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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe VIII (1893 / 6)

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rischer Gebrauchsgegenstände (Werkzeuge, Waden, Fibeln etc.) in chrono- 
logischer Aneinanderreihung. In diese Unterabtheilung wurden auch nicht- 
österreichische Funde und als Ergänzung und Fortsetzung jeder Serie 
gleichartige Erzeugnisse der griechischen und römischen Kunst mit ein- 
bezogen. 
In die zweite Hauptgruppe gehören die einheimischen Funde 
aus der Römerzeit. Hier bot sich die Möglichkeit, drei locale Gruppen 
zusammen zu stellen, welche in lehrreicher und übersichtlicher Weise die 
Cultur dreier wichtiger Römerstädte - Poetovio's (Pettau), Brigetitfs 
(Ö-Szöny) und Carnuntum's - veranschaulichen. Die gesammte Masse 
der übrigen Gegenstände wurde nach dem Materiale, aus welchem sie 
verfertigt sind, in Gruppen vereinigt, jedoch so, dass innerhalb derselben 
immer wieder die locale Zusammengehörigkeit zu Tage tritt. 
Die dritte Hauptabtheilung bilden, nach dem Materiale geordnet, 
die Antiken auswärtiger Provenienz, also jene nicht in Oesterreich- 
Ungarn gefundenen Objecte griechischer und römischer Kunst, welche die 
Sammellust der Gegenwart in den Besitz von Museen und Privaten 
gebracht hat. 
Die Ausstellung ist in den Sälen VI, VII und IX untergebracht. 
Die praehistorische Abtheilung füllt einen großen Theil des Saales VII; 
daran schließen sich die römischen Funde, die bis in die Mitte des 
Saales VI reichen; die zweite Hälfte dieses Saales sowie der ganze 
Saal IX gehören der dritten Abtheilung. 
Fast gleichzeitig mit der Erölfnung der Ausstellung, die am 22. Mai 
stattfand, erschien der Katalog. Leider konnte derselbe nicht in allen 
Partien gleichmäßig und endgiltig abgeschlossen werden. Da die Sen- 
dungen für die praehistorische Abtheilung ziemlich spät eintrafen, musste 
Dr. Hoernes sich entschließen, ein provisorisches Verzeichniss zu geben. 
Die Beschreibung der spätantiken Textilfunde aus Aegypten besorgte 
Dr. Riegl, die der Bronzen und cisalpinen Rörnerfunde Dr. Eduard No- 
wotny. Freundliche Unterstützung bei den Katalogisirungsarbeiten leistete 
dem Schreiber dieser Zeilen, dem von der Direction des Museums die 
Führung der Ausstellungsgeschäfte übertragen worden war, auch Dr. Ru- 
dolf Mlinsterberg. 
Es liegt in der Natur der Sache, dass eine archaeologische Aus- 
stellung nicht in erster Linie den unmittelbaren Zielen und Zwecken eines 
Kunstgewerbemuseums dienen kann. Wie die Veranlassung, um derent- 
halben sie veranstaltet wurde, eine wissenschaftliche war, ist der Gewinn, 
der aus ihr erwachsen wird, vor Allem ein wissenschaftlicher. An ihm 
participiren, wenn wir schon ein einheitliches Ganzes auftheilen wollen, 
die Urgeschichte, die classische Archaeologie und die Erforschung der 
kunstgewerblichen Techniken. Gerade für dieses letztere Gebiet bietet 
unsere Ausstellung viel des Interessanten. Wir werden das Wichtigste 
davon in einem der nächsten Hefte der nMittheilungenu besprechen. 
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