; mittelalter-
licher Wandteppich aus dem Ende des 14.. Jahrhunderts aus dem Schlosse
Millischau, mit wilden Männern beim Ackerbau beschäftigt, oberdeutsche Haute
lisse-Arbeit, 8000 5.; goldene Dose mit Pique-Email und Miniaturen von Degault,
720 fl.; moderne Gläser in verschiedenen Techniken von Tiffany in New-York,
571 H. Ausserdem wurden Sammlungen moderner Art, englische, französische und
italienische Gewebe, zumeist Imitationen alter Originale, englische, französische
und deutsche Stickereien, eine grössere Zahl von französischen; deutschen und
englischen Metallobjecten, Porzellangefässe aus Kopenhagen, Rörstrand und
ähnliche aus Limoges, Bucheinbände aus Kopenhagen, französische Gläser,
endlich einzelnes an französischen und englischen Möbeln erworben.
Im letzten Frühjahre fand eine Ausstellung der vereinigten Musterzeichner
Österreichs im Museum statt. An diese Exposition schloss sich in den Monaten
Februar und März eine Ausstellung von Originalaufnahmen verschiedener öster-
reichischer lndustrie-Etablissernents durch einheimische Künstler, ein Illustrations-
Materiale, welches dem Jubiläumswerke „Die Grossindustrie in ihrer Entwicklung
unter der Regierung Seiner Majestät des Kaisers Franz Joseph" diente.
Im Monate April exponirte der Wiener Frauenerwerbverein weibliche Hand-
arbeiten im Museum.
Louis Tiffany in New-York hat uns im Vorjahre durch seinen Pariser Ver-
treter Herrn S. Bing eine Collection seiner Gläser zur Ausstellung gesendet.
Im Sinne der vom hohen Unterrichtsministerium ausgesprochenen Intentionen
soll in Hinltunft alljährlich mindestens Eine Ausstellung von Textilerzeugnissen
des Auslandes im Museum stattfinden. Vor allem sollen die Leistungen der
Druckindustrie und jene der Möbelstoflindustrie, und zwar sowohl Imitationen
guter alter Gewebe, als auch neue moderne Schöpfungen dem Publicum und den
heimischen Interessentenkreisen vorgeführt werden. Im abgelaufenen Jahre wurde
mit diesen Textil-Ausstellungen, und zwar mit einer Serie französischer und
englischer Gewebe begonnen.
In einzelnen der grösseren Städte der im Reichsrathe vertretenen König-
reiche und Länder wurden im Berichtsjahre Ausstellungen moderner kunst-
gewerblicher Objedte veranstaltet, so im Linzer Museum Francisco-Carolinum
eine Exposition von Möbeln, Metallarbeiten und Stoffen; dem Troppauer Kaiser
Franz Josephs-Museum wurden Möbel, Metallarbeiten und Tapeten, der
k. k. Fachschule für Textilindustrie in Reichenberg Gewebe gesendet, während
im neu eröifneten nordböhmischen Gewerbemuseum eine grössere Ausstellung
von Möbeln, keramischen und Glasarbeiten, von Metall- und Textilobjecten
veranstaltet, sowie die Ausstellung von Bucheinbänden in Brünn beschickt wurde.
Bei diesen Ausstellungen hat man, wo erforderlich, der localen Industrie
Rechnung getragen.
Eine Reihe von Fachschulen für Holzbearbeitung, Metallarbeit, Keramik
und Korbiiechterei wurde mit Vorbildern und Mustern versehen.
Die durch den gegenwärtigen DireCtor des Museums seinerzeit im Handels-
museurn eingeleitete Vorschuss- und Verkaufsaötion, welche den Zweck hatte, den
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AUSSTELLUNGEN IM
MUSEUM
PROVINZ-AUSSTEL-
LUNGEN
VORSCHUSS- UND
VERKAUFSACTION